Vom Bistum versetzt
Pfarrer muss Gemeinde in Jachenhausen verlassen

George Oranekwu wechselt auf Geheiß des Bischofs in die Nordoberpfalz

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 17:51 Uhr

Im Herbst schließt sich für den beliebten Geistlichen die Tür in Jachenhausen: Pfarrer George Oranekwu am Eingang zur Sakristei der Pfarrkirche St. Oswald. Foto: Wirth

In Zeiten des Priestermangels und im Zuge der laufenden pastoralen Planung ist es nicht verwunderlich, dass eine so kleine Pfarrei wie Jachenhausen ihren Priester abgeben muss. In den Gottesdiensten am vergangenen Wochenende verkündete Pfarrer George Oranekwu den Gläubigen die Nachricht, dass er zum 1. September 2024 von seiner Pfarrei wegversetzt wird und damit dem Ruf des Bischofs folgt.

Seine neue Wirkungsstätte wird die freiwerdende Pfarrstelle in Bad Neualbenreuth (mit Expositur Ottengrün) und Wernersreuth im Dekanat Tirschenreuth-Wunsiedel sein. Dort wird Pfarrer Oranekwu etwa 1200 Katholiken zu betreuen haben, hier in Jachenhausen sind es aktuell rund 700 Seelen.

„Diese Versetzung ist eine neue Erfahrung und auch Herausforderung, der ich mich mit gemischten Gefühlen stelle“, sagte der 59-jährige Geistliche im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Pfarrei Jachenhausen, in der Pfarrer George Oranekwu seit Februar 2018 wirkt, wird ab September der Pfarreiengemeinschaft Altmühlmünster-Mühlbach-Zell zugeteilt und von Pfarrer Christian Stock mit betreut. Wie sich dies auf die Gottesdienstzeiten auswirkt und welche weiteren Veränderungen dieser Wechsel mit sich bringt, wird sich in den kommenden Monaten noch zeigen. Jedenfalls ist sicher, dass das bevorstehende Osterfest – das höchste Fest im Kirchenjahr – heuer zum letzten Mal in seiner gewohnten Weise in Jachenhausen stattfinden wird.

Wegen des plötzlichen Weggangs seines Vorgängers Friedrich Teetz, hatte der Nigerianer Oranekwu die Stelle in Jachenhausen zum 1. Februar 2018 übernommen. Zuvor war der afrikanische Priester als Pfarrvikar in der Pfarreiengemeinschaft Stallwang/Loitzenberg/ Wetzelsberg im Bayerischen Wald tätig gewesen.

Er war 1994 nach dem Priesterseminar in seinem Heimatland zum Diakon und ein Jahr später zum Priester geweiht worden. Im Jahr 1996 war Oranekwu, der mit sieben Geschwistern aufwuchs, zur Promotion nach Deutschland gekommen, diese schloss er 2002 mit der Doktorarbeit ab. Seine Deutsch-Kenntnisse sind sehr gut. Oranekwu hatte in der Vergangenheit zudem viele Länder in Europa, weite Teile der Vereinigten Staaten und sogar Australien bereist. In Jachenhausen nimmt er rege am Leben in den kirchlichen Vereinen teil.

Ein Anfrage unserer Zeitung beim Bistum Regensburg blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

elw