Auf Pilgerschaft
Der Rupertsbucher Josef Heieis berichtet vom Jakobsweg

08.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:39 Uhr

Berichtete bei den Senioren von seiner Pilgerreise auf dem Camino: Josef Heieis. Foto: Braun

Der Vinzenzverein Eichstätt hat Josef Heieis aus Rupertsbuch zu einem Vortrag über seine religiösen Erfahrungen auf dem Jakobsweg eingeladen.



„Buen Camino“ begrüßte Heieis in Pilgerkleidung mit Rucksack und Stock die Gäste und nahm sie mit auf seine Pilgerreise, über die der EICHSTÄTTER KURIER bereits berichtete. „Sollte jemand Blasen an Füßen bekommen, ich habe Blasenpflaster dabei“, witzelte er und zeigte die Route nach Santiago de Compostela auf. Sie begann an seiner Haustüre in Rupertsbuch, bevor er in den ostbayerischen Jakobsweg einstieg und über Donauwörth, Augsburg durch das Allgäu Richtung Lindau am Bodensee wandert. „Das tägliche Rosenkranzgebet unterwegs und ein Dankes- und Bittgebet in den Kirchen und Kapellen war für mich obligatorisch“, berichtete Heieis. Ab dem Bodensee folgte die nächste große Etappe, der Schweizer Jakobsweg quer durch die Schweiz. Beeindruckt zeigte sich der Pilger von der Schönheit der Schweizer Alpen, den idyllischen Seen sowie den alten Holzhäusern.

Vertrauen einer Herbergsfamilie



„Der Wintereinbruch und der steile Anstieg zum Etzelberg bei dreißig bis vierzig Zentimeter Neuschnee, machten mir arg zu schaffen, ich kam vom Weg ab“, sagte Heieis. Angenehm überrascht war er über das ihm entgegengebrachte Vertrauen einer Herbergsfamilie, die ihm ihr Haus am Brienzer See für Stunden überlassen hatte. Von der Kathedrale in Genf ging es weitere 1100 Kilometer durch Frankreich, über das Hochplateau Aubrac im Zentralmassiv nach Saint-Jean-Pied-de-Port und schließlich auf den „Camino Francés“ über die Pyrenäen Richtung Santiago de Compostela.

Emotionen am Ziel



In Santiago de Compostela angekommen überkam es ihn: „Es rollten Tränen bei dem Gedanken, es gesund hierher geschafft zu haben, es war für mich ein ergreifender Moment.“ Nach 80 Tagen und 2800 Kilometern hatte Heieis sein endgültiges Ziel erreicht – Finistère. Martha Schiener, Vorsitzende des Vinzenzvereins, bedankte sich für den Vortrag und überreichte Heieis den Inhalt eines Spendenkörbchens, der einem sozialen Projekt in Indien für Familien und deren Kindern, die in Steinbrüchen arbeiten müssen, zugutekommt.