Rufbus entlastet Ehrenamtliche
Jahresversammlung von Würde im Alter: Werner Janssen als Koordinator verabschiedet

03.06.2023 | Stand 15.09.2023, 21:49 Uhr

Für seine Zuverlässigkeit und Flexibilität als Koordinator des Seniorenfahrdiensts von Würde im Alter ist Werner Janssen (Mitte) gedankt worden.Vorsitzender Bernhard Arbesmeier und Bürgermeister Norbert Hummel übergaben Janssen zum Abschied ein Geschenk. Foto: Würde im Alter

Bereits auf sechs Jahre Vereinsgeschichte haben die Mitglieder von Würde im Alter Hagenhill bei der jüngsten Versammlung zurückblicken können. Enorm angewachsen ist während dieser Zeit der Mitgliederstand: Waren es bei der Gründungsversammlung 17, so sind es aktuell 160 Personen, die dem Verein angehören.

Vorsitzender Bernhard Arbesmeier konnte 20 von ihnen beim Treffen begrüßen, darunter auch Bezirksrat Reinhard Eichiner, Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) und Pfarrer Wolfgang Stowasser.

Natürlich gedachte man auch der seit dem vorangegangenen Treffen gestorbenen Mitglieder. Namentlich sind dies Margarete Artmeier aus Schafshill, Michael Sixt aus Steinsdorf und Erika Stocker aus Neustadt. Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2022 sind laut Arbesmeier sieben Vorstandssitzung abgehalten worden, in denen die Vorhaben besprochen und beschlossen wurden, zum großen Teil seien diese bereits umgesetzt – etwa Maßnahmen, die sich aus der Bürgerbefragung im Juni 2021 ergeben hatten. So wurde der Bürgerbus zum Rufbus umgestellt, ebenso wurde die Unterstützung im Alltag um hauswirtschaftliche Dienstleistungen erweitert.

Neue Koordinatoren kommen aus Winden

Zum letzten Mal berichtete Werner Janssen über den ehrenamtlichen Seniorenfahrdienst. Der Koordinator hatte bereits im Oktober angekündigt, sein Amt in jüngere Hände geben zu wollen. Bei der Mitgliederversammlung wurde er nun verabschiedet – natürlich nicht ohne herzliche Dankesworte. Janssen habe durch seine zuverlässige Arbeit und seine Flexibilität den Seniorenfahrdienst hervorragend organisiert und dabei selbst zahlreiche Einsätze als Fahrer absolviert, betonte Arbesmeier. Als Fahrer bleibe er dem Dienst erhalten, jedoch wolle er bezüglich der Intensität kürzertreten. Lange überlegt habe Janssen bei der Gründung des Seniorenfahrdiensts nicht, ob er die Koordination übernehmen will: „Er hat von vorne weg gleich gesagt: Das kann ich machen“, so Arbesmeier.

In seine Fußstapfen treten fortan Anneliese und Adalbert Winkler aus Winden, die bei dieser Gelegenheit im Kreis von Würde im Alter begrüßt wurden. Auch sie hätten nicht lange gezögert, als Arbesmeier anfragte. Generell wurde bei der Versammlung hervorgehoben, dass der Seniorenfahrdienst beispielgebend sei bei der Unterstützung von Menschen, die ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen wollen. Angesichts der demografischen Entwicklung zähle der Fahrdienst genau zu den Angeboten, die gebraucht werden.

Mit Stand zum April 2023 summierten sich beim Seniorenfahrdienst seit der Gründung 1053 Fahrten. Im April für sich genommen fanden sieben Fahrten statt, was 0,4 Fahrten am Tag entspricht, wie Janssen ausführte. Die ehrenamtlichen Fahrer legten seit der Gründung des Dienstes bereits 48340 Kilometer zurück.

Zum 1. November 2021 wurde der Bürger- und Seniorenbus auf das Rufbus-System umgestellt. Das heißt, dass der Fahrplan zwar immer noch gilt, der Bus aber nur unterwegs ist, wenn Anmeldungen vorliegen. Das Ziel ist auch, den ehrenamtlichen Seniorenfahrdienst zu entlasten, indem man für Fahrten zum Einkaufen oder zum Arzt nach Altmannstein den Rufbus nutzt. Laut Arbesmeier hat hier tatsächlich eine Verlagerung stattgefunden. Eine gestiegene Nachfrage ist auch bei den individuellen Fahrten zu verzeichnen. Der Rufbus wird von Gruppen unter anderem genutzt für Fahrten zu Festen.

Ehrenamtliche Helfer für Gartenarbeit gesucht

Immer wieder kommen Anfragen zur Unterstützung bei der Gartenarbeit, wie Arbesmeier außerdem berichtete. Auch hier entstehe der Bedarf, weil viele Menschen so lange es geht im eigenen Heim leben wollen. „Der Garten bleibt gleich groß, aber die Arbeitsfähigkeit nimmt ab“, beschrieb er. Hilfe geleistet werden könnte hier beim Rasenmähen oder Bäume schneiden. Leider fehlen dem Verein dafür die nötigen Arbeitskräfte. Gesucht werden Personen, die bereit sind, diese Dienste zu übernehmen. Sie können sich entweder bei Arbesmeier unter (0176) 75606846 oder bei der Fachstelle für pflegende Angehörige bei Sandra Lenz unter (0176) 66958796 melden.

Auch der Verein selbst kann auf einige Aktivitäten zurückblicken, etwa auf das Sommerfest im vergangenen Jahr. Mit Klinikclown und dem Hagenhiller Kinder- und Jugendensemble verbrachten die Gäste des Pausenhofs einen abwechslungsreichen Nachmittag. Der Termin für das diesjährige Sommerfest steht bereits fest: Es findet am Freitag, 7. Juli, im Garten des Pausenhofs statt. Würde im Alter verkaufte zudem die selbst hergestellte Marmelade in diversen Geschäften, auf dem Bauernmarkt und beim Wintermarkt. Eine Aktion für Kinder gab es beim Ferienprogramm 2022, auch heuer will man wieder mitmachen.

Garten der Begegnung wächst weiter

Der Garten im Pausenhof konnte im Oktober 2022 als Garten der Begegnung eingeweiht werden. Entstanden sind mehrere Sinnesstationen und ein gepflasterter Rundweg, der auch gut mit Rollator und Rollstuhl zu bewältigen ist und von den Gästen des Pausenhofs rege genutzt wird. Das Projekt soll sich heuer weiterentwickeln: Der Hühnerstall muss noch fertig gemacht werden, ebenso ein Teil des Zauns. Die Themenstationen sollen wieder neu bestückt werden, um Abwechslung zu garantieren. Außerdem sollen in nächster Zeit zwei bis drei weitere Stationen aufgestellt werden, so Arbesmeier.

Hummel bezeichnete die Symbiose aus Fachstelle und Tagespflege in Hagenhill als Glücksfall für die Gemeinde. Mit Blick auf die demografische Entwicklung und die Personalsituation im Seniorenheim Maria Rast sollte man sich seiner Ansicht nach im Bereich ambulant betreute Wohngruppen engagieren.

ksm