Brauchtum und Heimatliebe
Namenstagsmesse der Josefi-Vereinigung – Tradition der „Seppen“-Bruderschaft lebt seit über 400 Jahren

27.03.2024 | Stand 27.03.2024, 18:00 Uhr

Beim Josefi-Gottesdienst spielten und sangen (von links): Josef Richter (Orgel), Josef Pfaller, Josef Hagemann, Gerhard Julius Beck (Trompete) und Josef Zach. Foto: Ettle

„Manchmal mutet mir Gott schwere Aufgaben zu. Dann möchte ich stark sein wie Josef. Nicht unschlüssig zögern, sondern beherzt beginnen zu handeln… .“ Mit einem vierstrophigen Gedicht von Gisela Baltes wurde im Gottesdienst zum Namenstag des Patrons auf das nachahmenswürdige Beispiel des Heiligen verwiesen. Die Messe in der Kapuzinerkirche feierten Dom- kapitular und Dompfarrer im Ruhestand Franz Mattes sowie Pfarrer Joseph Nitimbele.

Zahlreiche Mitglieder und Freunde der Josefi-Vereinigung waren gekommen. In den Fürbitten ging Josef Schmid-ramsl auf die schweren Nöte der Zeit ein. Jeden Tag gebe es Nachrichten über Kriege und Gewalt. Gott möge den Opfern in der Ukraine und im Nahen Osten beistehen, und die Menschen zur Erkenntnis bringen, dass Gewalt keine Lösung bringe. Eine weitere Bitte lautete, Gott möge den Menschen die Augen und das Herz öffnen für die Schönheit der Schöpfung. Schließlich: „Vater im Himmel, beschütze unsere Diözese, unsere Stadt und unseren Landkreis.“

Seine Freude über die Pflege alter Tradition durch die Josefi-Vereinigung drückte zur Begrüßung Franz Mattes aus. Die Mitglieder hätten einen großen Namenspatron, der Brückenbauer zu Gott sei. Josef sei ein Mann der Gerechtigkeit gewesen, der dem Willen Gottes folgte und sich mühte, Gott und den Mitmenschen alles recht zu machen. Die Passionisten, die seit Jahren die Kapuzinerkirche betreuen, schmückten den Altarraum mit der Statue des heiligen Josef und mit der Josefskerze. Die erste Kerze hatte einst Schwester Amata von Sankt Walburg gestaltet. Musikalisch lag der Gottesdienst in Händen von Josef Richter (Orgel), Josef Zach, Josef Hagemann, Josef Pfaller und Gerhard Julius Beck (Trompete). Ein Gebet zum heiligen Josef, das aus Tirol stammt, hatte einst der Musiklehrer an der Knabenrealschule Rebdorf, Josef Rubenberger, vertont.

Vor knapp dreißig Jahren gründeten Männer aus Stadt und Landkreis zu Ehren ihres besonderen Namenspatrons die Josefi-Vereinigung. Es war eine Wiedergründung, denn eine Josefi-Bruderschaft bestand schon vor über vierhundert Jahren in Eichstätt. Ferner gab es das „Sankt-Josephs-Benefizium“ von 1753 beim Blatternhaus.

Zu den „Seppen“ der ersten Stunde der wieder aktivierten Vereinigung gehörten Josef Rubenberger, Josef Eidenschink, Josef Brandl, Josef Heubusch, Josef Schmidramsl, Josef Zach und Josef Ettle. Zur Tradition der Vereinigung gehört auch ein Beisammensein nach dem Gottesdienst mit gemütlicher, bayerischer Plauderstunde. Die Gründerväter der Josefi-Vereinigung hatten als deren Zweck die Pflege christlichen Brauchtums und Geselligkeit, Heimatliebe und soziales Engagement der „Seppen“ vorgesehen.

EK