Vohburg
Martin Schmid: „Ich finde es enttäuschend“

01.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:41 Uhr

Der Fachkräftemangel an Kindertagesstätten hat nun zu Spannungen zwischen der Stadt Ingolstadt und den benachbarten Landkreisen geführt. Foto: Pixabay

Vohburg – Die Enttäuschung ist nach wie vor groß: Bürgermeister Martin Schmid (SPD) nutzte am Dienstagabend erneut die Möglichkeit, seine Meinung zur sogenannten Arbeitsmarktzulage kundzutun, die die Stadt Ingolstadt einführen will. In der Stadtratssitzung am Donnerstag will das Gremium um OB Christian Scharpf (SPD) die zehnprozentige Erhöhung der Gehälter von Kinderpflegern, Erziehern und Leitern beschließen.

„Ich finde es enttäuschend“, sagte Schmid, „dass die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Ingolstadt und den umliegenden Landkreisen nichts mehr zählt, wenn es mal ums Eingemachte geht.“ Schmid betonte in der Dienstagssitzung des Stadtrates, Vohburg werde nicht nachziehen. „Nein, wir wollen diese Zulage nicht bezahlen. Ich bin auch überzeugt, dass die Ingolstädter Initiative verpuffen wird. Da bin ich übrigens nicht der Einzige.“

Schmid gibt zu, dass es im Landkreis Pfaffenhofen unter den Bürgermeistern keine einheitliche Linie gebe. „Es gibt Kommunen, die nachziehen wollen und werden.“ Schmid befürchtet, man treibe sich gegenseitig hoch. „Was ist, wenn die Ingolstädter Aktion erfolglos bleibt? Erhöhen wir dann um weitere zehn Prozent, bis es funktioniert?“

Für Vohburg befürchtet der Rathauschef keinen Aderlass an Fachpersonal: „Sehr viele waren schon bei mir. Bislang weiß ich nicht, dass jemand nach Ingolstadt wechselt.“ Noch ein Gedanke bewegt Schmid: „Ich empfinde es als große Ungerechtigkeit, dass zum Beispiel Bauhof-Arbeiter keine Zulage bekommen – weil sie keine Erzieher sind. Das ist doch nicht gerecht.“

Schmid verspricht, gegensteuern zu wollen – und zu können. „Alles bleibt im legalen Bereich“, sagt er. „Es gibt Möglichkeiten. Wir werden das anders lösen.“ Und Schmid, als Kämpfer für seine Ziele bekannt, ist sich sicher: „Wir werden dafür sorgen, dass das Ingolstädter Modell ins Leere läuft.“

ok