Vohburg
Ein schöner Anblick mit 12,80 Meter Höhe?

Am Burgberg in Vohburg könnte ein Schandfleck verschwinden – für ein neues Haus mit sechs Wohnungen

03.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:37 Uhr

Dieser Platz am Burgberg – durch das Burgtor betrachtet – soll schöner werden. Mit einem neuen Haus mit sechs Wohnungen. Der Verfall des Gebäudes ist unübersehbar. Foto: Konze

Vohburg – Es ist zweifellos ein baulicher Schandfleck in Vohburg: das verfallende Haus in der Herzog-Albrecht-Straße 8. Am wenigsten schlimm wirkt es noch beim Blick vom Burgtor. Doch bei genauerer Betrachtung weisen alle Seiten, vor allem die östliche und die Rückseite, nicht nur optische, sondern auch statische Mängel auf. Weil der Stadt Vohburg ein Bauantrag vorliegt, könnte sich das ändern.

Aus dem ehemaligen Rauscher-Haus, oberhalb des Friseursalons von Helmuth Eisele, könnte sogar ein Vorzeigeobjekt werden. Der Stadtrat hatte in seiner Dienstagssitzung über den Antrag des Neubaus eines Wohnhauses mit sechs Wohnungen als Ersatz für das Bestandsgebäude zu entscheiden. Beantragt hat dies eine Bauherrengemeinschaft übrigens beim Landratsamt Pfaffenhofen. Das hat die Stadt beteiligt und um die Entscheidung über das gemeindliche Einvernehmen, also das Okay aus dem Vohburger Rathaus, gebeten.

Bei der zukünftigen Höhe – im Bauantrag ist von 12,80 Meter die Rede – zog mancher Stadtrat die Augenbrauen hoch. Während Bürgermeister Martin Schmid (SPD) von „etwa 2,5 Meter mehr“ sprach, waren mit Werner Ludsteck und Josef Steinberger zwei Vertreter der Aktiven Vohburger (AV), die die derzeitige Höhe auf neun Meter schätzen, bei „3,5 bis 4 Meter mehr“. Schmid gab zu, dass die Höhe „an diesem Punkt des Burgbergs auf jeden Fall diskussionswürdig“ sei. Der Rathauschef sah aber auch einen Vorteil: „Wir können aus einem Schandfleck etwas Schönes machen. Wir sollten es großzügig sehen.“

Die sechs Wohnungen sollen nicht über 65 Quadratmeter groß sein – weil dann pro Wohnung nur ein Stellplatz nötig wird. Diese könnten vor dem Haus Platz finden. Das Grundstück ist erschlossen, ein Neubau wäre nach Angaben der Verwaltung möglich, wenn sich das Gebäude hinsichtlich Art und Maß der baulichen Nutzung in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt. Ob dies ein 12,80 Meter hoher Bau tut, sei dahingestellt. Die benachbarten Häuser, mitunter auch sehr hoch, stehen hangabwärts und ragen daher nicht so heraus.

Während Schmid meinte, das Landratsamt müsse die Höhe prüfen, sagte Ludsteck, die Stadt solle eine Empfehlung geben und nicht dem Landratsamt den Schwarzen Peter zuschieben. Matthias Kolbe (AV) meinte, es sei schön, dass der Schandfleck wegkomme. „Aber mit der Höhe bin ich nicht glücklich. 12,8 Meter stechen schon heraus.“ Xaver Dietz (CSU) befürwortete den Neubau – angesichts des Themas Innenraumverdichtung. „Das ist doch ein klassisches Beispiel dafür.“ Am Ende besagte der einstimmig gefasste Beschluss, dass das gemeindliche Einvernehmen erteilt wird. Das Landratsamt werde aber gebeten, „das Einfügen hinsichtlich der Firsthöhe zu prüfen und auch auf die Stützwand im Norden des Grundstückes genaueres Augenmerk zu legen“. Rathauschef Schmid ergänzte noch den Satz: „Der Stadtrat regt an, die Firsthöhe auf zehn Meter zu beschränken.“

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