Bilder mit individueller Botschaft
Ausstellung mit Werken von Monika Röttger in der Klosterkirche St. Anna eröffnet

10.04.2024 | Stand 11.04.2024, 10:03 Uhr

Zeit und Ruhe empfahl die Oberin von St. Anna, Elisabeth Rost, den Ausstellungsbesuchern beim Betrachten der Bilder der 2021 gestorbenen Künstlerin Monika Röttger. Fotos: Erl

Die Bilder von Monika Röttger, die seit Sonntagabend in der Klosterkirche von Riedenburg ausgestellt werden, haben keinen Titel. Das wollte die am 15. August 2021 in Regensburg gestorbene Künstlerin, Diplomtheologin und ausgebildete Eheberaterin aus Pettendorf nicht, wie ihr Mann Hermann Röttger betonte. Anlässlich der Vernissage unter dem Motto „Auf den Grund gehen“ ging er in seinen Erläuterungen zu 24 ausgestellten Werken eigens darauf ein.

Von ignatianischer Spiritualität geprägt

Es ist die zweite Ausstellung mit ihren Bildern in der Klosterkirche St. Anna, bereits vor zwei Jahren war das Gotteshaus der Rahmen für einige ihrer Gemälde. „Ihre Arbeiten sind nicht zu verstehen ohne den sie prägenden geistigen und geistlichen Hintergrund in der ignatianischen Spiritualität mit deren Motto: Gott suchen und finden in allem“, gab Hermann Röttger den Besuchern einen Schlüssel in der Betrachtung der farbenfrohen, zumeist abstrakten Bilder an die Hand.

Schon die Oberin des Klosters, Schwester Elisabeth Rost, hatte den Betrachtern in ihrem Grußwort Zeit und Ruhe für die Ausstellung empfohlen, um den tieferen Sinn der unterschiedlich formatigen Bilder zu erahnen.

Kirche bietet Stille und Zeit zur Betrachtung der Malereien



Ruhestandspfarrer Horst Mally hatte die Künstlerin während einer gemeinsamen Reha kennen und schätzen gelernt. „Die Bilder können nur dann zu uns sprechen, wenn wir die nötige Stille und Zeit dafür haben. Welcher Ort wäre besser hierfür geeignet als diese Kirche. Da kann man nicht einfach an den Bildern vorbei gehen, da muss man sich hinsetzen und betrachten“, lautete seine Empfehlung in Erinnerung an diese Frau.

Auch der frühere Pfarrer von Painten, Hans-Josef Boesl, schätzte die Künstlerin. „Ihr lebenslanges Ringen nach dem Sinn des Lebens und nach Gott fand in ihren Bildern einen Ausdruck“, wusste er in seinem kurzen Statement. Freundschaftlich verbunden mit Monika Röttger war auch Hildegard Gassner aus Painten. „Bilder sind gemacht, um gesehen zu werden. Ich durfte aus dem künstlerischen Nachlass von mehreren hundert Bildern bei der Auswahl mit dabei sein. Sie alle sind eingeladen, einen Titel zu den Gemälden für sich selber zu kreieren“, lud sie ein.

Kunstwerke regen zum Nachdenken an

Monika Röttgers Ehemann machte in seiner anschließenden Einführung in die Ausstellung verständlich, worum es seiner Frau in ihren Arbeiten gegangen sei. „Ein gemaltes Bild macht es zwingend erforderlich, sich mit dem Dargestellten auseinanderzusetzen. Anders als eine Fotografie lässt die Malerei Wirklichkeit im Malvorgang entstehen. Wirklichkeit, die nicht einfach abbildet, sondern versucht, das Wesen des Dargestellten deutlich zu machen“, erläuterte er. Insofern sei jede Malerei zwingend ein Schritt in die Abstraktion und Konzentration auf das, was die Künstlerin im Moment des Schaffens als das Wesentliche erkennt. „In jedem dieser Bilder steckt damit eine Botschaft, die den Betrachter erreichen will“, verdeutlichte er.

Motto: „Auf den Grund gehen“



Das Motto dieser Ausstellung „Auf den Grund gehen“ enthält die doppelte Botschaft, die wesentliche Aussage der Bildkomposition zu sehen und den dahinter liegenden Grund zu erfragen. Die Bilder zu beiden Seiten des Kirchenraumes können natürlich während der Gottesdienstzeiten frei zugänglich betrachtet werden. Ansonsten wurden sie so ausgewählt, dass sie auch vom geschlossenen Sperrgitter aus ihre Wirkung auf die Betrachter entfalten können. „Leider ist diese Zugangssperre notwendig, um Vandalismus vorzubeugen“, betonte Hermann Röttger. Ein von ihm entwickelter Ausstellungskatalog gibt zudem weitere Informationen dazu.

Einladung zur Kunstwendfeier ausgesprochen



Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) und die Kulturbeauftragte des Stadtrats, Karin Dachs (CSU), bedankten sich bei dem Organisator mit einer Flasche Wein und luden Röttger dazu ein, die Bilder seiner Frau auch während der Kunstwendfeier in diesem Jahr auszustellen. Musikalisch untermalt wurde die Vernissage von Carl Holtz am Keyboard.