Erste Hilfe für die Seele
Das ökumenische Notfallseelsorge-Team Ingolstadt sucht Verstärkung

15.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:58 Uhr

Die Notfallseelsorge kümmert sich um die Betroffenen zeitnah nach extrem belastenden Ereignissen. Foto: Hoffmann/pde

Wenn der Tod oder große Katastrophen plötzlich ins Leben einbrechen, sind es oft Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger der Kirchen, die sich um die Angehörigen kümmern. Nicht immer sind es Pfarrer oder hauptamtliche Seelsorger, sondern in den meisten Fällen ehrenamtliche Männer und Frauen, die sich um seelisch traumatisierte und psychisch belastete Menschen zeitnah nach extrem belastenden Ereignissen kümmern.

Ein neuer Ausbildungskurs startet Ende Mai, zuvor gibt es am 29., 30. und 31. März Informationsabende in Ingolstadt. Das meldet das Referat Notfallseelsorge der Diözese Eichstätt in einer Mitteilung.

Die Notfallseelsorge ist ein Angebot der katholischen und evangelischen Kirche. Sie ist Teil der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) und arbeitet in Ingolstadt mit dem Kriseninterventionsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zusammen. In Krisensituationen werden die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienst angefordert. Sie gehen zu den Betroffenen und sind für sie da – sie leisten quasi Erste Hilfe für die Seele, wenn Menschen plötzlich mit Tod und Trauer konfrontiert werden.

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Wer im Team der Notfallseelsorge mitarbeiten möchte, bekommt eine fundierte Ausbildung, die psychologische, theologische und medizinische Elemente sowie den Umgang mit Kindern beinhaltet. Neben Theorie und Kompetenzvermittlung verschiedener Referenten gibt es ganz praktische Übungen, Gespräche und Fallbeispiele. Die Schulung umfasst sieben Kurstage, die im Pfarrheim Herz Jesu in Ingolstadt abgehalten werden. Hinzu kommen abendliche Online-Termine.

Mitarbeitende in der Notfallseelsorge können alle Personen werden, die Mitglieder der römisch-katholischen, der evangelisch-lutherischen Kirche oder einer anderen christlichen Konfession sind, die zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) gehört. Das Mindestalter zur Teilnahme an der Ausbildung ist 25 Jahre, das Höchstalter 65.

Nach der Ausbildung steht die Entscheidung zur Übernahme in die sogenannte Hospitationsphase, die erst nach Zustimmung der Teilnehmenden und der diözesanen Leitung der Notfallseelsorge in einem Abschlussgespräch erfolgt. Während dieser Zeit werden die künftigen Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger nur in Begleitung tätig. Erst danach wird über eine selbstständige Mitarbeit in der Notfallseelsorge entschieden. Die Beauftragung erfolgt durch die jeweils eigene Kirche, die auch sämtliche Kosten übernehmen muss – beispielsweise für Versicherung, Ausrüstung, Fahrt oder Supervision.

Der Kurs findet an sieben Samstagen zwischen 20. Mai und 29. Juli und einem Abschlusstermin am 9. September statt, jeweils von 8 bis 18 Uhr in Präsenz im Pfarrheim Herz Jesu in Ingolstadt (Zeppelinstraße 88). Zudem gibt es in diesem Zeitraum mehrmals montags von 19 bis 21 Uhr Online-Treffen, um Inhalte zu besprechen, die keine Präsenz erfordern. Die Leitung hat Diakon Thomas Rieger, Diözesanreferent für die Notfallseelsorge im Bistum Eichstätt. Für römisch-katholische und evangelisch-lutherische Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die eine aktive, ehrenamtliche Mitarbeit in der Notfallseelsorge anstreben, fallen keine Kursgebühren an. Vor Beginn des Kurses findet ein Gespräch mit dem Diözesanreferenten der Notfallseelsorge statt. Während der Kurstage gibt es Zwischengespräche. Nach Beendigung des Kurses erfolgt ein Abschlussgespräch zur Reflexion.

Die Informationsabende finden jeweils in Ingolstadt statt: am Mittwoch, 29. März, im Pfarrheim der Pfarrei Unsernherrn (Münchener Straße 244), am Donnerstag, 30. März, im Pfarrheim der Pfarrei St. Pius (Richard-Wagner-Straße 26) und am Freitag, 31. März, im Pfarrheim der Pfarrei St. Josef (Hans-Sachs-Straße 21). Beginn ist jeweils um 19 Uhr.

Weitere Informationen sind beim Referat Notfallseelsorge der Diözese Eichstätt, Telefon (08421) 50-685 oder per Mail an notfallseelsorge@bistum-eichstaett.de erhältlich.

DK