Schrobenhausen
Eine gefühlte Niederlage

TSV Weilach kassiert im Spitzenspiel den Ausgleich erst in der Nachspielzeit - SV Waidhofen nach 3:0-Sieg zurück auf Platz zwei

17.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:30 Uhr
Einer von drei Weilacher Torschützen beim Unentschieden in Pöttmes: Spielertrainer Philip Gadletz (l.). −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Die meisten A-Klassen-Teams verabschiedeten sich jetzt in die Winterpause - und aus Altlandkreissicht kann sich das (vorläufige) Bild an der Tabellenspitze jeweils sehen lassen: In der A-Klasse Neuburg überwintert der SV Waidhofen hinter Tabellenführer SC Rohrenfels auf Rang zwei, in der Aichacher Gruppe ist der TSV Weilach (der am nächsten Sonntag noch ein Nachholspiel absolviert) vorerst Dritter.

 


A-Klasse Aichach

TSV Pöttmes II - TSV Weilach 3:3: Möglicherweise hätte Helmut Wollesack einen Punkt beim Spitzenreiter vor dem Spiel ja unterschrieben, nach den gestrigen 90 Minuten tat er es definitiv nicht mehr. Wobei, genau genommen waren es sogar mehr als 90 Minuten, was den Weilachern dann ja auch zum Verhängnis wurde: Nach einer 3:1-Führung kassierten sie nämlich erst in der 92. Minute den Ausgleich. "Natürlich ist das extrem ärgerlich - und natürlich sind wir deshalb mit dem Ergebnis absolut nicht zufrieden", so Wollesack, dessen Ärger sich durch ein paar strittige Schiedsrichterentscheidungen noch vergrößerte. So ging zum Beispiel dem Pöttmeser 1:0 durch Mersad Fakic (11.) aus Weilacher Sicht eine klare Abseitsposition voraus. Trotzdem drehten Sven Slupik (35.), Jeffrey Lang (61.) und Philip Gadletz (71.) die Partie. Dann aber schlug TSV-Spielertrainer Michael Hieger zweimal zu (80./90.+2). Ob sich auch etwas Positives aus der gefühlten Niederlage ziehen lässt? "Wir haben wieder bei einem Spitzenteam eine richtig gute Leistung abgeliefert und gezeigt, dass wir ebenfalls da vorne hingehören", so Wollesack.

SC Mühlried II - SV Baar abgesagt: "Wir wären diesmal tatsächlich gut aufgestellt gewesen und hätten gerne gespielt", sagt SCM-Spielertrainer Ferdinand Hofmann. Der Baarer Bitte, die Partie wegen Personalmangels ins nächste Jahr zu verlegen, kamen die Mühlrieder dennoch nach. "Wir wollen unsere Punkte ja auf dem Spielfeld holen", sagt Hofmann. Außerdem hätte seine Mannschaft in derselben Situation auch schon vom Entgegenkommen des FC Igenhausen profitiert. Dieses Match wird übrigens am nächsten Sonntag nachgeholt. Dann will sich der Tabellenletzte mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause verabschieden.

SV Hörzhausen - TSV Hollenbach II 1:1: Das Kollektiv funktioniert in Hörzhausen, da wichtige Spieler fehlen, derzeit besonders gut. Und so lassen sich auch spielstarke Gegner wie vor einer Woche der VfL Ecknach II (2:1-Sieg) oder gestern der TSV Hollenbach II gut in den Griff bekommen. "Der Punkt war absolut verdient - und wir sind auch total zufrieden damit", sagt Abteilungsleiter Richard Fischer, dessen Mannschaft aber zunächst das 0:1 durch Martin Aechter wegstecken musste (36.). Vor allem im zweiten Durchgang kam der SVH dann immer besser in die Partie. Ein "Ping-Pong-Tor", bei dem Marco Stemmer den Überblick behielt, führte schließlich zum Ausgleich (71.). "Mit ein bisschen Glück gewinnen wir das Spiel aufgrund einer Riesenchance in der Schlussphase sogar noch", sagt Fischer, der jedoch auch zugibt, "dass der TSV Hollenbach II ohne weiteres einen Elfmeter hätte bekommen können. " Da beides nicht passierte, blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden - und beim guten Eindruck, den der SVH vor allem in Sachen Teamgeist mit in die Pause nimmt.

TSV Schiltberg - DJK Langenmosen II 0:1: Mit einem "guten Gefühl" wollten sich Roland Stegmayr sowie sein Team in die Winterpause verabschieden. Und das, wie der Spielertrainer unterstreicht, "ergebnisunabhängig". Dass dann am Ende sogar der dritte Saisonsieg herauskam - "umso schöner" wie Stegmayr strahlend betont. Und der Auswärtstriumph war definitiv kein Zufall, da die Gäste in der Defensive sehr diszipliniert standen sowie vorne eine ihrer Gelegenheiten durch Markus Koppold konsequent nutzten (57.). "Der Gegner hat uns vielleicht auch ein bisschen unterschätzt und konnte den Hebel dann nicht mehr umlegen", vermutet Stegmayr. Ihm sowie seinen Teamkollegen kann es freilich egal sein. "Wir gehen mit einem richtig guten Gefühl in die Pause", sagt der Langenmosener. In Zahlen ausgedrückt, heißt dieses Gefühl: sieben Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz.

WF Klingen - FC Türkenelf Schrobenhausen 5:2: Im Prinzip war das gestrige Auswärtsspiel wie ein Abziehbild von so vielen FCT-Partien in dieser Saison, das sich ungefähr so zusammensetzt: Spielertrainer Abdullah Zorlu trifft (zum sechsten Mal sogar mindestens doppelt), der FCT vergibt noch weitere Großchancen - und lädt seinen Gegner durch eigene Fehler immer wieder zum Toreschießen ein. Johannes Frey (12.), Andreas Jäger (29.), Matthias Brugger (44.), Martin Brucklachner (68.) und Moritz Aidelsburger (83.) schossen also eine Klingener Führung heraus, die Zorlu mit seinen Saisontreffern 16 und 17 (49./87.) nur jeweils verkürzen konnte. Punktet der SC Mühlried II im Nachholspiel in einer Woche, würde der FCT sogar als Tabellenletzter in die Pause gehen. "Wir werden die Winterpause gut nutzen, uns auch noch ein bisschen verstärken - und dann bin ich überzeugt,, dass wir definitiv noch die nötigen Punkte holen werden", so FCT-Kapitän Yavuz Halici.

A-Klasse Neuburg

FC Zell/Bruck - SV Waidhofen 0:3: Nun ja, zumindest ein bisschen hat sich der SVW mit dem Auswärtssieg für die vergangenen zwei Niederlagen rehabilitiert. "Wir wussten, dass wir gewinnen müssen, um ganz vorne dabeizubleiben - und das haben wir erfüllt", sagt Pressesprecher Philipp Geuther. Und so überwintert sein SVW als Tabellenzweiter zwar mit fünf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SC Rohrenfels - "aber auch in einer ganz guten Ausgangsposition", so der Waidhofener. Warum es gestern im Vergleich zu den wichtigen Spielen zuvor klappte, ist einfach zu analysieren: weil der SVW defensiv stabiler stand, seine Chancen nutzte und ihm noch dazu fünf Minuten reichten, um seinem Gegner komplett den Wind aus den Segeln zu nehmen. "Diese Phase war natürlich entscheidend", sagt Geuther, nachdem Severin Kugler (39.) und Niklas Mönch (42./44.) vor der Halbzeitpause alles regelten. Danach spielte der SVW die Partie souverän zu Ende. Die Belohnung: der Sprung am FCZ vorbei auf Rang zwei. Und damit auf eine Position, "von der wir nach der Winterpause auf jeden Fall weiter angreifen wollen", betont Geuther.

DJK Brunnen - SV Bayerdilling 3:1: Eine Pflichtaufgabe sei der gestrige Heimsieg gewesen, aber deshalb noch längst keine Selbstverständlichkeit. "Das war wirklich eine harte Nummer", bestätigt Brunnens Abteilungsleiter Michael Hermann, der am Ende ganz einfach nur froh über die drei Punkte ist. Dabei hätten sich die Gastgeber das Leben auch einfacher machen können: zum Beispiel, wenn sie eine ihrer Chancen in der Anfangsphase genutzt hätten. Fast aus dem Nichts fiel dann der Gegentreffer zum 0:1 durch Christian Buchhart (25.). Nach dem Seitenwechsel war es ein ähnliches Bild, nur umgekehrt: Der SVB vergab eine gute Möglichkeit, um seine Führung auszubauen - und die Tore fielen auf der anderen Seite. So drehten Kevin Irl (65.) und Fabian Lehmer (79.) die Partie, ehe Korbinian Stachel e mit einem Strafstoß den Schlusspunkt (90.+3) setzte, der allerdings noch längst nicht das Ende des Brunnener Fußballjahres war - denn zwei Nachholspiele (beim VfR Neuburg II und gegen den TSV Ober-/Unterhausen) stehen in den nächsten Wochen noch auf dem Programm. "Gewinnen wir beide, wäre nach der Winterpause noch richtig Spannung drin", sagt Hermann.

 

Matthias Vogt