Mit 93 Jahren
Engagierter Sozialethiker und Katholik: Bernhard Sutor in Eichstätt gestorben

01.02.2024 | Stand 01.02.2024, 13:27 Uhr

Mit 93 Jahren gestorben: Bernhard Sutor. Er war unter anderem Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. Foto: Chloupek, Archiv

Er wurde 93 Jahre alt: Am Mittwochnachmittag ist Bernhard Sutor in Eichstätt gestorben. Der Eichstätter Politikwissenschaftler setzte sich Jahrzehnte lang in verschiedenen Gremien auf Bistums-, Landes- und Bundesebene für die Katholiken ein.



Sutor, 1930 im Kreis Bad Kreuznach geboren, studierte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und an der Albert Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau, war Gymnasiallehrer in Mainz und promovierte 1965.

1978 übernahm Sutor den Lehrstuhl für Didaktik der Politischen Bildung und Sozialkunde an der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der damaligen Kirchlichen Gesamthochschule, der heutigen Katholischen Universität (KU). 1985 wurde der Lehrstuhl erweitert um das Fachgebiet der Christlichen Soziallehre. Bis zu seiner Emeritierung 1995 lehrte Sutor an der KU.

Diözesanratsvorsitzender und Chef des Katholiken-Landeskomitees



Ehrenamtlich engagierte sich Sutor in verschiedenen Gremien und Institutionen des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens. Von 1986 bis 1994 war er Vorsitzender des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Eichstätt, von 1993 bis 2001 stand er an der Spitze des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. 30 Jahre lang war er Mitglied des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er 2011 mit der Bistumsmedaille in Gold der Diözese Eichstätt ausgezeichnet. Bereits 2001 erhielt Sutor den Bayerischen Verdienstorden, 2006 die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber.

Auch der Eichstätter Universität blieb Sutor nach seiner Emeritierung verbunden. So leitete er dort von 2005 bis 2007 als Direktor das Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft. Die von ihm gegründete Professor-Sutor-Stiftung vergibt alljährlich Stipendien an Studierende der KU. Für seine besonderen Verdienste um die Universität wurde er 2018 mit der Ehrensenatorwürde ausgezeichnet. Sutor ist Autor zahlreicher Publikationen unter anderem mit dem Schwerpunkt katholische Soziallehre.

Sein Credo: Zukunft der Kirche nur mit Laien



Bis ins hohe Alter publizierte Sutor und meldete sich immer wieder zu drängenden Fragen zu Wort – etwa mit Blick auf das Engagement von Laien. So sagte er zu seinem 85. Geburtstag: „Wenn die Kirche in Deutschland eine Zukunft haben soll, dann wird das nur mit neuen Kompetenzen für die Laien gehen. Wir müssen die Laien gut ausbilden, frei lassen und sie stärken.“