Knochenfund in Kipfenberg
Mutmaßlicher Mord an Sonja Engelbrecht: Kripo hofft nach „Aktenzeichen XY“ auf Hinweise

01.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:45 Uhr

Polizisten suchen ein Gebiet im Wald ab, an dem zuvor menschliche Knochen in einer Felsspalte gefunden worden sind. Die Ermittlungen ergaben einen Zusammenhang mit dem Fall der seit 1995 vermissten und wohl ermordeten Münchnerin Sonja Engelbrecht. −Foto: Peter Kneffel/dpa

Bis heute sind viele Fragen offen im Fall der 1995 vermissten Sonja Engelbrecht. „Vielleicht kriegen wir heute Antworten“, leitete der Moderator der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“, Rudi Cerne, den Fall des mutmaßlichen Mordes an der Münchnerin am Mittwochabend ein.



Zu Gast in der Spezialsendung „Cold Cases“ war ein Kriminalhauptkommissar der Kripo München. Er berichtete von der traurigen Gewissheit nach dem Knochenfund bei Kipfenberg im Landkreis Eichstätt, dass die damals 19-jährige Sonja Engelbrecht Opfer eines Sexualdeliktes geworden war, und von Erkenntnissen, die daraufhin folgten.

Der Auffindeort der Knochen bei Kipfenberg, eine Felsformation, sei sehr speziell, so der Kriminalhauptkommissar. Daraus lasse sich schließen, dass der Täter einen Ortsbezug hatte und sowohl vor als auch nach der Tat diesen Ort bereits besucht hatte. Gefunden wurden auch Plastiksäcke, auf denen Wandfarbe und eine DNA-Spur gesichert wurden. Die Wandfarbe lasse auf eine handwerkliche Tätigkeit schließen, zur DNA-Spur machte der Kriminalhauptkommissar aus ermittlungstaktischen Gründen keine Aussage.

Blaue Wolldecke mit Pflanzenmuster gesucht



Dafür richtete er sich mit Fragen an die Zuschauer der Sendung, die einen weiteren Fund betreffen: eine blaue Wolldecke mit Pflanzenmuster. Die Kripo bittet um Hinweise, wer im Besitz einer solchen Decke war, wer der Hersteller der Decke sein könnte oder welche Geschäfte diese Decke verkauft haben. Auch eine Decke zu Vergleichszwecken wäre hilfreich, so der Kriminalhauptkommissar. Eine 10.000 Euro hohe Belohnung sei ausgesetzt für Hinweise, die zur Aufklärung führen: „Sollten Sie den Täter kennen oder auch nur einen vagen Verdacht haben, melden Sie sich“, bat der Kriminalhauptkommissar.