Handball
"Planen nur von Einheit zu Einheit"

Schrobenhausens Herrenteam versucht, sich von aktueller Corona-Lage den Spaß nicht nehmen zu lassen

12.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:48 Uhr
Werden die Handballer auch heuer wieder durch das Corona-Virus gestoppt? Das SSV-Team mit Michael Bachfischer (2. v. l.) ist jedenfalls gut in die Bezirksligasaison 2021/22 gestartet. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen - Nein, das Handball-Herrenteam des SSV Schrobenhausen darf an diesem Wochenende nicht um wichtige Punkte in der Bezirksliga Altbayern West spielen. Die ursprünglich für den Samstagabend geplante Heimpartie gegen die HF aus Scheyern findet nicht statt.

Aber siehe da: Im Gegensatz zu vielen anderen Veranstaltungen, die momentan abgesagt werden müssen, liegt in diesem Fall die Schuld nicht an den erhöhten Corona-Fallzahlen. "Die Gäste aus Scheyern hatten uns bereits vor einiger Zeit um die Verlegung des Nachbarschaftsduells gebeten, weil sie anscheinend ganz grundsätzlich Personalprobleme haben", berichtet Michael Häusler, der ja gemeinsam mit René Sperrer als Cheftrainer der ersten SSV-Herrenvertretung fungiert.

Natürlich wären die Schrobenhausener liebend gerne gegen die Konkurrenten aus dem Landkreis Pfaffenhofen angetreten. Und höchstwahrscheinlich wäre auch die Dreifachsporthalle wieder ausgesprochen gut gefüllt gewesen - trotz Pandemie, trotz aller besorgniserregenden Nachrichten rund um Corona in diesen Tagen. 2G-Regel oder FFP2-Maskenpflicht hätten das treue Handballpublikum wohl kaum davon abgehalten, ihre Mannen erneut lautstark zu unterstützen. Zu hungrig ist es aktuell nach packenden Punktspielen - erst recht, nachdem die Saison 2020/21 ja komplett ins Wasser gefallen war. Eben wegen Corona.

Nur wie lange gibt es solche Partien heuer noch? Die ganz großen Pessimisten sagen schon einen baldigen Unterbruch, vielleicht sogar Abbruch der laufenden Spielzeit voraus. Ist das nur Schwarzseherei? Oder haben sie selbst im Handball-Lager des SSV bereits Angst, dass sehr schnell wieder alles vorbei sein könnte? "Angst ist in diesem Zusammenhang der falsche Begriff", meint Coach Häusler. Seiner Meinung nach solle man das Ganze eher positiv angehen - was in seinem Fall bedeutet: "Ich freue mich über jedes einzelne Training, dass wir momentan noch absolvieren können, plane nur von Einheit zu Einheit. Was in der nächsten Woche sein wird und was nicht, das können wir ja sowieso nicht beeinflussen."

Also machen die Schrobenhausener einfach so weiter, als wenn (fast) nichts wäre. Nun gut, die mittlerweile geltende 2G-Regel in den Trainings wird rigoros angewandt - aber Häusler möchte deswegen nicht groß jammern. "Alle Nichtgeimpften bei uns müssen nun halt zuschauen. Das ist eben so - und fertig", sagt der Coach. Wie viele das konkret sind? "Lediglich zwei aus unserem Kader", verrät Häusler. Das ist überschaubar.

Geht es rein nach dem offiziellen Terminplan, dann dürfen die SSV-Handballer ihr nächstes Bezirksligamatch am Samstag in einer Woche bestreiten - beim TSV Indersdorf. Womit die Schrobenhausener erstmals in der laufenden Saison auswärts ran müssten, nachdem sie bislang ausschließlich Heimspiele zu absolvieren hatten - stolze vier an der Zahl, mit der jetzt verlegten gegen die HF Scheyern eigentlich sogar fünf. "Wirklich gewünscht hatten wir uns das zwar nicht, aber von der Einteilung her war es nicht anders zu machen", berichtet Häusler.

4:4 Punkte hat das SSV-Team aktuell auf dem Konto - dank zweier Siege und zweier Niederlagen bisher. "Man hat in allen Spielen gesehen, dass wir auch in der neuen Liga gut mithalten können. Wir sind bislang mit unseren Jungs mehr als zufrieden. Wie sich in kurzer Zeit weiterentwickelt haben, das ist einfach nur super", so Häusler: "Auch in den Partien, die wir am Ende verloren, waren wir nicht haushoch unterlegen. In diesen hatten uns lediglich ein bisschen Kaltschnäuzigkeit sowie Erfahrung gefehlt - und hieran lässt sich gut arbeiten." Falls es die Handballer in den nächsten Wochen weiterhin dürfen.

Häusler, sein Trainerkollege Sperrer sowie die gesamte Schrobenhausener Mannschaft würden sich das sehr wünschen. Aber wie schon erwähnt: Es liegt nicht in ihrer Hand, sie sind (wie alle anderen auch) von den Entscheidungen "von ganz oben" abhängig. Beziehungsweise wie sich die Pandemie entwickelt.

SZ

Roland Kaufmann