Gegenstimmen und Kritik
Erweiterung von Scherm in Probfeld nimmt im Gemeinderat Karlskron weitere Hürde

12.02.2024 | Stand 12.02.2024, 12:01 Uhr

Der Ausbau des Geländes der Scherm-Gruppe in Probfeld hat im Gemeinderat Karlskron weitere Hürden genommen. Ohne Kritik ging das freilich nicht vonstatten. Foto: DK-Archiv

Die geplante Erweiterung der Firma Scherm in Probfeld hatte einige Zuhörer in die jüngste Gemeinderatssitzung nach Karlskron gelockt. Doch inhaltlich erfuhren sie nicht viel Neues. Wie Karlskrons Bürgermeister Stefan Kumpf (CSU) erklärte, wurden in der Sitzung zunächst die Aufstellungsbeschlüsse für das Gewerbe- und Sondergebiet in Probfeld sowie für die Änderung des Flächennutzungsplans gefasst. Der Start des Verfahrens und die Details kämen erst später.

„Ich weiß, dass es Themen gibt, die es zu besprechen gilt“, räumte der Rathauschef ein, der ein aufwendiges, langes Verfahren erwartet. Die Entscheidungen fielen allesamt mehrheitlich. Gegen den Beschluss zur Erweiterung stimmten Martin Wendl und Regina Straub (Grüne), Hedwig Brüderle (FW) und Erika Heimrich (CSU), gegen die Neuaufstellung und die Änderung des Flächennutzungsplans stimmten drei Räte. Brüderle stört an der Erweiterung des Geländes um 16 Hektar, dass Ackerfläche guter Bonität verloren gehe. Straub und Wendl gaben zu bedenken, dass Scherm im Endeffekt erweitert und Lkw-Fahrten dann im Fünf-Minuten-Takt zu erwarten seien, während die Zahl der Arbeitsplätze gleichzeitig sinke.

Sorgen auch in Weichering-Lichtenau



Tatsächlich ist die Erweiterung am Standort Probfeld vor allem in der Nachbargemeinde Weichering alles andere als unumstritten. Denn, so war in der vergangenen Sitzung des dortigen Gemeinderats Ende Januar zu hören, es wird mit einem weiter zunehmenden Lkw-Verkehr im Gemeindeteil Lichtenau gerechnet. Es wurden auch Vorwürfe an die Nachbarn in Karlskron und vor allem deren Bürgermeister Kumpf laut, man habe gar kein Interesse daran, etwas etwa mittels einer neuen Umfahrung zu ändern, da ja der Verkehr sonst vermehrt durch Karlskron laufe. Kumpf sagte damals auf Anfrage unserer Redaktion, er könne den Unmut der Menschen in Lichtenau verstehen, lösen lasse sich das Problem indes nicht.

Der größte Kritikpunkt im Rat in Karlskron lautete nun aber von Seiten der beiden Grünen-Räte Straub und Wendl: Sie vermissen eine Garantie, dass die Pläne, denen der Gemeinderat zustimmen muss, auch so verwirklicht werden.

Farbe der Kita, Dorfheim Adelshausen, Blitzer



Bei den anderen Themen ging es weniger kontrovers zu: Die großflächige Photovoltaikanlage in Karlshuld wurde goutiert, lediglich Florian Raba (CSU) votierte gegen das 74-Hektar-Projekt. Einstimmigkeit herrschte dagegen beim Tagesordnungspunkt über die neue Kita Sonnenschein. Der Bauausschuss hatte zuvor lange darüber diskutiert, der Gemeinderat folgte den Empfehlungen zur Farbgebung. So erhält die Holzfassade den Farbton Serrano. Die Pergola wird reinweiß, der Sonnenschutz schneeweiß und Taupe und die Fenster werden perlmausgrau.

Nicht genehmigungsfähig sind derweil die Pläne für das geplante Dorfheim Adelshausen. Weil sich die Nutzung ändert, verlangt das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen eine Bauleitplanung. Auch die Stellplätze müssten dargestellt werden. Ab dieser Woche will sich die Gemeinde ans Werk machen. Wie Kumpf sagte, stehe auch die Finanzierung nicht hundertprozentig.

Und dann war da noch die gute Nachricht für das Gemeindesäckel: 101000 Euro Einnahmen erzielte Karlskron im Vorjahr durch die kommunale Verkehrsüberwachung und damit fast doppelt so viel wie im Jahr davor. Die Ausgaben lagen bei 64000 Euro. Insgesamt wurden 90 Messungen mit einer Dauer von 350 Stunden durchgeführt. Gut 37700 Fahrzeuge wurden überwacht, es gab 2093 Verfahren und elf Fahrverbote.

DK