Fußballerisch war noch eine Menge Luft nach oben. Doch das war beim Bezirksligaauftakt 2024 des VfR Neuburg ja gar nicht das Entscheidende. „Auch so ein dreckiger Arbeitssieg gehört eben manchmal dazu“, sagt der zufriedene Neuburger Trainer Marco Küntzel nach dem mühsam erkämpften Heimerfolg gegen den TSV Hollenbach.
• VfR Neuburg - TSV Hollenbach 2:1 (1:0)
Nach einer langen Pause und einer nicht optimal verlaufenen Vorbereitung sei es umso schöner, jetzt so in das neue Punktspieljahr zu starten. „Das Wichtigste ist in diesem Fall das Ergebnis“, sagt Küntzel, „damit man gut rauskommt, sich gleich Selbstvertrauen holt.“ Was dem Coach außerdem besonders gefallen hat: „In Sachen kämpferischer Einstellung kann ich meiner Mannschaft überhaupt nichts vorwerfen.“
Schwierige Platzverhältnisse
Und genau darauf kam es im ersten VfR-Punktspiel des Jahres bei schwierigen Platzverhältnissen auch an. Viel mehr noch als auf die fußballerischen Höhepunkte, die in diesem kampfbetonten Match doch eher rar gesät waren. Ein perfektes Beispiel: Das Gestochere vor dem 2:1-Siegtreffer von Rückkehrer Philippe Bauer, bei dem die Neuburger gleich mehrere Anläufe brauchten, bis der Ball endlich im Hollenbacher Tor lag (78.). „Ein Punkt wäre bei diesem Spiel auf Augenhöhe ebenso gerecht gewesen“, sagt Küntzel. „Aber ich bin natürlich froh, dass wir die Partie am Ende noch in unsere Richtung gezogen haben.“
Solide Defensivleistung
Die Basis dafür legte vor allem eine solide Defensivleistung. Nicht zuletzt, weil Ersatzkeeper Nils Lahn (eigentlich ja Stürmer) eine „super Ausstrahlung“ hatte, wie Küntzel betont. Nach vorne habe es für seinen Geschmack dagegen zu wenig Entlastung gegeben. Und das trotz der frühen Führung im Rücken, für die Yunus Erdal mit einem Kunstschuss aus 16 Metern sorgte (8.). „Wir haben dann zu wenig Bälle gehalten, um entsprechend nachzurücken“, kritisiert Küntzel.
So überließen die Gastgeber nach und nach immer mehr den Hollenbachern die Spielanteile. Als Real Morina dann etwas plump im Strafraum gegen Michael Schäfer hinlangte, waren der Elfmeter und der Ausgleich von Silvio Sebalj (63.) irgendwie eine logische Konsequenz. „Und mal wieder ein Beleg dafür, dass Offensivspieler im eigenen Strafraum nichts zu suchen hatten“, schmunzelt Küntzel, der aber umso glücklicher ist, dass seine Mannschaft den Charakter und den Willen hatte, um danach noch einmal zurückzuschlagen. In der hitzigen Schlussphase sahen dann noch zwei Hollenbacher Akteure (Daniel Zweckbronner wegen Reklamierens auf der Bank und Philipp Baier wegen eines Frustfouls) Rot.
Sieg verleiht ein gutes Gefühl
Der erste Sieg des Jahres führt den VfR vorerst auf Platz vier der Bezirksliga Schwaben Nord. Zwar mit gehörigem Rückstand nach vorne, aber mit dem guten Gefühl, dass es in diesem Fußballjahr erfolgreich weitergehen kann. Zumindest, was das Ergebnis betrifft. Der Rest, so Küntzel, könne ja noch kommen. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am Samstag (15 Uhr), wieder zu Hause, gegen den TSV Rain II.
Aufstellung VfR: Nils Lahn, Marco Bader (68. Moritz Bartoschek), Maximilian Christl, Yunus Erdal, Marcel Mehl, Philippe Bauer, Sebastian Habermeyer, Nikolai Krzyzanowski (63. Efekan Eroglu), Real Morina (81. Jason Kifmann), Frederic Wytopil, Mamadou Diallo; Trainer: Marco Küntzel
Tore: 1:0 Yunus Erdal (8.), 1:1 Silvio Sebalj (63., Foulelfmeter), 2:1 Philippe Bauer (78.)
Schiedsrichter: Veit Sieber mit seinen Assistenten Steffen Brenner und Matthias Lohner
Platzverweise:
Gelb-Rot: Daniel Zweckbronner (TSV, 89.)
Rot: Philipp Baier (TSV, 90.+1)
Zuschauer: 210
