Kösching
„Dienst am Gemeinwohl war Leitlinie seines Schaffens“

Zum Tod von Helmut Koch: Kösching würdigt das segensreiche Wirken des ehemaligen Gemeinderates

30.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:05 Uhr
Jutta und Otto Frühmorgen

Helmut Koch starb mit 82 Jahren. Das Foto zeigt ihn an seinem 80. Geburtstag. Foto: Frühmorgen

Am 16. September 2022 verstarb Helmut Koch während eines Aufenthaltes bei seiner Tochter Evi in Italien. Während der Trauerfeier am 28. September und am offenen Grab würdigten Pfarrer Wojciech Wysocki und Vertreter der Vereine und Gemeinschaften das Leben und segensreiche Wirken dieses außergewöhnlich engagierten Menschen.

Helmut Koch wurde am 16. Juli 1940 in Kösching geboren, wo er bei den Großeltern aufwuchs. Nach dem Schulbesuch erlernte er bei der Despag den Beruf des Maschinenschlossers, danach arbeitete er ein Jahr bei der MAN, anschließend 40 Jahre bei Audi. Dort war er jahrzehntelang Leiter des zentralen Lagers für die Werkinstandhaltung und auch einige Jahre Betriebsrat.



Marktgemeinderat, Gründer der Missionsgemeinschaft


Helmut Koch war viele Jahre gesellschaftlich, sozial und politisch sehr aktiv. Als Vertreter der CSU gehörte er 26 Jahre dem Marktgemeinderat Kösching an. Im Jahre 1969 gründete er zusammen mit Josef Lindermayer die Missionsgemeinschaft Kösching. Seitdem werden in zahlreichen Pfarreien der Region Altkleider, früher auch Papier, und Schuhe gesammelt. Der Erlös wird kirchlichen und sozialen Organisationen gespendet.

In der Nachfolge seiner im Jahr 2006 verstorbenen Mutter Johanna Koch, die über 800000 Brillen gesammelt hatte, setzte Helmut Koch diese Hilfsaktion fort. Inzwischen sind weit über eine Million Sehhilfen gespendet worden. Sie werden nicht mehr wie früher zum Kloster Hirsingen ins Elsass transportiert, sondern mit der Post oder in Sammeltransporten zu „Brillen weltweit“ nach Koblenz gebracht und von dort aus in Länder des Südens geschickt. In den vergangenen Jahren wurde er tatkräftig von seinem Sohn Thomas unterstützt. Ein schwerer Schicksalsschlag war für ihn der Tod seiner Frau Ilse im November 2020, mit der er 60 Jahre verheiratet war. Sie hatte ihn jahrzehntelang bei seinen sozialen Aktivitäten unterstützt. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

Half beim Bau des neuen Kolpingheimes

Beim Requiem in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Kösching würdigte Pfarrer Wojciech Wysocki das Leben und Wirken von Helmut Koch. Dabei betonte er insbesondere sein ehrenamtliches Engagement, in der Missionsgemeinschaft, im Pfarrgemeinderat sowie bei Kolping. Diakon Berthold Schwarzer dankte als Konzelebrant im Namen der KAB-Regensburg.  Die trauernden Angehörigen wies er auf die frohe Botschaft des Apostels hin, die in der Abschiedsstunde auch uns erreichen soll, „Tröstet also einander mit diesen Worten“. Am offenen Grab würdigten Vertreter der Köschinger Vereine das segensreiche Wirken von Helmut Koch. Georg Altmann erinnerte an dessen langjährige Mitgliedschaft bei der Kolpingfamilie, der er bereits im Jahr 1958 beigetreten war. In dieser Zeit war Helmut Koch Jungkolpingführer und aktiv beteiligt am Bau des neuen Kolpingheimes. Altmann erinnerte daran, dass in der Zeit von Pfarrer Adolf Berger und Kaplan Willi Tratz Helmut Koch Initiator von Altpapier- und Altkleidersammlungen sowie Gründer und Vorsitzender der Missionsgemeinschaft bis zu seinem Tod war.

Im Namen der Freiwilligen Feuerwehr dankte Christian Wittmann für die langjährige aktive Mitgliedschaft von Helmut Koch. So lobte er dessen aktiven Einsatz für die Köschinger Wehr seit 1957: „Ohne seinen Einsatz wäre die Köschinger Wehr nicht so gut ausgestattet, wie sie heute ist!“ Auch die Sebastianibruderschaft erwies ihrem langjährigen Mitglied ihre Verehrung.

Förderte die gute Entwicklung der Marktgemeinde

Georg Liebhardt würdigte das politische Engagement von Helmut Koch, seine 57-jährige Mitgliedschaft in der CSU, davon 26 Jahre als Gemeinderat. „Soziale Themen lagen ihm besonders am Herzen“, betonte der Dritte Bürgermeister und CSU-Vorsitzende. Bürgermeister Ralf Sitzmann strich das große politische und gesellschaftliche Engagement des Verstorbenen heraus: „Auch der Markt Kösching schuldet Helmut Koch Anerkennung für sein Wirken und die Arbeit zur guten Entwicklung unseres Marktes. Der Dienst für das Gemeinwohl war Leitlinie seines Schaffens.“