Schrobenhausen
Zoran Petrovic bald wieder FCS-Trainer

19.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:10 Uhr

Überraschende Rückkehr nach nur zwei Jahren: Zoran Petrovic übernimmt im Sommer wieder den Posten des Spielertrainers beim FC Schrobenhausen. - Foto: kx

Schrobenhausen (SZ) Am Freitag ließ Winfried Buchhart die Bombe platzen: Martin Brunner ist – auf eigenen Wunsch hin – ab Sommer nicht mehr Trainer des FC Schrobenhausen. Die noch viel größere Sensation folgte beinahe im gleichen Atemzug: Der neue (alte) FCS-Coach heißt Zoran Petrovic!

"Ich kann mir natürlich nur allzu gut vorstellen, was nach dieser Nachricht los sein wird", redet FCS-Präsident Winfried Buchhart nicht lange um den heißen Brei herum, während er versucht, die Geschehnisse nach diesen neuesten Entwicklungen ein wenig zu ordnen. Zunächst steht dabei einmal die Personalie Martin Brunner im Mittelpunkt. "Er hat darum gebeten, die Zusammenarbeit im Sommer zu beenden, daraufhin haben wir dies in beiderseitigem Einvernehmen so beschlossen", berichtet Winfried Buchhart nach eineinhalbjähriger Zusammenarbeit mit dem Fußballcoach, der in seiner Zeit beim FCS den Umständen gemäß stets das Beste aus der Mannschaft herausgeholt hat – und herausholen wird! "Bis zum Ende der Saison ziehe ich das Ganze durch und gebe Vollgas", strahlt Martin Brunner, bei dem eine gewisse Erleichterung nicht von der Hand zu weisen ist.

"Zwei Jahre her"

Natürlich ist es irgendwo schade, aber ich glaube, dass es vor allem für die Mannschaft das Richtige ist, wenn ab Sommer ein frischer Wind weht", erzählt der Noch-Coach, der sich nach dieser Spielzeit wohl einer neuen Herausforderung stellen wird. "Mal schauen, was sich im Sommer ergibt", so der 41-Jährige hierzu. Ein perfektes Zeugnis stellt Präsident Winfried Buchhart seinem Coach jedenfalls schon vor Ablauf der Kreisligasaison, die der FCS als Absteiger beenden wird, aus: "Martin Brunner hat eineinhalb Jahre lang das Überleben des Vereins mit garantiert. Wir sind ihm jetzt schon zu großem Dank verpflichtet", lobt der 51-Jährige, dessen zweite Personalentscheidung in der Öffentlichkeit für weitaus mehr Furore sorgen wird. Ab Sommer übernimmt Zoran Petrovic beim FC Schrobenhausen wieder das Ruder – und wird wie damals die Meinungen spalten.

Eine zu teure Mannschaft, der Abstieg aus der Bezirksoberliga, eine (inzwischen verbüßte) viermonatige Haftstrafe oder zahlreiche weitere Kritikpunkte – auch Winfried Buchhart weiß ganz genau, welche Reaktionen er nach der überraschenden Rückkehr im Bezug auf Zoran Petrovic zu erwarten hat. Den ewigen Kritikern zum Trotz stellt der FCS-Präsident klar: "Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch eine zweite Chance bekommen muss. Die ganzen Geschichten sind im Sommer zwei Jahre her, das muss jetzt auch irgendwann einmal gut sein", so Winfried Buchhart, der sogleich nachlegt: "Es gibt ganz andere Probleme in unserer Gesellschaft. Wenn man sieht, was für Sachen durch die Medien geistern, sind zwei vermeintlich gestohlene CDs wohl eine Lappalie. Wir hatten zwei Jahre Abstand und es ist nicht verwerflich, jetzt einen Neuanfang zu wagen."

Ein Neuanfang beim FCS also, und das trotz der Belastung aus der Vergangenheit? "Ich habe auch aus gewissen Sachen gelernt", sagt Zoran Petrovic selbst. "Ein Konzept, wie es damals der Fall war, wird sich in Schrobenhausen definitiv nicht wiederholen", macht der 39-Jährige deutlich. Das Ziel sei es jetzt, junge Spieler zu generieren, um – gemeinsam mit der jetzigen Mannschaft – eine Stabilität des Vereins in der Kreisklasse zu herbeizuführen. Auch Winfried Buchhart bestätigt: "Wir werden einen anderen Weg gehen". Junge, deutsche Spieler aus der Region seien die Zukunft, "nicht aber aus dem näheren Schrobenhausener Umfeld", wie der Präsident betont.

"Schulden minimieren"

"Bis auf ein eventuelles Fahrtgeld wird hier auch kein Spieler mehr einen Cent verdienen", stellt Winfried Buchhart zusätzlich klar: "Wir wollen ein ganz normaler Verein werden – mit Ehrgeiz und Zielen, einem geordneten Spielablauf und der nötigen Ernsthaftigkeit zwar, jedoch ohne die Dramatik, wie wir sie damals hatten, und ohne große Ansprüche nach oben." Zudem ginge es auch weiterhin in erster Linie darum, den Schuldenberg des FC Schrobenhausen zu minimieren – "der im Übrigen nicht aus der Ära Zoran Petrovic resultiert", wie Winfried Buchhart betont.