Schrobenhausen
Mit "Not-Mannschaft" zum Turniersieg

SC Oberbernbach holt sich FC-T11-Hallencup nach 3:2-Finalerfolg gegen den TSV Friedberg

02.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:16 Uhr
  −Foto: Schalk, Manfred, Schrobenhausen

Schrobenhausen (SZ) Keiner der beiden teilnehmenden Kreisligisten, kein Team aus dem Altlandkreis Schrobenhausen. Nein, der SC Oberbernbach schnappte sich gestern Nachmittag den Titel beim FC-T11-Hallencup 2018 in der Dreifachsporthalle.

Ein bisschen überrascht waren die Akteure in den grün-weißen Trikots selbst darüber. "Ich hätte ganz ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir so weit kommen", meint etwa Rifat Subasi fast ein bisschen ungläubig. Der Grund dafür: Sein SCO sei definitiv nicht in Bestbesetzung angetreten. "Vielmehr haben wir relativ kurzfristig alle Spieler zusammengekratzt, die irgendwie Zeit und Lust hatten", so der 22-Jährige. Mit einer Not-Mannschaft zum Titelgewinn also? "So könnte man das sagen", betont Subasi, wobei diese Einschätzung für den Offensivspieler selbst definitiv nicht zutrifft. Subasi hat in der laufenden Saison der Kreisklasse Aichach in 15 Partien bereits elfmal getroffen und wurde deshalb gestern nicht ganz überraschend zum besten Spieler des Schrobenhausener Turniers gewählt.

"Man hat wieder einmal gesehen, wie viel gute Einzelspieler in der Halle ausmachen", weiß auch Avsar Satilmis, der Vorsitzende des FC Türkenelf Schrobenhausen, der nach seinem ersten Jahr in der verantwortungsvollen Rolle ein insgesamt positives Fazit zieht: "Alles in allem sind wir ganz zufrieden", so der 26-Jährige. Klar, ein paar mehr Zuschauer hätten es schon sein können. Aber die knapp 150 zahlenden Gäste plus die verschiedenen Teams und ihre Betreuer sorgten dann zumindest für eine ordentlich gefüllte Dreifachsporthalle. An Verhältnisse wie beim S-Cup heranzukommen, damit tut sich in Schrobenhausen wohl jedes andere Hallenturnier schwer.

Ausbaufähig war gestern Nachmittag aber auch das sportliche Abschneiden des Gastgebers. Nach nur einem Punkt aus der Vorrunde wurde der FCT nach seinem Sieg im Platzierungsspiel letztendlich Siebter. Immerhin: Er kassierte als einzige Mannschaft im Turnierverlauf keine Karte, bekam am Ende somit den Fairplay-Pokal überreicht. "Das war ja vor der Saison auch ein Ziel für die Liga", sagt Satilmis mit einem Grinsen. Das Problem: In der A-Klasse Aichach hinkt die Mannschaft diesem Ziel noch weit hinterher. "Zumindest haben wir das jetzt in der Halle ganz gut umgesetzt", so der Klubboss des FC Türkenelf stolz.

Blieben noch die drei anderen Altlandkreisvereine, die gestern Nachmittag vertreten waren: Der SV Steingriff wurde am Ende Sechster, der SC Mühlried und der FC Gerolsbach erreichten zumindest das Halbfinale - wo sie an den Endspielteilnehmern aus Oberbernbach und Friedberg scheiterten. Beide, sowohl der SCM als auch der FCG, hatten eine durchaus schlagkräftige Mischung aus Spielern der ersten und zweiten Garnitur mit nach Schrobenhausen gebracht. "Bei uns durfte jeder ran, der Lust auf Hallenfußball hatte", sagt der SCM-Abteilungsleiter Heiko Krupa stellvertretend und betont: "Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Jetzt freuen wir uns auf den S-Cup." Ganz nebenbei durften die beiden Klubs - beziehungsweise zwei ihrer Akteure - doch noch eine Auszeichnung mit nach Hause nehmen: Der Gerolsbacher Felix Bauer wurde mit acht Treffern Torschützenkönig, der Mühlrieder Erik Bichler der beste Torhüter des Turniers.

Moderiert wurde die Siegerehrung in der (dann schon ziemlich leeren) Halle übrigens von Ex-Abteilungsleiter Tekin Halici. Auch der ehemalige Vereinsvorsitzende Yusuf Eroglu, der das Turnier in den Vorjahren als Cheforganisator zum festen Termin während der Hallensaison gemacht hatte, half wieder tatkräftig mit. "Ein paar Zuschauermagneten wie Aresing, Berg im Gau oder Hohenwart wären für die Zukunft schon noch gut", analysiert Halici. Satilmis gibt ihm Recht. "Aber für unser erstes Jahr als neues Vorstandsteam war das ganz in Ordnung", so der FCT-Boss, der außerdem sagt: "Jetzt wissen wir ja, wie es abläuft und können für das nächste Jahr schon ein bisschen anders planen."

Matthias Vogt