Schlüsselübergabe am Berg
Neuer Kindergarten auf dem Seidlkreuz in Eichstätt nimmt am Montag Betrieb auf

02.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:07 Uhr

Der neue Montessori-Kindergarten am Seidlkreuz ist startklar: Jetzt fand die Schlüsselübergabe statt. Die offizielle Einweihung soll im Frühjahr nachgeholt werden, wenn die Außenanlagen fertig sind. Foto: Knopp

Von Jürgen Knopp

Eichstätt – Es war sozusagen eine Punktlandung: Rechtzeitig zu Beginn des Kindergartenjahrs ist die neue Kindertagesstätte am Eichstätter Seidlkreuz fertig geworden. Zumindest das Gebäude – an den Außenanlagen gibt es noch einiges zu tun. Das spielte bei der Schlüsselübergabe an den Träger, den Montessori-Verein, am späten Donnerstagnachmittag aber nur eine untergeordnete Rolle.

Vielmehr herrschte bei der lockeren Zusammenkunft eitel Sonnenschein: Dieser sei auch angemessen, betonte Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU), seien doch von der Entwurfsplanung bis zur Fertigstellung gerade einmal 30 Monate vergangen. Das Zusammenspiel aller Beteiligten habe „perfekt funktioniert“, lobte Grienberger, der regelmäßige Austausch mit dem Trägerverein sei unkompliziert und konstruktiv verlaufen, das Architekturbüro habe „hemdsärmelig und flexibel“ auf die unterschiedlichsten Herausforderungen reagiert. Das Ergebnis sei ein Gebäude „mit Qualität und Anspruch“, das auch der Nachhaltigkeit und der Ökologie Rechnung trage. So handelt es sich hierbei um einen Holzbau, der seine Heizenergie aus einer Luft-Wärme-Pumpe, verbunden mit einer Photovoltaikanlage, bezieht. Was die Kosten betrifft, sei man weitestgehend im vorgegebenen Rahmen geblieben, erläuterte Grienberger: Rund 4,7 Millionen Euro wurden investiert, wovon etwa die Hälfte als Zuschuss vom Freistaat Bayern geflossen ist. Mit dem fast parallelen Neubau des Clara-Staiger-Kindergartens wurden in den vergangenen drei Jahren in der Domstadt über neun Millionen Euro in die Kinderbetreuung gesteckt, rechnete der Oberbürgermeister vor.

Als ausgesprochen glücklich bewertete er den Umstand, dass der Neubau am Seidlkreuz weitestgehend von Lieferengpässen und Kostenexplosionen beim Material verschont geblieben ist, was auch Architekt Werner Hausmann bestätigte. Sicher habe es hier und da Probleme gegeben – wie zum Beispiel einen Wassereinbruch durch starke Regenfälle –, aber insgesamt sei man „gut durchgekommen“, weil auch die Vergaben rechtzeitig getätigt worden seien. Allerdings habe man den eingeplanten vierwöchigen Zeitpuffer auch dringend gebraucht.

Auf rund 1100 Quadratmetern bietet der neue Kindergarten Platz für drei Gruppen mit je 25 Kindern und eine Krippe für 13 Kinder. Das ist aber eher theoretischer Natur, weil der Montessori-Verein, der auch die benachbarte Schule betreibt, bekanntlich auf Inklusion und Integration setzt. Demnach hat ein sogenanntes Förderkind einen Schlüssel von 3:1 Plätzen. Am kommenden Montag geht es also los auf der „Burg am Berg“, so Leiterin Maria Meier – mit 40 Kindern, die von einem 20-köpfigen Personal betreut werden. Dies zu finden, sei in dem momentan „hart umkämpften Markt“ nicht einfach gewesen, räumte Maria Meier ein, bei einigen habe aber sicher der Name Montessori und das dahinterstehende Konzept gezogen.

Was die Kinderbetreuung in der Stadt im Großen angeht, sei die Lage einigermaßen entspannt, ließ OB Josef Grienberger gegenüber unserer Zeitung verlauten: Bis auf einige Einzelfälle seien die insgesamt etwa 700 Kinder versorgt.

Die offizielle Einweihung des neuen Kindergartens am Seidlkreuz soll im Übrigen im kommenden Frühjahr über die Bühne gehen – wenn die Außenanlagen fertig sind. Dann wird es auch einen Tag der offenen Tür geben.

EK