Neue Mitte
Ortlfing hat neuen Dorfplatz eingeweiht

11.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:20 Uhr

Sonne, beste Stimmung und ein neuer Dorfplatz: Ortlfing feierte am Freitag seine frisch aufpolierte Dorfmitte mit einem Festakt. Fotos: Tamm

Ortlfing – Eine rustikale Mauer aus besonderen Steinen und Fenstern, ein kleiner Bachlauf, ein Spielplatz samt Wasserelementen und Sitzgelegenheiten: Lang war der Weg, und viele haben fleißig gewerkelt. Nun ist er fertig, der frisch erneuerte Dorfplatz in Ortlfing. Am Freitagnachmittag feierte der malerisch gelegene Ort, der zur Marktgemeinde Burgheim gehört, seine neue Mitte mit einem Festakt. Zur Musik der Marktmusikkapelle Burgheim schritt Bürgermeister Michael Böhm auf die Bühne. Er ist sich sicher: „Dass Ortlfing eine Zukunft hat, liegt auch an diesem Projekt“. Und vor allem daran, dass Ortlfing eine „sehr intakte Dorfgemeinschaft hat“, meinte der Politiker der CSU/JBB (Junge Bürger Burgheim).

Bereits 2014 seien die ersten Ideen aufgekommen, sich des Dorfplatzes anzunehmen. Es folgten der erste Kontakt zum Amt für ländliche Entwicklung, Exkursionen und Workshops. Nun ist alles fertig und die Mühe hat sich gelohnt; das wurde beim Festakt deutlich. Die Kinder tobten barfuß durch den Bachlauf und erfreuten sich am Spielplatz – auch wenn die teils überbevölkerte Hüpfburg letztlich nicht zum dauerhaften Inventar gehören dürfte. Im immer wieder eingestreuten Rahmenprogramm führte der Radfahrerverein Burgheim dann sein Können auf dem Einrad oder beim Kunstradfahren vor. Und Kinder aus gemeindlichen Kindergärten zeigten einen Tüchertanz, begleitet von rhythmischem Klatschen.

Da geriet der offizielle Part – zumindest für die Kleinen – zur Nebensache. Einer der Redner war Hubert Bittlmayer, Amtschef des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. „Wir haben ordentlich Geld ausgegeben − wir haben es gut ausgegeben“, erklärte der im Landkreis Eichstätt Geborene. 400000 Euro wurden investiert, von denen der Freistaat 60, die Gemeinde 40 Prozent trägt. „Wir legen hier nicht nur Pflaster auf den Boden, sondern die Grundlage für das Dorfleben.“ Er lebe nur 25 Kilometer weit entfernt und habe sich den Platz schon vorab angesehen. Man könne ja mit der alten Schule weitermachen. Laut Bittlmayer stecke der Freistaat jedes Jahr hundert Millionen Euro in die Dörfer.

Der neue Platz wurde zudem von Dekan Werner Dippel und Diakon Andreas Buchfelder sowie vom evangelischen Pfarrer Jürgen Bogenreuther gesegnet. Dem wohnte allerhand politischer Prominenz bei, unter anderem die Bürgermeister umliegender Gemeinden: Fridolin Gößl (Oberhausen, CSU), Günter Gamisch (Ehekirchen, FW) und Georg Hirschbeck (Rennertshofen, CSU). Auch die Vize-Landrätin Sabine Schneider (SPD) sprach ein kurzes Grußwort. Ortlfing habe nun einen der schönsten Dorfplätze in der Region. Dem schloss sich der Neuburger Stadtrat und Landtagsabgeordnete Matthias Enghuber (CSU) an. Im Gespräch erklärte er: „Man braucht auch die richtige Gemeinschaft, die einen solchen Platz mit Leben erfüllt. Ortlfing hat es absolut verdient.“

Und das konnte man auch spüren, wenn man nach dem Fassanstich durch Bürgermeister Böhm mit den Anwesenden sprach. Einer von ihnen ist Hans Meier. „Das Beste hier am Platz ist für mich die Mauer“, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Er ist aus Ortlfing und schilderte weiter, dass die Steine von einem alten Anwesen stammen, das man gemeinsam abgebrochen habe. Die Fenster habe man indes aus einem alten Stadl bekommen.

Auch Martina Habermeyer lebt in Ortlfing. Sie findet es gut, dass die Kinder bei den Arbeiten immer einbezogen waren: „So konnten die Kinder sehen, dass man anpacken muss, um etwas Gutes zu schaffen.“ Der Platz werde sehr gut angenommen. „Wir haben alles einzeln eingeweiht“, sagte Habermeyer mit einem leichten Lächeln. Das bestätigte Hans Meier nur zu gerne. Die Sitzbänke etwa habe man mit jeweils einem Fassl Bier eröffnet.

DK