Grossmehring
Naturlandschaft statt Rückhalte-Fläche

Interessensgemeinschaft gegen den Flutpolder Großmehring plant am Sonntag ihre offizielle Vereinsgründung

12.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:39 Uhr
Martin Wallner

Bedeutende Dimensionen: Bei einer Wanderung im Februar konnte die Fläche des geplanten Flutpolders besichtigt werden. Foto: Wallner (Archiv)

Seit Jahren ist es das große Thema in Großmehring: der Bau eines Flutpolders. Der südlich der Donau geplante Polder ist laut Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt Teil eines bayernweiten Hochwasserschutzkonzepts und soll bei größeren Überschwemmungen zum Einsatz kommen. Für Teile von Ingolstadt, Großmehring und weitere Orte würde sich dadurch bei extremem Hochwasser eine erhebliche Verbesserung des Hochwasserschutzes ergeben. Im Gegenzug stellt der Polder als bedeutende Baumaßnahme einen nicht unwesentlichen Eingriff in die Natur dar.

Um den Bau der Rückhalte-Fläche zu verhindern, haben sich mehrere Großmehringer unter der Führung von Rüdiger Woog zu einer Interessensgemeinschaft zusammengetan. An diesem Sonntag, 16. Oktober, ist nun die offizielle Vereinsgründung geplant. Um 17 Uhr findet in der Großmehringer Nibelungenhalle die Gründungsversammlung des Vereins mit dem Namen „Interessensgemeinschaft gegen den Flutpolder Großmehring (IG)“ statt. Eingeladen sind laut Woog alle Bürger aus Großmehring und der Umgebung, denen der Natur- und Lebensraum der Großmehringer Auenlandschaft am Herzen liegt.

Der Verein hat zum Ziel, den aktuellen Zustand des Gebiets des geplanten Polders Großmehring zu erhalten und zu schützen. Man wolle „den Bau des Polders mit allen zur Verfügung stehenden legalen und demokratischen Mitteln zu verhindern.“ Zu den Aufgaben des Vereins zählen laut Satzung der Schutz und Erhalt des Natur- und Erholungsraums sowie der landwirtschaftlichen Flächen innerhalb und außerhalb des Flutpoldergebiets. Außerdem wolle man „vermeiden, dass Grundstückseigentümer, Anrainer und alle anderen Nutzer im Poldergebiet durch den Bau oder etwaige Flutungen in Gefahr geraten, ihre Existenz bedroht würde oder sie sonstigen Schaden nehmen könnten“. Schäden an der Flora und Fauna durch den Bau und eventuelle Flutungen sollen vermieden werden. Der Verein beabsichtigt zur Erreichung der Ziele die Einlegung von Rechtsmitteln gegen behördliche Maßnahmen und Entscheidungen und möchte, wenn notwendig, den Klageweg beschreiten.

Die vollständige Vereinssatzung und weitere Informationen sind im Internet unter www.flutpolder-grossmehring.de verfügbar.