Gemeinsam für junge Menschen
„Wir kommen da als Gemeinde nicht aus“

Hepberger Rat genehmigt große Nachträge für Neubau der Kindertagesstätte und Grundschule

07.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:21 Uhr

Auf den beiden Großbaustellen in Hepberg geht es voran: Sowohl bei der neuen Kindertagesstätte am Kleewinkel (Foto) als auch bei der Grundschule. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden einige kostspielige Nachträge für beide Baustellen genehmigt, die sicherstellen, dass die Projekte weiter gut über die Bühne gehen. Foto: Vogl

Die beiden Großbaustellen der Gemeinde, der Neubau der Kindertagesstätte und der Grundschule, beschäftigten den Hepberger Gemeinderat erneut. Der Rat ließ sich von den beiden Architekten, die mit dem Neubau der Grundschule beauftragt sind, ausführlich informieren und genehmigte eine Reihe von Nachträgen für die beiden Großbaustellen.

Der Gemeinderat wurde von den Architekten Horst Neumaier und Ingo Höchsmann in einer bebilderten Präsentation über den Baufortschritt und die Kostenentwicklung des neuen Grundschulgebäudes informiert. Derzeit haben die Bauarbeiten das zweite Obergeschoss erreicht, die ersten Wände werden errichtet. Auch der statisch notwendige Einbau der vorgehängten Betonplatte im Erdgeschoss wurde erläutert. Bis Ende April sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen sein, und Ende Juni werden die Lüftungs-, Sanitär- und Heizungsgewerke mit der Installation beginnen. Die Architekten haben sich gegen die Empfehlung der Feuerwehr entschieden, eine Trockensteigleitung einzubauen, da sie baurechtlich nicht erforderlich und auch brandschutztechnisch nicht vorgesehen war. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich derzeit auf über 12 Millionen Euro. Die Kosten waren durch allgemeine Preissteigerungen und einige Nachträge, unter anderem aufgrund erhöhter Anforderungen durch den Prüfstatiker, gestiegen.

Hohe Nachforderungen durch Prüfstatiker



Als besonders frustrierend für das Hepberger Gremium erwiesen sich dabei Nachträge durch die besagten erhöhten Anforderungen des Prüfstatikers. Die Nachforderungen beliefen sich in Summe auf 90000 Euro (eigentlich: 133000 Euro, abzüglich von Erdarbeiten, Fensterausführungen und anderen Posten). Dies gab Pitt Maier (CSU) zu denken: „Wird das jetzt immer so weitergehen?“ „Solange der Prüfstatiker noch prüft, kann es zu Nachforderungen kommen“, antworteten die Architekten. Eigentlich sei die Prüfung aber bereits abgeschlossen.

Gesamtkosten gestiegen – Hilfe vom Landkreis erhofft

Max Seitz (CSU) fragte, ob der Förderbetrag an die gestiegenen Gesamtkosten angepasst werden könne. Bürgermeister Raimund Lindner (FHB) antwortete, dass dies zwar schön wäre, aber unwahrscheinlich sei. Er hoffte auf die Unterstützung der Vertreter im Landtag in dieser Angelegenheit. Auf die Kritik von Franz Obeth (CSU), warum man einen Statiker und dann noch einen Prüfstatiker brauche, erklärte der Rathauschef: „So sind nun mal die Regularien und Systeme. Wir kommen da als Gemeinde nicht aus.“ Der Gemeinderat genehmigte schließlich die Nachträge aufgrund gestiegener Anforderungen sowie einen Auftrag über rund 4000 Euro für den Schutz von Sichtbetontreppen.

Auch bei der Kita im Kleewinkel mehr Geld nötig



Auch der Bau der neuen Kindertagesstätte im Kleewinkel wurde mit mehreren Nachträgen fortgesetzt. Es handelt sich dabei um Beträge von rund 45000 Euro, 1700 Euro, 300 Euro und 12000 Euro, die alle bereits in der letzten Sitzung vom Ausschuss beraten wurden. Architekt Anton Rudolph hatte bereits in der vergangenen Sitzung über die Mehrkosten informiert, und das Gremium war mit seinen Erläuterungen zufrieden, so dass es die Genehmigung erteilte.

Einstimmig angepasst wurde auch der Bebauungsplan „Kinderbetreuungseinrichtung am Kleewinkel“. Die erste Änderung umfasste eine verschobene sowie eine vergrößerte Ausgleichsfläche.

Bäume am Hochwasserwall müssen gepflanzt werden

Weil auf einer anderen Fläche temporär Humus gelagert wird, muss jetzt auch hierfür eine Ausgleichsfläche geschaffen werden. Diese Forderung der Naturschutzbehörden stieß nicht bei jedem im Hepberger Gremium auf Verständnis. Immerhin wurde der zu errichtende Wall zum Schutz vor Überflutung von der Behörde als Ausgleichsfläche angerechnet. Als weitere Kompensationsmaßnahme müssen jetzt am Wall noch einige Bäume gepflanzt werden. Außerdem wurde der Bebauungsplan „Reitwiese“, der ebenfalls an das Gelände angrenzt, angepasst.

Gemeinsame Jugendarbeit von Gemeinde und Kirche

Für die Jugendarbeit in Hepberg hat sich die Geduld gelohnt: Bürgermeister Raimund Lindner hat bekanntgegeben, dass ein Mitnutzungsvertrag für kirchliche Räumlichkeiten unterzeichnet und vom Bischöflichen Ordinariat Eichstätt genehmigt wurde. Der Vertrag gilt bis 30. April 2024, mit der Möglichkeit der Verlängerung bis 31. Juli 2024, bzw. bis der gemeindliche Jugendraum wieder zur Verfügung steht. Das Nutzungsentgelt ist eine monatliche Pauschale von 100 Euro.

Bürgermeister Lindner bedankte sich besonders bei Gemeinderat Roland Woitsch (FHB) für seinen Einsatz, die offene kommunale Jugendarbeit wieder möglich zu machen. Als Schmankerl sind die Jugendlichen eingeladen, an einem Tag der offenen Tür am Samstag, 18. März, von 14 bis 17 Uhr im Jugend- und Gruppenraum der Pfarrei Hepberg im Kirchweg 2 vorbeizuschauen. Eine gesonderte Einladung wird den Jugendlichen in den nächsten Tagen zugesandt.

Reparaturen in der Mehrzweckhalle und am Feuerwehrfahrzeug



Der Rat musste außerdem noch zweimal Geld ausgeben: Wie auf der Sitzung bekannt gegeben wurde, ist der PC in der Mehrzweckhalle, der Heizung und Lüftung steuert, ausgefallen. Dies erfordert eine neue digitale Lösung sowohl für die Halle als auch für den Märchengarten. Die Kosten hierfür werden auf rund 9200 Euro geschätzt. Um das ordnungsgemäße Funktionieren beider Liegenschaften zu gewährleisten, muss die neue PC-Lösung so schnell wie möglich installiert werden.

Bürgermeister Lindner teilte weiter mit, dass bei einer TÜV-Untersuchung des Feuerwehrfahrzeugs TLF 16/25 Mängel festgestellt wurden, von denen der wichtigste eine defekte Zylinderkopfdichtung ist. Der Reparaturumfang dürfte sich nach einem ersten Kostenangebot bei 3500 Euro bewegen. Sie ist aber unumgänglich, da das neue Fahrzeug HLF-20 erst im Juni 2024 ausgeliefert wird. Die Reparatur muss sein, um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.