Nachhaltiges Handwerk
Landesvorsitzende der Grünen besucht Eichstätter Baufirma Meier

24.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:13 Uhr

Ortstermin im Gewerbegebiet: Andreas Meier (rechts) von der Baufirma Meier nahm die Delegation um Eva Lettenbauer, Landesvorsitzende der Grünen in Bayern (3. v. r.), mit auf die Baustelle der neuen Firmenzentrale in Preith. Foto: Kleinhans

Von Kerstin Kleinhans

Eichstätt – Die Fachkräftegewinnung und nachhaltige Baustoffe im Handwerk standen im Mittelpunkt des Besuchs der Landesvorsitzenden der bayerischen Grünen, Eva Lettenbauer, bei der Baufirma Martin Meier in Eichstätt. Mit dem Besuch startete zugleich eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Handwerk und Industrie“ des Kreisverbandes der Handwerkerschaft in Eichstätt.

Nach dem morgendlichen Besuch am Eichstätter Wochenmarkt stand für die Grünenpolitikerin mit dem Austausch mit der Geschäftsleitung der Firma Meier ein weiterer wichtiger Termin auf der Tagesordnung. Dieser fand nicht am Schreibtisch im Büro statt, sondern auf der Baustelle der künftigen Firmenzentrale am neuen Standort im Gewerbegebiet Eichstätt/Preith. Hier zeigten sich die Besucher, die Andreas Meier vor Ort über das größte Bauvorhaben der Baufamilie informierte, sichtlich beeindruckt. Vor allem das neue Baustoff-Logistikzentrum mit seiner stützenfreien Lagerhalle mit einer Außenlänge von 120 Metern faszinierte die Landtagsabgeordnete. „Dank dem Baustoff Holz sind trotz der großen Spannweite keine Stützen nötig“, postete sie im Anschluss in den sozialen Medien.

Im Gespräch mit Andreas Meier über nachhaltige Baustoffe wurde jedoch deutlich, dass die Baufirma ihren Schwerpunkt im Betonbau sieht. „Uns ist Nachhaltigkeit wichtig, jedoch sind unsere Wurzeln im Stein und Betonbereich zu finden“, so Meier. Vor allem bei wechselnden Nutzungen in Gebäuden sieht Meier den Baustoff Holz eher kritisch. Ein Betonbau biete hier deutlich flexiblere Möglichkeiten. Der junge Unternehmer wünscht sich von der Politik deshalb weniger Vorgaben. „Die Lenkungswirkung der Politik ist gefährlich, diese muss systemoffen sein“, kritisierte Meier.

Die Möglichkeiten unterschiedlicher Nutzung anhand von Betonbauten zeigte Meier dann im „Jurament“ genannten Neubau der Firmenzentrale. Nach Wünschen der Mieter können die Räume im fünfeckigen Bau, welcher von einem eigenen Hackschnitzelheizwerk mit regenerativer Energie beliefert wird, entsprechend angepasst werden. Dies kommt offensichtlich nicht nur bei potenziellen Mietern an, auch die Bewerbungen auf Stellen bei der Baufirma sprudeln seit Baubeginn, wie Meier erklärt. „Sichtbarkeit kommt an“, kommentiert dies Klaus Bittlmayer.

Egal ob im Handwerk, in der Industrie oder im Pflegebereich: Fachkräfte werden überall dringend gesucht. „Deshalb machen wir Grüne uns dafür stark, dass junge Menschen und Ausbildungsbetriebe besser zusammengeführt werden“, so Eva Lettenbauer. Um Fachkräfte zu gewinnen und das Interesse an einer Handwerksausbildung zu steigern, soll es nach Meinung Lettenbauers mehr Praktika in jeder Schulart geben. „Dafür muss auch an Gymnasien und Realschulen Zeit sein.“ Dafür wollen die Grünen dem Handwerk mehr Platz geben und es ins Zentrum ihrer Politik stellen. „Politik darf hier den Handwerksunternehmen bei den wichtigen Aufgaben dieser Zeit keine Steine in den Weg legen“, sagte sie den Unternehmern zu.

EK