Bester Jahrgang
Abiturienten von FOS und BOS feierten Abschluss

11.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:20 Uhr
Rainer Hamp

Bei schönstem Wetter feierten die Schüler der FOS/BOS ihren Abschluss gemeinsam mit dem Elternbeiratsvorsitzenden Frank Beil (v.l.), der stellvertretenden Schulleiterin Anja Heßlinger, Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, Schulleiter Matthias Fischer (r.) und Landrat Peter von der Grün (3.v.r.). Fotos: Hamp

Von Rainer Hamp

Neuburg – Bei bestem „Abiturwetter“ erhielten 241 Abschlussschülerinnen und -schüler der Fachoberschule (FOS) und der Berufsoberschule (BOS) vergangenen Freitag auf dem Schulgelände an der Neuburger Eybstraße ihre Reifezeugnisse. Davon bekamen 172 die Fachhochschulreife, zwölf die fachgebundene und 57 die allgemeine Hochschulreife – mit dem besten Gesamtergebnis der Geschichte der beiden Schulen.

Die Feier begann mit einer schönen Überraschung. Die sieben Mitglieder der Schulband unter der Leitung von Manuel Wasilesku zeigten an den Instrumenten und im Gesang eine Klasseleistung. Gekonnt und charmant führte dann Tanja Büchl als Moderatorin durch die Veranstaltung. Den Reigen der Redner eröffnete Landrat Peter von der Grün (FW). Er habe bei seinem Abitur 1992 auch eine Schulband zusammengestellt, „aber die war nicht so gut wie ihr“, lobte er gleich zu Beginn. Der Landkreis, so von der Grün, investiere jährlich Millionen Euro in das Schulsystem des Kreises, „aber es gehört neben dem Gesundheitswesen und dem Umweltschutz auch zu den drei wichtigsten Aufgabenbereichen des Landkreises“, betonte er. Die beiden Schulen seien eine Vorzeige-Einrichtung, ein Erfolgsmodell und würden ein Sprungbrett bieten in einen Beruf oder an die Universität. „Macht gerne auch ein Jahr Erfahrung im Ausland, aber kommt wieder in den Landkreis zurück, hier gibt es sehr gute Arbeitsplätze“, empfahl von der Grün und wünschte allen viel Erfolg.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) überbrachte die Glückwünsche der Stadt und einen Gutschein fürs Brandlbad. „Ich kann mich den Ausführungen des Landrats nur voll anschließen.“ Das gute Ergebnis heuer sei auf den Fleiß der Schülerinnen und Schüler zurückzuführen, aber auch auf die gute Ausstattung der Schule durch den Landkreis, wozu die Stadt Neuburg immerhin rund ein Drittel der Kosten beisteuere. Vor allem aber seien gute Lehrer wichtig. „Ein guter Lehrer in einer Dorfschule in einem armen Land bewirke mehr, als ein schlechter Lehrer in einer voll ausgestatteten Schule hier“, stellte er fest, „und hier unterrichten gute Lehrer“. Neben der fachlichen Ausbildung seien auch die soziale Gemeinschaft und die Eltern wichtig. Kritische Worte fand der OB zu den sogenannten sozialen Medien. „Glaubt nicht alles, was dort verbreitet wird!“ Sie seien zwar allgegenwärtig, aber viel schöner seien persönliche, „analoge“ Erlebnisse. „Den Ball selber ins Tor zu schießen beglückt mehr als ihn auf dem Handy zu manipulieren“. Auch Gmehling warb für ein Bleiben im Landkreis. „Wir haben hier eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten Deutschlands“.

Elternbeiratsvorsitzender Frank Beil wies vor allem auf die schwierige Situation während der Pandemie hin, die Ferienjobs und Praktika weitgehend unmöglich machte. Dies habe die Suche nach dem richtigen Job – der richtigen Ausfahrt, wie er sagte – erschwert. Wichtig sei, eine Leidenschaft für den Beruf mitzubringen. Bevor Schulleiter Matthias Fischer ans Rednerpult trat, bedankte sich Schülersprecher Alexander Ernst bei der Schule und den Lehrern. „Die Wege trennen sich, aber wir hatten eine schöne gemeinsame Schulzeit.“

Matthias Fischer leitete mit einer Sage über Sonne und Mond seine Rede ein und erinnerte an die enormen Schwierigkeiten, die im Juli 1969 die drei amerikanischen Astronauten bei ihrem ersten Flug zum Mond hatten. „Sie bedienten sich ihres Verstandes und bekamen so die Probleme in den Griff, die wirklich Angst machen können“. Probleme würden auch die heutigen Abiturienten im Laufe des Lebens bekommen. Das Beispiel der Astronauten zeige, dass man auch große Schwierigkeiten mit Hilfe des Verstands in den Griff bekommen könne. Die Reise durchs Leben sei spannend und wunderbar, dabei solle man aber immer bedenken, dass man andere Menschen brauche und von anderen gebraucht werde. „Hütet euch vor Egoismus und verschließt nicht die Augen vor den Problemen anderer“, riet er den jungen Leuten und gratulierte ihnen abschließend zu ihrem großen Erfolg. Zwischen den Reden spielte immer wieder die Schulband. Danach gingen die nun ehemaligen Schüler in ihre Klassenzimmer, wo sie die Zeugnisse überreicht bekamen.

DK