Schrobenhausen
Reinhold Wachall Bayerischer Meister

Mitglied des PBC Hoaße Greim holt Billardtitel in der Disziplin 8-Ball

13.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:57 Uhr

So sieht ein Meister aus: Der mächtig stolze Reinhold Wachall vom PBC Hoaße Greim nach der Siegerehrung - Foto: A. Bichler

Schrobenhausen (SZ) Die Überraschung ist perfekt, ein neuer Bayerischer Meister im Pool-Billard kommt aus Schrobenhausen! Reinhold Wachall schaffte nun in Straubing das Kunststück, die Titelwürden in der Disziplin 8-Ball zu erringen.

In einem wahren Finalkrimi besiegte er den Regensburger Bundesligaspieler Schuhmann denkbar knapp mit 7:6. Für Wachall ist dies nach mehreren Bayerischen Meistertiteln im Jugendbereich sowie in den Mannschaftswettbewerben nun der erste Einzeltitel bei den Senioren. Und dieser stellt jetzt zweifellos den größten Erfolg in seiner bisherigen Karriere dar.

Bei seinen sechs Siegen in sechs Spielen profitierte er vor allen Dingen von der Erfahrung aus seiner fast 25-jährigen Billardkarriere. Im Teilnehmerfeld, das gespickt war mit Bundesliga- und Regionalligaakteuren, befand sich unter anderem auch der Weltmeisterschaftsteilnehmer von 2011, Tobias Hoiß. Für Wachall kam der Erfolg nach zwischenzeitlicher zweijähriger Trainingspause völlig überraschend. Erst seit sechs Monaten wieder voll im Training, qualifizierte er sich souverän über die Kreis- und Bezirksmeisterschaften für die Titelkämpfe in Straubing.

Große Portion Ehrgeiz

Ohne große Titelambitionen, aber mit einer großen Portion Ehrgeiz machte sich der Spieler des PBC Hoaße Greim nun auf den Weg zu dem Turnier in Niederbayern, das im Doppel-K.o.-Modus und ab Achtelfinale im K.o.-Modus ausgetragen wurde. Im ersten Spiel der Hauptrunde traf Wachall gleich auf den Regensburger Regionalligaspieler Alexander Hartl und lag nach anfänglicher Nervosität auch schnell mit 0:4 im Rückstand. Dank seiner Erfahrung und nun fehlerlosem Spiel drehte er die Partie jedoch noch und kämpfte sich mit einem 7:4 in die zweite Runde.

Hier wartete der Titelverteidiger Martin Schnürch aus Donauwörth. Wachall kam gut in die Partie und ließ seinem Gegner mit 7:3 nie eine Chance. Im Achtelfinale traf er auf den Straubinger Sadettin Aydin, und auch der Lokalmatador konnte dem Schrobenhausener nicht Paroli bieten. Der Endstand lautete 7:3 für Wachall.

Im Viertelfinale musste der Schrobenhausener lange einem Rückstand hinterherlaufen. Nach einem zwischenzeitlichen 0:3 zeigte Wachall aber Billard wie aus dem Lehrbuch und besiegte seinen Gegner Sven Nees aus Kahl am Main noch mit 7:5. Also auf in die Runde der letzten Vier!

Krimi im Finale

Mit Michael AuYeung wartete hier freilich schon der nächste große Brocken. Der Haunstettener war bereits vor mehreren Jahren Bayerischer Meister geworden und ging dann gegen Wachall auch gleich mit 2:1 in Front. Dann jedoch gewann der Schrobenhausener eine umkämpfte Save-Partie und ließ seinen Kontrahenten im Anschluss die nächsten zwei Spiele nicht mehr an den Tisch, womit es 4:2 für ihn stand. Am Ende durfte sich Wachall schließlich über ein 7:5 freuen und zog dadurch verdientermaßen ins Finale ein.

Das Endspiel entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Nach erneutem Rückstand (1:3) zu Beginn drehte Wachall die Partie und hatte beim 6:4 den Sieg schon vor Augen. Schuhmann glich aber zum 6:6 aus, und so musste das nächste Spiel über den Titel entscheiden. In diesem alles entscheidenden zeigte sich der Schrobenhausener abgebrühter als sein Gegner: Er schoss die Partie aus und sicherte sich nach 14 Stunden Turnierspielzeit den Bayerischen Meistertitel. Dadurch hat er sich nun gleichzeitig für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert! Dort wird es für Wachall wohl sehr schwer werden, eine der begehrten Medaillen zu ergattern. Den notwendigen Ehrgeiz und die Erfahrung dazu hätte er aber . . .