Eichstätt
Das Grundgefühl der Dankbarkeit

Christof Cebulla präsentiert in seiner Ausstellung Fotografien von seinen Herbstausflügen rund um Eichstätt

11.01.2022 | Stand 23.09.2023, 11:14 Uhr

Der Frauenberg mit fantastischen Zirrus-Wolkenformationen: Hier erlebte Cebulla eine ganz besondere Oktoberstimmung. Ein schönes Foto vom Sonnenaufgang gelang Christof Cebulla im hinteren Priesterseminar (rechtes Bild). Fotos: Cebulla

Von Dagmar Kusche

Eichstätt – Fünf wunderschöne Herbstwochenenden hatte der Oktober 2021 den Eichstättern geschenkt. Der sprichwörtlich „Goldene Oktober“ lud auch Buchhändler und Galerist Christof Cebulla dazu ein, per Fahrrad entlang der Altmühl oder zu Fuß auf einem der Wanderwege unterwegs zu sein und seine Impressionen per iPhone-Kamera festzuhalten.

Als im Dezember die coronabedingte Ausstellungsabsage einer Kipfenberger Künstlerin bei ihm eintraf, stand für ihn sofort fest: „Da springe ich mit meinen Herbstfotografien ein.“ Seit Montag präsentiert Cebulla in seiner Galerie seine Ausstellung „BEI – NAHE – NEBENAN“, mit der er mit rund 20 seiner schönsten Fotografien aus der Region die Botschaft vermitteln möchte: „Wir leben in einem kleinen Paradies!“

Wenn Cebulla die Frage beantworten soll, welchen Lieblingsplatz er denn in Eichstätt oder in der Umgebung Eichstätts benennen könne, dann überlegt er nicht lange und meint: „Die ganze Gegend ist mein Lieblingsplatz.“ Schon in seiner Fotoausstellung „Pro Domo“ im Sommer 2020 hatte der rührige Buchhändler aus dem Chauvistre-Haus Lieblingsziele in und um Eichstätt präsentiert und wollte diese auch als „Dankeschön an die Heimatregion“ verstanden wissen. In seiner neuen Ausstellung greift Cebulla diesen Gedanken wieder auf: „Das Grundgefühl ist dasselbe: die wachsende Dankbarkeit für das sorglose Leben, die Heimat und das Zuhause, das ich als ehemaliges Flüchtlingskind in Eichstätt gefunden habe, und die Natur, die so unmittelbar erlebbar ist.“ Frauenberg und Figurenfeld sind Lieblingsziele des Galeristen: „Es ist so herrlich, dass wir Eichstätter nur zur Haustür heraustreten müssen und in fünf Minuten in der herrlichsten Natur sind.“

Der vergangene Oktober mit seiner Farbenpracht und seinem Sonnenreichtum stellte für den Fotografen einen besonderen Höhepunkt des Jahres dar: „Ich fühlte mich trunken von der Schönheit der Natur, die ich jeden Tag erleben konnte“, formuliert es Cebulla mit einem Schmunzeln in poetischen Worten. Schon auf dem Weg zur Altmühl, beim Passieren des Priesterseminars, dessen Nachbar Cebulla nicht weniger als 45 Jahre ist, habe er bereits eine Fülle von Fotomotiven entdeckt: den Blick auf den kleinen Teich bei Sonnenaufgang, den ersten Raureif auf den bunten Blättern am Boden oder die Blütenpracht an einer Mauer. Die spontanen Oktoberausflüge führten den bewegungsfreudigen Galeristen auch nach Rebdorf, wo ihm in einem Moment eines eindrucksvollen Zirruswolkenszenarios eine wunderbare Fotografie des Alten Wehrs, des herbstlich-bunt gefärbten Frauenbergs und der Frauenbergkapelle gelang, oder Richtung Landershofen, Pfünz und Pfalzpaint.

Auch alle anderen Fotos belegen, welche Naturschönheiten „bei“ und „nahe“ Eichstätt(s) oder eben „nebenan“ zu finden sind: Direkt an der B13, mit dem Rücken zum Heilig-Geist-Spital stehend, bekam Cebulla ein Feuerwerk an herbstlicher Farbenpracht vor die Linse. Und ein Spazierweg führte ihn durch einen sonnenüberfluteten, von malerisch bunten Herbstbäumen gesäumten Pfad entlang des Frauenbergs. Jeder Besuch auf dem Frauenberg lasse ihn immer wieder Neues entdecken – nicht nur mit der Kamera, sondern einfach nur durch das Dasein. Vielleicht habe diese Erfahrung auch mit der Pandemie zu tun, ergänzt er schließlich. Doch für Cebulla steht fest: „Es gibt so viele herrliche Plätze, die alle ganz in unserer Nähe sind und die einmal mehr bewusst machen, wie schön die Gegend gerade in diesen Monaten, in denen die Pandemie so viele Einschränkungen auferlegt und uns oft eingeengt fühlen lässt.“

EK



Die Ausstellung „BEI – NAHE – NEBENAN“ ist ab sofort bis zum 25. Februar montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr in der Ostenstraße 2 zu sehen. Infotelefon: (08421) 4885.