Straßenumbenennung?
Nach Vorwürfen: Eichstätter SPD fordert Neubewertung der Person von Bischof Alois Brems

24.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:12 Uhr

Neben Ministerpräsident Franz Josef Strauß sitzt Bischof Alois Brems. Gegen den früheren Eichstätter Oberhirten stehen Vorwürfe im Raum, einen Missbrauchstäter gedeckt zu haben. Foto: DK-Archiv

Die SPD-Fraktion im Eichstätter Stadtrat hat eine Neubewertung der Person von Bischof Alois Brems gefordert – wenn die Untersuchungen über eine mögliche Deckung eines Missbrauchstäters abgeschlossen sind.



Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die Fraktionssprecher Christian Alberter unserer Zeitung vorlegte. Brems, der 1987 gestorben ist, war Ehrenbürger seiner Heimatstadt Eichstätt.

„Das Andenken von Bischof Alois Brems muss auch in der Stadt Eichstätt nach Abschluss der Untersuchungen zur Deckung eines gesuchten Missbrauchstäters in seiner Amtszeit neu bewertet werden“, heißt es in dem Schreiben. Neben der ihm im Juni 1980 verliehenen Ehrenbürgerwürde ist auch eine Straße nach dem Bischof am Seidlkreuz benannt.

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„Die SPD-Fraktion erwartet von Oberbürgermeister Grienberger und der Stadtverwaltung, dass nach Abschluss der Untersuchungen die Sachlage im Stadtrat diskutiert wird und bei Zutreffen eine Umbenennung der Straße vorgenommen wird“, lautet die Forderung in der von Alberter gezeichneten Stellungnahme.

In einem Bericht des DONAUKURIER am Wochenende wurden schwere Vorwürfe gegen den von 1968 bis 1984 amtierenden Bischof erhoben: Demnach soll unter seiner Amtszeit einem polizeilich gesuchten Pfarrer, der des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurde, ein unbehelligtes Leben in der Mission ermöglicht worden sein. Die Diözese bestätigte den Bericht.