Riedenburger Fußwallfahrer
188. Wallfahrt nach Altötting: 400 Pilger auf dem Weg zur Schwarzen Madonna

29.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:17 Uhr

Eine lange Schlange bilden die 400 Wallfahrer auf ihrem Weg nach Altötting.

Drei Tage traumhaftes Wetter haben heuer die Fußwallfahrer aus Riedenburg (Landkreis Kelheim) auf ihrem Weg nach Altötting erwischt. Mit Temperaturen um die 20 Grad, leichtem Wind und Sonnenschein absolvierten die Pilger die drei Tagesetappen zur Gottesmutter.



Die Anmeldung erfolgte erneut ausschließlich über die Homepage. Dort hatten sich etwas mehr als 400 Pilger gemeldet.

400 Personen machen sich auf den Weg

Tatsächlich wuchs der Pilgerzug so ziemlich genau auf 400 Personen an. Damit sind die Organisatoren zufrieden. Pilgerführer Jakob Schmailzl hatte mit seinem Team hervorragende Vorarbeit geleistet, alles klappte wie am Schnürchen. Traditionell startete man am Donnerstag um 5 Uhr mit einem Pilgergottesdienst in der Stadtpfarrkirche in Riedenburg. Anschließend formierte sich der Zug am Marktplatz und man erklomm den Anstieg zur Lintlhof-Kapelle, wo früher die Wallfahrt begann. Schmailzl sprach das Anfangsgebet und bedankte sich bei den drei Priestern für die Wallfahrtsbegleitung. Neben Werner Sulzer nahmen auch Stefan Langer und Korbinian Müller an der Wallfahrt teil.

Immer mehr Gaststätten schließen entlang des Pilgerweges, so dass die Versorgung der Wallfahrer zunehmend Herausforderungen mit sich bringt. Auch bei der Quartierbelegung wird es nicht einfacher. Es konnten aber wieder alle bestens versorgt werden, für alle Teilnehmer stand eine ausreichende Anzahl an Betten zur Verfügung.

Über Gut Schwaben führte die Strecke hinunter zur Donau, wo man mit Zillen und der Fähre bei Stausacker übersetzte. In Weltenburg gab es die erste Pause. Der Weg führte weiter über Holzharlanden, Pullach und Arnhofen nach Offenstetten. Nach der Mittagspause und einer kurzen Andacht in der Kirche in Offenstetten ging es über Salingberg und Ursbach nach Rohr. An der Mariengrotte beteten die Wallfahrer, bevor man das letzte Teilstück des Tages nach Pattendorf in Angriff nahm.

Der zweite Tag begann um 5.15 Uhr mit dem Abmarsch in Pattendorf. Über Türkenfeld erreichte man Hohenthann, dort fand ein Gottesdienst statt. Mit Bussen ging es im Anschluss durch Landshut bis nach Vilsbiburg. Die Nachmittagsrast legte man in Egglkofen ein. Hier hatten Feuerwehr und Frauenbund die Verpflegung übernommen. Nicht mehr vor dem Feuerwehrhaus, sondern in der Sporthalle standen Essen und Getränke bereit. Durch die Stadttore von Neumarkt St. Veit führte der Weg weiter nach Niedertaufkirchen. Sonnencreme und Kopfbedeckung waren auch am zweiten Tag sehr hilfreich.

Mitten in der Nacht auf dem letzten Teilstück

Mitten in der Nacht machten sich die Pilger auf, um das letzte Teilstück zu bewältigen. Ab 2 Uhr ging es auf dem Radweg von Stetten in Richtung Erharting. Sehr beeindruckend war wieder die Lichterprozession. Über Winhöring, Steinhöring und Burg kam der Pilgerzug nach Neuötting. Etwas früher als sonst überquerte man um 5.49 Uhr den Inn bei Neuötting. Durch die etwas flottere Gangart hatte man einen Pilgerzug aus dem Raum Deggendorf überholt, der bereits um 6.30 Uhr zum Einzug auf dem Kapellplatz vorgesehen war. Die Riedenburger ließen den Zug passieren und zollten den Gleichgesinnten ihren Respekt.

An der Herrenmühle dankte Jakob Schmailzl allen Personen, die sich mit einem Dienst eingebracht hatten. Ein besonderer Dank galt den drei Priestern und dem Vorstandsteam des Wallfahrervereins, das ihn bei der Vorbereitung tatkräftig unterstützt hatte. Sänger, Vorbeter, Kreuzträger, Standarten- und Lautsprecherträger wurden ebenso gelobt wie die Fahrer der Begleitfahrzeuge und die medizinische Versorgung durch das Rote Kreuz. Johanna Ferstl meldete aus dem Sanitätsbereich „Keine besonderen Vorkommnisse“. Ein paar Blasen und Gelenkschmerzen seien die üblichen Problemchen gewesen. Hier und habe es mit dem Kreislauf Schwierigkeiten gegeben.

Dankeschön an alle Beteiligten

Der Dank des Pilgerführers galt auch der Polizei und den Firmen, die den Wallfahrern ihre Fahrzeuge zur Verfügung gestellt hatten. Er lobte die gute Disziplin der Wallfahrer. Nach dem Einzug sprach Schmailzl das Wallfahrergebet, das dieses Mal wieder vor der renovierten Gnadenkapelle gebetet werden konnte. „Es ist ergreifend. Wir freuen uns, dass ihr wieder da seid“, begrüßte Bruder Marinus die Wallfahrer am Gnadenort. „Wer betet, der vertraut sich an. Es gibt viele Nöte in der Welt. Alleine können wir das nicht lösen, was ansteht. Miteinander reden, schweigen und beten ist eine schöne Erfahrung.“ Vor dem Pilgeramt in der Basilika St. Anna wurden langjährige Pilger geehrt.

Für die meisten Wallfahrer bildete das Pilgeramt den Abschluss der Wallfahrt. Ein kleiner Teil von 53 Personen marschierte am Pfingstsonntag noch eine Tagesetappe von 25 Kilometern Richtung Heimat bis nach Maria Thalheim.

Schmailzl kündigte während der Wallfahrt die nächsten Termine für die Fußwallfahrer an. Der Dankgottesdienst findet am Samstag, 17. Juni, um 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche in Riedenburg statt. Im Anschluss halten die Wallfahrer ab etwa 20 Uhr ihre Jahresversammlung im Christkönigshaus. Am 17. September organisiert der Wallfahrerverein wieder die Wallfahrt zur heiligen Anna Schäffer nach Mindelstetten.

DK