Herberge im Taubental
Ehrenamtliche der Altmannsteiner Rot-Kreuz-Gruppierungen packen beim Hausumbau kräftig mit an

14.12.2023 | Stand 14.12.2023, 16:00 Uhr

Wände weichen, neue Türöffnungen entstehen, die Fahrzeuge stehen schon in der Garage: Ehrenamtliche von BRK-Bereitschaft, Wasserwacht und Helfern vor Ort sind seit Mitte des Jahres mit dem Umbau des ehemaligen Gebäudes des Wasserzweckverbands Altmannstein im Taubental beschäftigt. Sie stecken viel Eigenleistung in ihr neues Domizil. Fotos: K. Schmied/Pfeffer

Kaum ein Jahr ist es her, dass die offizielle Zusage einen schon Monate lang gehegten Wunsch der Altmannsteiner BRK-Bereitschaft samt Wasserwacht und Helfern vor Ort erfüllte: Das ehemalige Gebäude des Wasserzweckverbands Altmannstein im Taubental wird das neue Hauptquartier der Ehrenamtlichen. Alle unter einem Dach: Dafür wird seit Mitte des Jahres auf Hochtouren gearbeitet – und gleich ihrem Rot-Kreuz-Engagement packen die Helfer ordentlich mit an.

Bei der Jahresabschlussfeier 2022 hieß es: Nach dem Umzug des Wasserzweckverbands in den Neubau an der Riedenburger Straße können die Rot-Kreuz-Gruppierungen der Marktgemeinde im Taubental ihre neue Heimat finden. Mitte Juli erfolgte dann die symbolische Schlüsselübergabe von WZV-Geschäftsführer Stefan Fanderl an Stephan Murböck, den stellvertretenden Kreisgeschäftsführer des BRK Eichstätt, der das Gebäude erwarb. Mitte des Jahres wurden dann zunächst die Fahrzeuge, darunter Boot und Krankentransportwagen, in die Halle überführt – „damit die Gemeinde ihre Parkplätze wieder selbst nutzen kann“, wie BRK-Bereitschaftsleiter Christoph Pfäffl im Gespräch mit unserer Zeitung betont. Denn bis zu diesem Zeitpunkt waren Einsatzfahrzeuge und Material an unterschiedlichsten Stellen untergebracht, im Wagnerhaus oder im alten Feuerwehrhaus zum Beispiel.

Nachdem in den Sommermonaten dann relativ wenig passiert ist – die Wasserwacht war mit Wachdiensten im Freibad und am Kratzmühlsee, die Bereitschaft mit Sanitätsdiensten eingespannt – und einer Planungsphase ging es Wänden, Böden und veralteten Installationen an den Kragen. Im Obergeschoss sind aus zwei Räumen ein großer geworden, im Zwischenbereich von Fahrzeughalle und Haupthaus befinden sich die Sanitäranlagen mit Duschen in der Mache. Was geht, packt man selber an. So ist Lukas Holzapfel zum Beispiel erster Ansprechpartner für die Elektrik – und laut Pfäffl einer derjenigen, die immer gleich da sind, wenn Not am Mann ist. „Das Netzwerk funktioniert“, betont der Bereitschaftsleiter und meint damit vor allem die Ehrenamtlichen, nicht minder aber auch die Handwerker aus der Marktgemeinde, die ihre Hilfe anbieten: „Wir sind keine Profis und kriegen hier super Unterstützung“, freut sich Pfäffl.

Ein Wasserrohrbruch allerdings hat die Arbeiten vergangene Woche vorerst unterbrochen. 70 Zentimeter hoch stand das Wasser im Keller. Pumpen, Strom abklemmen, Trockengeräte aufstellen – Heizung reparieren. Hier hofft man, dass nur die alten Tanks ersetzt werden müssen und der Brenner wieder in Betrieb genommen werden kann. Zu klären ist auch, ob die Heizungsleitungen erneuert werden müssen. Die „nostalgischen“ Wasserleitungen will man auf jeden Fall neu verlegen. Geweißelt werden kann nun erst einmal allerdings nicht. „Eigentlich hatten wir geplant, die Wände nur zu weißeln. Jetzt muss wohl aber der Putz runter und neu gemacht werden“, so Pfäffl über die Folgen des Wasserschadens.

Wichtig sind den Ehrenamtlichen zwei Dinge. Erstens: Die Erkenntnis aus der Planungsphase war: „Wir können nur das Material kaufen, den Rest müssen wir selber machen. Wir möchten aber das Geld, das wir ausgeben, in der Gemeinde lassen“, beschreibt Pfäffl. Manches – Ziegel oder eine Eckbank oder eine Garderobe – habe man als Spende bekommen, wofür die Ehrenamtlichen sehr dankbar sind. Wer die Altmannsteiner Rot-Kreuz-Gruppierungen bei ihrem großen Projekt ebenfalls unterstützen möchte, kann dies über die Vorweihnacht der guten Herzen tun.

Und zweitens: „Die Tätigkeiten von HvO, BRK und Wasserwacht gehen ganz normal weiter“, betont Lukas Pesl. „Vor drei Wochen haben wir hier zum Beispiel eine Schulung abgehalten. Notgedrungen geht das auch in diesem Gebäude“, ergänzt Dennis Pfeffer, Vize-Vorsitzender der Wasserwacht, mit Blick auf die Baustelle.

DK