Riedenburg
Inspirationsquelle für zwei junge Künstler

Der Komponist Alexander Maria Wagner und die <?ZP?>Fotografin Emily Wagner arbeiten zwei Wochen in Riedenburg

12.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:20 Uhr

Die Malerin und Fotografin Emily Wagner (von links) und ihr Bruder, der Komponist Alexander Wagner, wurden von Susan Oswell, Franz Hummel und Fabian Helmich in Riedenburg begrüßt. Foto: Erl

Von Lorenz Erl

Riedenburg – Der Riedenburger Künstler und Fotograf Fabian Helmich bietet seinen Kollegen in seiner Heimatstadt gerne einen Inspirations-Freiraum. Darum lädt er als Geschäftsführer der Gestaltenden Gesellschaft immer wieder Kunstschaffende für zwei Wochen ein, um sich hier ganz auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Heuer genießt der 1995 geborene Komponist, Lyriker und Franz Hummel-Schüler Alexander Maria Wagner diese Gastfreundschaft im Zuge des Projekts „Artist-in-Residence“. Mit dabei ist seine Schwester Emily Wagner, die unter dem Titel „Vergiftet“ ihre Gemälde und Fotografien im Laden in der Passage 8 am Marktplatz in Riedenburg zeigt.

Am Freitagabend stellte Helmich das aus Cham stammende Künstler-Geschwisterpaar den Gästen vor, die zur Eröffnung gekommen waren. Während Alexander Maria Wagner nach seinem Studium in Salzburg und London als freier Komponist in Wien lebt, wirkt Emily in ihrer Kunst neben ihrem Beruf. Alexanders langjähriger Mentor Franz Hummel traut den beiden zu, die landläufige Kunst zu erneuern. „Ihr seid Revoluzzer, ihr habt hier zwei Wochen Che-Guevara-Zeit in Riedenburg“, rief er ihnen zu. Für Hummel besteht Kunst aus Hoffnung, Zuneigung und Leidenschaft zu dem, was man macht. „Man muss dabei auch riskieren, dass man mal verlacht wird“, ergänzt der welterfahrene Altkomponist in einem seiner philosophischen Monologe. Der Vize-Bürgermeister Martin Schwarzmeier (BGR) überbrachte dazu die Grüße der Stadt Riedenburg.

Alexander Wagner freut sich auf die beiden Wochen in Riedenburg, das er als Schüler von Hummel ja schon aus der Froschgässchen-Perspektive kennt. „Wo man sich wohlfühlt, lässt sich auch gut kreativ schaffen. Das gesellschaftliche Klima zählt da noch mehr als der Ort“, versichert Wagner. Komponieren bedeutet für ihn, den Formen im Kopf Gestalt zu geben. „Ich kann allerdings noch nicht abschätzen, ob man im Abschlusskonzert Elemente aus diesen zwei Wochen hört. Vielleicht entsteht hier ein Stück im psychophonischen Stil“, meint er.

Für Fabian Helmich liegt der Reiz des Projekts „Artist-in-Residence“ darin, den künstlerischen Austausch im Kleinen zu fördern und den Zugang zum Verständnis von Kunst zu erleichtern. Schüler haben kostenlosen Zutritt zu den Konzerten und vielleicht, so meint er, wird sich mal einer der Schüler an einer Kunstakademie bewerben, weil er das hier kennengelernt hat. „Das wäre schön“, ist seine Vision.

Das Programm der beiden Konzertwochen und weitere Inhalte sind im Internet unter www.gestaltendegesellschaft. de veröffentlicht.

DK