Kreisliga 1 Donau/Isar
Fatih Ingolstadt und FC Gerolfing bauen Vorsprung aus – Schlusslicht Türkisch SV beendet Negativserie

25.03.2024 | Stand 25.03.2024, 19:26 Uhr

Einen Schritt schneller: Doppeltorschütze Akif Abasikeles (rechts) vom FC Fatih entwischt dem Denkendorfer Paul Müller. Am Ende siegte der Kreisliga-Tabellenführer aus Ingolstadt mit 3:2. Fotos: Meyer

Im Tabellenkeller der Fußball Kreisliga 1 Donau/Isar haben der SV Lippertshofen und der Türkisch SV Ingolstadt durch ihre Punktgewinne am Wochenende ein Lebenszeichen gesendet. Während der SVL beim FC Hitzhofen spät den Ausgleich hinnehmen musste, bejubelte der Türk SV in Münchsmünster einen lang ersehnten Auswärtssieg. An der Tabellenspitze bezwang Primus FC Fatih Ingolstadt den Aufsteiger SV Denkendorf knapp und Verfolger FC Gerolfing gewann verdient gegen den SV Hundszell.

FC Hitzhofen - SV Lippertshofen 2:2 (0:1): Hitzhofen wurde seiner Favoritenstellung im Reisberg-Derby nicht gerecht und musste sich letztlich sogar glücklich schätzen, überhaupt noch einen Punkt geholt zu haben. „Wir waren ideenlos und ohne die nötige Kampfbereitschaft“, resümierte FCH-Cheftrainer Michael Olah. „Alles, was man für ein Derby braucht, haben wir vermissen lassen.“ In der Schlussphase hatte das Duell dann einiges an Dramatik zu bieten. Erst sorgte Christoph Schießl, der die Gäste bereits im ersten Durchgang in Führung gebracht hatte (41.), spät für den umjubelten 2:1-Führungstreffer des SVL (89.), die Überraschung der seit zehn Spielen sieglosen Lippertshofener schien greifbar. Doch der Tabellendritte hatte noch eine Antwort. In der ersten Minute der Nachspielzeit gelang Niclas Filser noch das 2:2. „Das Remis fühlt sich eher wie eine Niederlage an“, gab SVL-Spielertrainer Bernd Geiß zu, der seine Mannschaft für den guten Auftritt lobte: „Die Jungs waren entsprechend motiviert, haben gut verteidigt und immer wieder gefährliche Konter gesetzt.“ Besonders bitter aus Sicht von Geiß, dass zwei Standardgegentore den SVL um den Sieg brachten. Kurz nachdem die Gastgeber Mitte der zweiten Hälfte aufgrund einer Zeitstrafe für Patrick Schwarz in Unterzahl agierten, hatte Emin Ismaili das zwischenzeitliche 1:1 erzielt (77.).
FC Gerolfing - SV Hundszell 4:2 (1:0): Auch im zweiten Heimspiel nach der Winterpause zeigten die Gerolfinger eine couragierte Leistung. „Ich freue mich über unseren konzentrierten, zielstrebigen Auftritt“, erklärte Spielertrainer Stefan Hoffmann. Lediglich in der Viertelstunde vor der Halbzeit habe etwas der Zugriff gefehlt. Auf Seiten der Gäste haderte Cheftrainer Florian Kunz mit der Anfangsphase: „Wir haben jeweils die ersten 15 Minuten verpennt. Und 60 ordentliche Minuten reichen gegen ein Topteam in der Kreisliga einfach nicht.“ Torjäger Raymond Kreizer brachte die Gerolfinger früh in Führung (11.). Im im zweiten Abschnitt legten die Grün-Weißen drei weitere Tore nach und sorgten für klare Verhältnisse. Erst erhöhte Lukas Achhammer sehenswert per Volleyabnahme (51), dann Julien Bajer per Kopf (56.) und schließlich Anastasios Porfyriadis durch einen Volleyschuss der Marke „Traumtor“ (4:0, 64.). „Gerolfing war heute eiskalt vor dem Tor“, erkannte Kunz an. Ein Eigentor von Simon Gider (68.) und der Treffer von David Weixler sorgten aus SV-Sicht zumindest noch für Ergebniskosmetik (90.).
SV Kasing - TSV Oberhaun-stadt 1:0 (0:0): Den Kasingern gelang bereits der sechste Sieg in Folge. „Die Jungs haben super verteidigt und hatten sehr viele Torchancen“, lobte Spielertrainer Fabian Reichenberger die Leistung seiner Elf. Er hatte „den nächsten verdienten Sieg gegen ein Top-Team“ gesehen. Nach einer chancenarmen ersten Hälfte, in der die Oberhaunstädter mehr Ballbesitz hatten, kamen die Kasinger dann besser aus der Kabine. Erst setzte Patrick Rzepka freistehend vor dem Gehäuse die Kugel am Tor vorbei, kurz darauf machte es Fabian Wölkhammer besser (51., 1:0). Den Oberhaunstädter Ballbesitz hielten die Hausherren über weite Strecken „in ungefährlichen Räumen“, wie Reichenberger erklärte. So blieb es schließlich bei dem einen Tor. Während Kasing jetzt als Tabellensechster gleichauf mit dem TSV ist, war es für die Gäste der nächste Rückschlag auf dem Weg nach ganz vorne. „Wenn wir das 1:0 schießen, gewinnen wir die Partie“, erklärte TSV-Kapitän Simon Bellinghausen, relativierte aber sogleich: „Wir haben alles versucht, große Torchancen kamen aber nicht dabei heraus – und so hatte Kasing das Glück auf seiner Seite.“
SV Menning - SV Karlskron 0:1 (0:0): „Wir nutzen unsere Chancen nicht und fangen stattdessen einen Gegentreffer“, ärgerte sich Mennings Trainer Dejan Micic. Im ersten Abschnitt bestimmten die Hausherren die Partie, erspielten sich gute Chancen, ließen diese aber ungenutzt. „Wir müssen zur Halbzeit eigentlich mit 2:0 führen“, meinte Micic, der mit ansehen musste, wie seine Mannschaft im zweiten Durchgang dann nachließ. Karlskron kam auf und kam zu eigenen Möglichkeiten. „Wir haben nichts mehr zugelassen und konnten uns einige Chancen erspielen“, beschrieb Spielertrainer Christopher Haas. In einer hitzigen Schlussphase führte dann ein Karlskroner Konter durch Daniel Tkac (90.) zum umjubelten Siegtreffer des Aufsteigers. „Hinten raus war der Sieg nicht unverdient“, resümierte Haas zufrieden. Auf Seiten der Gastgeber „haben wir gegen Ende aus unerklärlichen Gründen etwas die Ordnung verloren“, meinte Micic und rief den Abstiegskampf aus.
TV Münchsmünster - Türkisch SV Ingolstadt 1:2 (1:2): Im elften Anlauf hat es für den Türkisch SV wieder mit einem Sieg geklappt. Der 2:1-Erfolg war für das Schlusslicht immens wichtig, um den Anschluss nicht zu verlieren und die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufrechtzuhalten. Maßgeblich zum Sieg beigetragen hat die gute Anfangsphase der Gäste. Erst sorgte Ibrahim Sahin für die Führung (5.) und nur kurz darauf erhöhte Baha Asici vom Elfmeterpunkt auf 2:0 (10.). Es hätte aus Sicht des TVM noch schlimmer kommen können, doch die Gäste ließen im Weiteren noch einen Elfer ungenutzt. „Nach unserem schläfrigen Beginn lagen wir mit zwei Toren hinten und haben uns gefragt, was da gerade los ist“, erzählte Münchsmünsters Spielertrainer Andreas Müller. Im Anschluss waren die Hausherren um den schnellen Anschluss bemüht − und hatten Erfolg. Wieder gab es einen Elfmeter, diesmal für den TVM. Und Maximilian Anthofer verkürzte (28.). „Dass unser 1:2 ebenfalls aus einem Elfmeter resultierte, war kein Zufall“, meinte Müller. Im zweiten Abschnitt versuchte der Aufsteiger alles, der Türkisch SV blieb aber über Konter gefährlich. Letztlich blieb es beim knappen Auswärtserfolg der Türken. „Wir hatten noch gute Chancen, aber momentan fehlt uns das Abschlussglück“, haderte Müller.
FC Fatih Ingolstadt - SV Denkendorf 3:2 (2:1): Der Ligaprimus gab sich trotz frühem Rückstand keine Blöße und gewann das Duell mit dem Aufsteiger. Auf Top-Torjäger Akif Abasikeles konnte sich der FC dabei ein weiteres Mal verlassen. Mit seinen beiden Treffern binnen neun Minuten (26., 35.) drehte er noch vor der Pause die Partie. Dem Aufsteiger war zuvor durch den Treffer von Marius Heß ein Start nach Maß geglückt (9.). Der dritte Treffer der Heimelf durch Atilla Demir (49.) brachte schnell die vermeindliche Vorentscheidung. Ein Platzverweis in Folge einer Tätlichkeit für Fatih-Spieler Umut Yürükal brachte indes nochmal Spannung in die Partie. In der Nachspielzeit sorgte Johannes Lehner dann noch für den Denkendorfer Anschluss (90.+2), doch letztendlich brachte der Tabellenführer den Sieg über die Zeit. „Ein Punktgewinn war gegen den Primus nicht zu erwarten. Wichtig war aber, dass wir eine Reaktion auf die Leistung der Vorwoche gezeigt haben“, erklärte SVD-Coach Denis Dinulovic.
FC Mindelstetten - FC Sandersdorf 0:0: Beide Seiten waren sich nach den neunzig Minuten einig, dass das Remis bei widrigen Bedingungen in Ordnung ging. „Es war ein sehr, sehr schlechtes Spiel mit insgesamt drei Torchancen“, berichtete FCS-Spielertrainer Patrick Mack, der ansonsten „keine Highlights und ein absolut gerechtes Unentschieden“ erlebt hatte. Auch Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach ordnete die Nullnummer als „leistungsgerecht“ ein, die taktisch geprägt war und wenig Höhepunkte hatte. „Keiner wollte verlieren“, meinte Wambach. Während die Sandersdorfer durch das Remis auch im zweiten Spiel heuer ungeschlagen blieben, wahrte der FCM den einen Zähler Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz.

psc