Kreisklassisten aus dem Altlandkreis Schrobenhausen
BSV Berg im Gau blamiert sich – DJK Langenmosen überrollt SV Steingriff – Schwere Verletzung beim TSV Hohenwart

24.03.2024 | Stand 24.03.2024, 18:48 Uhr

Welch ein Schrei der Erleichterung: Alexander Langen durfte mit seiner DJK Langenmosen einen 5:0-Kantersieg gegen den SV Steingriff feiern, und der Spielertrainer selbst steuerte hierzu gleich zwei Treffer bei. Foto: M. Schalk

Die SG Münster/Holzheim war am 16. Spieltag der Kreisklasse Neuburg der große Gewinner: Während sie selbst ihre Tabellenführung mit einem 2:0 gegen den FC Ehekirchen souverän festigte, stolperten ihre beiden hartnäckigsten Verfolger aus Berg im Gau und Burgheim völlig unerwartet. In der Aichacher Gruppe übernahmen währenddessen die Sportfreunde Bachern die Spitze des Klassements. Die bisher erstplatzierte DJK Stotzard kam zu Hause nicht über ein 2:2-Remis gegen das Kellerkind VfL Ecknach II hinaus.

Kreisklasse Neuburg

BSV Berg im Gau - SV Grasheim 4:4: Wolfgang Seel hatte am Sonntag Geburtstag, wurde 42. Jahre alt. Da lag’s eigentlich auf der Hand, dass die erste BSV-Mannschaft ihren Fußball-Abteilungsleiter mit einem Heimsieg gegen den Tabellenletzten beschenkt. Aber nichts da. Die Berg im Gauer blamierten sich stattdessen bis auf die Knochen und brachten das Kunststück fertig, gegen den zuvor noch punktlosen SV Grasheim eine 4:0-Halbzeitführung zu verspielen. „Unglaublich, einfach nur unglaublich“, so der erste Kommentar von Seel: „Wir hatten das Spiel fest im Griff, hätten bis zur Pause sogar 6:0 oder gar 7:0 vorne liegen können – und dann das... Ich weiß gar nicht, was ich dazu noch groß sagen soll. Ich bin auf jeden Fall bitter enttäuscht.“ Nach den Berg im Gauer Toren durch Petrit Osmani (9.), Spielertrainer Martin Froncek (12.), Kapitän Manuel Sojer (19.) und Fabian Brucklachner (39.) war in der Tat wohl jeder auf dem BSV-Sportgelände sicher, dass der Tabellendritte nun einem lockeren Kantersieg entgegensteuert. Aber nach dem Grasheimer 1:4 durch Marco Kutscherauer (53.) wendete sich plötzlich das Blatt: Die SVG-Kicker schöpften auf einmal wieder Hoffnung, während die Platzherren aus unerfindlichen Gründen immer nervöser wurden. Prompt verkürzten Michael Eisenhofer (68.) und Michael Beck (90.) auf 3:4 aus Grasheimer Sicht – ehe Kutscherauer in der sechsten Minute der Nachspielzeit gar noch zum 4:4 ausglich. Dass der BSV trotzdem auch noch nach seinem 15. Saisonspiel ungeschlagen ist und zudem wieder auf den Relegationsrang hochkletterte – für Seel ist’s nur ein schwacher Trost: „In der Verfassung von diesem Sonntag brauchen wir eigentlich nicht mehr groß an den Aufstieg zu denken. Anscheinend sind wir doch noch nicht so weit.“

DJK Langenmosen - SV Steingriff 5:0: „Wir waren über die gesamten 90 Minuten klar feldüberlegen, von den Steingriffern kam Nullkommanull. Folgerichtig ging unser Sieg auch in der Höhe in Ordnung“, sagt DJK-Spielertrainer Alexander Langen. Der klare Derbytriumph: nicht zuletzt auch für ihn persönlich ein ganz besonderes Erlebnis. Der einstige Regionalligaakteur schaffte es dabei nämlich, seinen ersten Punktrundentreffer seit fast fünf Jahren zu erzielen. Damals, am 6. April 2019, war er noch beim FC Ingolstadt 04 unter Vertrag gestanden und hatte beim 2:0-Auswärtssieg beim FC Augsburg II eingenetzt. Nun, gegen den SV Steingriff, vollendete Langen gleich zweimal – war für das 2:0 (33.) sowie das 5:0 (66.) der Blauweißen verantwortlich. Tobias Frauenholz hatte in der 20. Minute den Torreigen eröffnet, außerdem waren Tim Weber (36.) sowie Aaron Kneilling (62.) für die DJK erfolgreich. „Die Automatismen bei uns greifen immer besser, und unsere Mannschaft ist ein richtig guter Haufen“, freut sich Langen: „Jetzt müssen wir unsere Stärken halt auch mal auf gegnerischem Terrain auf den Platz bekommen.“ In der Tat stehen die Langenmosener immer noch ohne Auswärtssieg da. „Das wollen wir am besten schon am nächsten Samstag in Rohrenfels ändern“, hofft ihr Spielertrainer. In der Tabelle ist die DJK übrigens weiterhin nur an neunter Stelle zu finden – trotz ihres 5:0-Kantersieges im Altlandkreidsderby. Der SV Steingriff fiel währenddessen von der vierten auf die sechste Position zurück.

Kreisklasse Aichach

SC Mühlried - SG Mauerbach 2:2: Ferdinand Hofmann wirkt ein Stück weit konsterniert. Der Co-Spielertrainer des SCM hatte in diesem Kellerduell fest mit einem Heimsieg gerechnet – aber ein Gegentor fast in letzter Minute, erzielt durch Elias Stegmann per Freistoß, verhinderte einen solchen. Und Hofmann denkt gar nicht daran, deswegen nun gleich von irgendeinem Pech zu sprechen. „Es war schlichtweg zu wenig, was von uns an diesem Sonntag kam“, so der 36-Jährige gewohnt ehrlich. Dank eines von Mustafa Halici verwandelten Elfmeters gingen die Mühlrieder zwar mit 1:0 in Führung (35.) – aber nach einem Handspiel des SCM im eigenen Sechzehner bekamen auch die Mauerbacher einen Strafstoß zugesprochen, und Stegmann verwandelte ihn sicher (43.). „Also ging es nur mit einem Unentschieden in die Pause, und schon ließ der eine oder andere von uns wieder den Kopf hängen“, ärgert sich Hofmann. Dank eines Eigentors von SG-Akteur Norbert Geng (66.) sah’s dann trotzdem wieder nach einem Mühlrieder Heimerfolg aus. Allerdings eben nur bis zur 88. Minute, bis zum oben bereits erwähnten Freistoß zum 2:2-Endstand. Der SCM verpasste es damit, den letzten Tabellenrang zu verlassen. Sein Abstand zum komplett rettenden Ufer: Er beträgt weiterhin drei Zähler. „Am kommenden Samstagnachmittag müssen wir zum Drittletzten in Ecknach. Vielleicht gelingt es uns dann ja irgendwie, einen Dreier einzufahren“, so die große Hoffnung von Hofmann.

Kreisklasse Donau/Isar II

SV Manching U23 - TSV Hohenwart 3:4: Mit 4:3 bei der U23-Vertretung des SV Manching gewonnen, dadurch den Rückstand auf den Tabellenführer TSV Lichtenau (3:0 gegen den FSV Pfaffenhofen II) nicht größer werden lassen: Zumindest in sportlicher Hinsicht lief es für den TSV Hohenwart gestern nach Plan. Aber nach Feiern war den Paartalern trotzdem nicht zumute. Zu groß war der Schock darüber, dass sich ihr Co-Spielertrainer Tobias Birgmeir zu Beginn der Partie bitterböse verletzt hatte. Wie sich inzwischen herausstellte, zog sich der 33-Jährige einen Achillessehnenriss zu. „Und dadurch rückte alles andere natürlich weit in den Hintergrund“, betont der Hohenwarter Chefcoach Patrick Spieler. Auf Nico Prause (Muskelbündelriss), Daniel Liebhardt (Wadenblessur) sowie Tobias Schäfer (Trainingsrückstand) hatten die Paartaler sowieso schon verzichten müssen. So kam es gar nicht mal überraschend, dass sie durch Daniel Schweiger (39.) und Jonas Prawda (44.) bis zum Pausenpfiff mit 0:2 in Rückstand gerieten. „Die junge Manchinger Elf hat es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, dadurch ging ihre Führung auch in Ordnung“, gibt Spieler fair zu.

Nach dem Seitenwechsel ging ein deutlicher Ruck durch sein Team – mit der Konsequenz, dass Sebastian Herker (66.) und der zur 46. Minute eingewechselte Leon Sedlmair (73.) zum 2:2 ausglichen. Zwar ging die U23 des SVM durch Simon Berger (86.) ein weiteres Mal in Führung – aber selbst davon ließen sich die Hohenwarter nicht mehr beirren. So sorgte Sedlmair für das 3:3 (89.), ehe Herker in der dritten Minute der Nachspielzeit gar das Siegtor für den Tabellenzweiten erzielte. „Ich bin ja normalerweise niemand, der seine eigene Mannschaft gerne übermäßig lobt“, sagt Spieler: „Aber diesmal muss ich ihr wirklich ein Riesenkompliment aussprechen. Wie sie dieses Spiel noch umbog, wie sie unbedingt auch für den ,Tobi‘ gewinnen wollte – darauf bin ich ausgesprochen stolz.“

rks