Waren es das zu schöne Wetter am Wochenende oder die vielen Parallelveranstaltungen? Die Besucher blieben beim dritten Teil der Klassik & Literatur-Reihe auf Schloss Eggersberg aus. Gerade mal zwei Handvoll Zuhörer ließen sich bei der Matinee sowie im abendlichen Konzert unter dem Motto „Ferne Zeiten – ferne Länder 2023“ ins klassische Hellas entführen.
Am künstlerischen Inhalt kann es bei dieser vom Kulturfonds Bayern, vom Bezirk Niederbayern und vom Landkreis Kelheim geförderten Veranstaltung nicht gelegen haben. Das belegte schon der junge Pianist Emanuel Roch, der vor fast leeren Stuhlreihen mit feinfühligen Klavierklängen den großen Zehentstadel in einen intimen Raum für ein Kammerkonzert verwandelte.
Erfrischend intuitiv und von anfänglicher Schwere zur finalen Fröhlichkeit und Leichtfüßigkeit improvisierte er später die Themen der Bayernhymne zur Lesung der Schauspielerin Dimitra Papadopoulou. Sie hatte Texte zu den Jahren ausgewählt, als der Wittelsbacher Prinz Otto König von Griechenland war.
Für das Abendkonzert war der Altphilologe Wildfried Stroh als Lektor zu den Texten des antiken römischen Poeten Ovid zur hellenischen Götterwelt angekündigt. Wegen Erkrankung übernahm die Organisatorin dieser Klassikreihe und Oboistin Alexandra von Beaulieu Marconnay diese Aufgabe zusätzlich zu ihren musikalischen Beiträgen. Kaum ein anderes Instrument kommt dabei den Klängen der Schilfrohrflöte des Gottes Pan so nahe wie eine Oboe.
Etwas störend in der Rezitation der Texte wirkte nur der Nachhall, der durch die unzulänglich eingestellte Tonanlage immer wieder mitschwang. Ungeachtet dessen bleiben beide Konzerte als intensive Naherfahrung mit künstlerisch interpretierter Klassik in Erinnerung.
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