Primiz in Neuburg
Hunderte feiern auf dem Karlsplatz mit Manuel Reichart

Am Sonntag fand die Primizmesse des neuen Neuburger Priesters statt

03.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:37 Uhr

Primiziant Manuel Reichart hat am Sonntag in Neuburg mit hunderten Gästen seine gut zweistündige Primizmesse gefeiert. Er erneuerte die Taufe der Anwesenden, die den Karlsplatz bei bestem Wetter füllten.

Von Karen Hanne

Hunderte Besucher sowie Gäste aus Augsburg und Rom sind am Sonntag bei Kaiserwetter auf dem Karlsplatz zusammengekommen, um vor der Hofkirche die Heimatprimiz von Manuel Reichart zu feiern. Höhepunkte waren die Predigt von Reinfried Rimmel, die Kommunionsspendung sowie der päpstliche Segen, den der Primiziant bei seiner Primizmesse geben darf.

Die Feierlichkeiten begannen am Morgen vor der Kirche St. Peter in der oberen Altstadt. Reichart segnete die angereisten Fahnenabordnungen und verteilte Bänder in Erinnerung an seine Priesterweihe sowie seine Primiz. Anschließend zog die Neuburger Stadtkapelle, begleitet von den Klängen der Hofkirchen-Glocken, zum Karlsplatz. Dort warteten bereits zahlreiche Besucher auf den Festzug, unter ihnen auch Neuburg-Schrobenhausens Landrat Peter von der Grün und Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Auf dem Patz waren Bänke aufgestellt, einige Gäste hatten es sich mit Klappstühlen im Schatten der Bäume am Rand gemütlich gemacht.

Stadtpfarrer Herbert Kohler begrüßte die Anwesenden und den Primiziant. „Es ist eine Ehre, Manuel Reichart willkommen zu heißen. Dieser Platz ist dir seit Kindesbeinen vertraut, heute feierst du hier deine erste heilige Messe“, waren seine Worte an den jungen Priester. Dieser ging anschließend durch das Publikum, um die Taufe der Anwesenden zu erneuern.

Die Primizpredigt hielt Pfarrer Reinfried Rimmel, der Leiter der Abteilung Evangelisierung im Bistum Augsburg. In tiefstem Schwäbisch sorgte er mit einer Quizfrage für lockere Stimmung: „Was ist Aguardiente? Ein Fußballer, ein Fluss, ein Schnaps oder ein katholischer Wallfahrtsort?“ Er löste auf, dass es sich tatsächlich um eine hochprozentige Spitiruose aus Zuckerrohr handelt. Eigentlich wollter er aber auf die Geschichte des Venezulaners Juan Vicente Pérez Mora hinaus, dem mit 113 Jahren ältesten Mann der Welt. Dieser habe vier Dinge genannt, die ihm sein langes Leben verschafften: Harte Arbeit, früh zu Bett gehen, jeden Tag ein Glas Aguardiente trinken und Gott lieben und im Herzen behalten. „Da ist ein Mann, der ist auf den Geschmack Gottes gekommen. Cool, oder?“ Und ebenso sei Manuel Reichart auf diesen Geschmack gekommen, dauerhaft. Dessen Primizwort sei „Herr, du weißt alles; Du weißt, dass ich dich liebe“. Als Priester müsse Reichart nun andere auf den Geschmack des Evangeliums bringen. Rimmel bat alle Anwesenden, für den Primizianten an diesem Tag zu beten. Er wünschte dem jungen Priester, weiter seine Menschenverbundenheit zu leben, seine Gelassenheit zu behalten und seinen Humor nicht zu verlieren. „Es beginnt mit mir, es endet mit mir, basta“, zitierte er abschließend Modedesigner Karl Lagerfeld.

Auf die Predigt folgten Fürbitten und die Kollekte. Anschließend vollführte Reichart die Heilige Wandlung, indem er als Messopfer Wein und Brot darbrachte. „Allmächtiger Gott, nimm das Opfer an, das wir zur Feier des heiligen Ulrich weihen“, sprach er. Die extra für diese Feier gefertigte Primizkrone wurde auf dem Kelch platziert, um die Königswürde Jesu Christi zu signalisieren. Nach dem Vaterunser empfingen die Gäste von Priestern auf dem ganzen Karlsplatz die Kommunion. Nach dem Schlussgebet ließ es sich der Primiziant nicht nehmen, den Anwesenden und Beteiligten zu danken, ganz besonders seiner Familie: „Ohne eure Unterstützung und Begleitung hätte ich diesen Weg niemals gehen können.“

Zuletzt gebührte Manuel Reichart die Ehre, bei seiner Primizmesse den päpstlichen Segen zu spenden an alle, die gebeichtet, sich von jeglicher Sünde abgewendet, die Kommunion empfangen und für den heiligen Vater gebetet haben. Zum Abschluss zog die Prozession feierlich in die Hofkirche zurück.

DK