Buntes Ferienprogramm
Wichtel bevorzugen krumme Behausungen

Unter Anleitung der Entspannungstrainerin Anja Bauer gestalten Kinder Wohnungen für die Gnome des Waldes

11.09.2023 | Stand 12.09.2023, 15:36 Uhr

Die Wichtelhäuser wurden liebevoll bemalt und geschmückt. Fotos: Patzelt

Ins zauberhafte Reich der Wichtel hat die letzte Veranstaltung des diesjährigen Riedenburger Ferienprogramms geführt. Nach einer kleinen Waldrunde durften die Kinder bei Anja Bauer in Obereggersberg Wichtelhäuser mit Naturmaterialien ausgestalten. Zum Schluss konnten die kleinen Wesen in ihr neues Zuhause einziehen.

Bauer lernte in einem dreijährigen Seminar die Vielfalt der Kräuter und deren Anwendungsmöglichkeiten kennen und lieben: „Das gefiel mir so gut, dass ich genau wusste, damit möchte ich mich intensiver beschäftigen“. Neben der Ausbildung zur Kräuterfrau, schloss Bauer vor acht Jahren erfolgreich ein Studium zur Entspannungstrainerin ab. Sie nahm heuer das zweite Mal am Ferienprogramm der Stadt Riedenburg teil. Auf dem Programm standen neben dem Wichtelhaus auch Kräuterwanderungen, das Bedrucken von Kräuterkissen, Geschichten-Wanderungen, der Naturwesen-Tag und die Kräuterzauberei.

„Als Wichtel werden in Märchen, Sagen und Erzählungen Wesen bezeichnet, die von der Gestalt und Art her menschenähnlich sind, aber deutlich kleiner und in eigenen Gemeinschaften lebend. Sie tauchen meist in Gruppen auf, leben unterirdisch, in Höhlen oder in versteckten Ecken in den Häusern der Menschen“. So kann man es im Internet nachlesen.

Die Kinder hatten jedoch ihre eigenen Phantasien und Vorstellungen, die sie beim Spaziergang durch den Wald auch munter und aufgeweckt erzählten. „Es gibt Baumwichtel, Mooswichtel, Steinwichtel, Erdwichtel und Hauswichtel“, wusste Luisa. Maila meinte, dass die Wichtel meist in der Weihnachtszeit auftauchen. Und Max hatte sogar schon mal von einem Wichtel Besuch bekommen: „Der hat mir einen Socken versteckt. Als ich ihn dann gefunden habe, war ein kleines Schokoladenmännchen drin“. Aber auch Naila konnte vom Auftauchen eines Wichtels berichten: „Er war bei und zuhause und hat ganz viel Unfug, wie zum Beispiel grüne Milch, gemacht.“ Er habe zuhause so viele Wichtel, „ich glaube 20 oder 50 – aber keinen, der mein Zimmer aufräumt oder mir die Hausaufgaben macht“, monierte Leopold.

Im Wald wurde dann fleißig für das Wichtelhaus gesammelt. Luisa fand zwei Zapfen an einem Ast, Maila eine Efeuranke und Elisabeth Moos, mit dem sie dem Wichtel „ein schönes Sitzkissen“ machen wollte. Auf einer Waldlichtung holte Bauer eine Trommel und eine Rassel heraus. Und die Buben und Mädchen erhielten kleine Zuckerperlen. „So können wir sie rufen und anlocken. Macht eure Augen zu und versucht, die Wichtel zu spüren“, forderte die Entspannungstrainerin die Kinder auf, die die kleinen Gesellen auch ganz schnell in ihre Gedankenwelt aufgenommen hatten. Ja, die Wichtel verrieten ihnen sogar ihre Namen. Max entdeckte im Moos „ein echtes“ Wichtelhaus und bestreute es mit besonders vielen Zuckerperlen.

Dann ging es wieder zurück – diesmal zum Basteln. Braun hatte bereits einige Häuser aus Sperrholz vorbereitet. „Irgendwie sind die aber ein wenig krumm“, stellte Leopold mit prüfendem Blick fest. Braun antwortete, dass die Wichtel ganz besonders Häuser mögen, die nicht schnurgerade gebaut sind.

„Ich male noch einen Elfen an die Wand, damit sich der Wichtel freut“, meinte Luisa und Elisabeth zählte mit der Küche, dem Wohnzimmer, dem Schlafzimmer und dem Bad sogar die einzelnen Räume ihres Hauses auf.

Beobachtet wurden die kleinen Bastler stets von Schneeflöckchen, der Katze. „Ich glaube, dass Schneeflöckchen auch einziehen will, weil mein Haus so schön geworden ist“, stellte am Ende Maila fest und strahlte über ihr gelungenes Werk. Nachdem die Kinder ihre Kunstwerke mit nachhause nehmen durften, waren sie sich sicher, dass bald ganz viele Wichtel darin wohnen werden.

DK