Referat einer Expertin
„Räuchern führt zu besserer Stimmung

Johanna Schneider aus Böhmfeld führt in Pondorf in das Thema ein

23.11.2023 | Stand 23.11.2023, 14:15 Uhr

Die Kräuterpädagogin Johanna Schneider aus Böhmfeld referierte über das Räuchern und die Raunächte. Foto: Meyer

Ein Vortrag über das Räuchern ist bei der Jahresversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Pondorf gehalten worden. Johanna Scheider führte in das Thema ein und gab allerlei nützliche Tipps.

„Räuchern ist so alt wie die Menschheit selbst“, sagte sie. In den vergangenen Jahrzehnten sei dieses Brauchtum auch in Europa wiederentdeckt worden. In der katholischen Kirche werde schon seit zwei Jahrtausenden Weihrauch eingesetzt. Auch bei der Papstwahl werden weißer und schwarzer Rauch zur Übermittlung von Botschaften verwendet.

In Indien und Japan gebe es zahlreiche Riten rund um das Räuchern. Auf Bali werden täglich die Räume durch Räuchern gereinigt. Räuchern erzeugt Reinheit und vertreibt negative Energien. Weihrauch fördere auch die Meditation und das Gebet. Bei den Indianern sei das Räuchern ein Zeichen für den Zusammenhalt zwischen Mensch und Natur.

Die aromatischen Räucherstoffe sind nach Schneiders Überzeugung Balsam für die Sinne. Geeignet zum Räuchern seien alle Pflanzen, die man essen könne, sagte die Expertin. Die klassische Methode sei das Räuchern auf Kohle in einem Räucherofen oder auf einem Stövchen.

Warum wird eigentlich geräuchert? Das Räuchern hat eine heilende und reinigende Wirkung. Genesungsprozesse werden beschleunigt. Es entfalten sich laut Schneider Wirkungen auf verschiedenen Ebenen. So werden die materielle, energetische, seelische, spirituelle und geistige Ebene angesprochen.

Räuchern ist den ganzen Tag über möglich. Es führt zu einer besseren Stimmung und mehr Leichtigkeit. Beim Räuchern werden verschiedene Harze eingesetzt, die jeweils eine besondere Wirkung haben.

Im zweiten Teil des Vortages ging Schneider auf die Raunächte zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar ein. Sie entstanden durch die unterschiedlich langen Mond- und Sonnenjahre. Während das Mondjahr 354 Tage zählt, sind es beim Sonnenjahr 365 oder 366 Tage. Diese zwölf Tage Unterschied sind die Raunächte. Jeder Tag hat eine besondere Bedeutung. Es sollen die Weichen für das kommende Jahr gestellt und böse Geister und Dämonen vertrieben werden. Die Raunächte waren bereits den Germanen bekannt.

mby