Roth
"Wir gehen künftig unseren eigenen Weg"

Der Rother Challenge-Rennleiter Felix Walchshöfer spricht über den Ausschluss des BTV und die Konsequenzen

18.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:03 Uhr

Bedauert die Entwicklung: Challenge-Veranstalter Felix Walchs-höfer. - Foto: oh

Roth (DK) „Das Verhalten des BTV ist furchtbar schädlich für den bayerischen Triathlonsport“, schimpft Felix Walchs-höfer über den Ausschluss des Bayerischen Triathlon-Verbandes (BTV) aus der Deutschen Triathlon-Union (DTU). Der 32-Jährige ist Veranstalter und Rennleiter des Challenge Roth.

Welche Auswirkungen dieser Ausschluss auch auf den Challenge hat, sagte Walchs-höfer unserem Redakteur Timo Schoch.

 

Bedeutet der Ausschluss das Ende des Challenge Roth?
Felix Walchshöfer: Nein, selbstverständlich nicht. Das eine hat erst mal mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Wir werden unseren Vertrag mit dem BTV kündigen. Der Vertrag liegt zu diesem Zweck gerade bei unseren Rechtsanwälten. Dass der Challenge Roth auch zukünftig wie bisher stattfinden wird, steht außer Frage.

Aber der Challenge braucht wie alle Wettkämpfe einen Verband, damit er stattfinden kann. Welche Möglichkeiten gibt es?
Walchshöfer: Nach der Kündigung unseres Vertrags mit dem bayerischen Verband werden wir voraussichtlich einen neuen Vertrag direkt mit der DTU abschließen. Es gibt sogar noch eine zweite Möglichkeit: Nicht alle Bezirke in Bayern sind davon überzeugt, dass der Weg des BTV der richtige ist. Der Bezirk Mittelfranken will sich am Mittwoch in Erlangen treffen. Dort wird dann darüber diskutiert, ob der mittelfränkische Bezirk im BTV verbleibt oder ein direktes Mitglied bei der DTU wird. Sollte sich der mittelfränkische Verband für einen Vertrag mit der DTU entscheiden, könnten wir auch direkt bei diesem Verband andocken.

Was bedeutet der Ausschluss des BTV für die Triathleten?
Walchshöfer: Die bayerischen Kader-Athleten, die momentan in den Stützpunkten der DTU organisiert sind, fliegen raus. Die bayerischen Vereine dürfen nicht mehr in der Bundesliga teilnehmen. Die bayerischen Athleten bekommen keine Starterlaubnis für nationale und internationale Wettkämpfe. Dieser Ausschluss wirft den Triathlonsport in Bayern um Jahrzehnte zurück.

Sehen Sie noch eine gemeinsame Basis mit dem BTV-Präsidenten Peter Pfaff?
Walchshöfer: Wir versuchten mehrfach, uns mit Peter Pfaff zu treffen, bereits vor Weihnachten. Wir haben wirklich alles getan, um Pfaff davon zu überzeugen, dass er seine Probleme vor einer Klage gegen den Bundesverband mit der DTU bespricht. Dazu war er nicht bereit – im Gegensatz zur DTU. Doch alle Versuche der DTU wurden von Pfaff ausgeschlagen. An verbandsinternen Querelen werden wir uns als Challenge nicht beteiligen. Ich finde die Entwicklung äußerst bedauerlich. Ich habe mir immer gewünscht, gemeinsam mit dem bayerischen Verband an der Entwicklung des Triathlonsports in Bayern weiterzuarbeiten. Im Moment scheint das nicht möglich zu sein. Deshalb gehen wir künftig einen anderen Weg, und zwar Hand in Hand mit der DTU. Uns als Veranstalter des weltgrößten Langdistanz-Rennens geht es nicht um interne Verbandsinteressen, sondern immer in erster Linie um unsere Athleten. Dafür stehen wir.