Schrobenhausen
Das Gewinnen nicht verlernt

02.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:30 Uhr

In toller Verfassung: Jörg Wenger (l.) steuerte zum 29:25-Heimtriumph gegen den VfL Waldkraiburg neun Tore bei. - Foto: F. Gründer

Schrobenhausen (baa) Das lange Warten ist vorbei! Die erste Herrenmannschaft der SSV-Handballer schaffte gegen den VfL Waldkraiburg nun endlich ihren ersten Saisonsieg, nach einer packenden Partie in der Dreifachsporthalle stand es am Schluss 29:25 für die Schrobenhausener.

Im Vorfeld des Matches war die Anspannung im Team von Trainer Walter Sperrer natürlich hoch. Nachdem es in der Vorwoche schon eine enorme Leistungssteigerung beim Unentschieden gegen den MTV Pfaffenhofen gegeben hatte, sollte jetzt komplett die Wende zum Guten erfolgen. Das Spiel bot dann in der ersten Hälfte ein ständiges Hin und Her – wobei die Gäste aus Waldkraiburg immer leicht die Nase vorn hatten. Mal waren es zwei, dann wieder drei Treffer Rückstand, welchen die Schrobenhausener hinterherliefen.

Im Angriffsspiel lief es für den SSV eigentlich sehr gut, allerdings vergab er noch zu viele Torchancen in den ersten 30 Minuten. Dadurch konnte die Führung der Waldkraiburger auch lange Zeit nicht eingeholt werden. Die Defensivarbeit des SSV war an diesem Tag ebenfalls sehr stark: Obwohl Abwehrchef Marco Voigt aus gesundheitlichen Gründen fehlte, gelang es der Sperrer-Truppe sehr kompakt zu stehen. Auch Torhüter Ralf Wenger hatte einen sehr guten Tag erwischt und hielt mit einigen Paraden seinen SSV immer im Spiel.

Aus diesem gefestigten Abwehrverband heraus wurde der Ball dann konsequent nach vorne getragen, wodurch schöne Treffer für die Gastgeber resultierten. Die Unkonzentriertheiten waren abgestellt, und jeder im Team war voll bei der Sache. Vor allem war es Jörg Wenger, der immer wieder zu Torerfolgen kam. Das Zusammenspiel lief nahezu perfekt, und so wurde der Rückstand bis zur Halbzeitpause in eine Zwei-Tore-Führung umgewandelt. Beim Stand von 13:11 wurden die Seiten gewechselt.

Trainer Walter Sperrer war natürlich sehr zufrieden mit der Einstellung seiner Mannen. Dementsprechend besonnen und ruhig konnte er seine Halbzeitansprache halten. Im SSV-Lager war man hundertprozentig positiv gestimmt, und der Schwung aus der ersten Halbzeit sollte voll und ganz mit in die zweite Hälfte genommen werden.

Die ersten Minuten in Durchgang zwei verliefen allerdings etwas schleppend für den SSV. Es dauerte einige Minuten, ehe Michael Häusler mit zwei schönen Treffern wieder zeigte, in welche Richtung es für den SSV gehen soll. Allerdings kam dann in der 35. Minute ein großer Dämpfer – und erneut stand Michael Häusler im Fokus, allerdings weniger glanzvoll als noch wenige Momente davor: Bei einem Tempogegenstoß der Waldkraiburger riss der Mittespieler des SSV seinen Gegenspieler in vollem Lauf zu Boden. Die logische Konsequenz für diese unüberlegte Aktion war natürlich eine Rote Karte!

Fortan musste das Schrobenhausener Team diesen Ausfall kompensieren. Das gelang jedoch sehr gut. Man spürte förmlich, dass die Hausherren an diesem Tag heiß auf den Sieg waren. Der Kampfgeist der Truppe war enorm, und so ließ der SSV den Gästen nahezu keine Chancen auf einen Ausgleich. Immer wieder waren es Jörg Wenger und der SSV-Keeper Ralf Wenger, welche das Publikum begeisterten.

Kurze Aufruhr gab es noch nach der zweiten Roten Karte für den SSV, bei der Michael Gottwald wegen drei Zwei-Minuten-Zeitstrafen vom Feld verwiesen wurde. Doch an diesem Tag konnte kommen, was wollte: Schrobenhausen war auf der Siegesstraße und tat alles dafür, auf dieser auch bis zum Schluss zu bleiben. Nach 60 rasanten und emotionsgeladenen Minuten stand es 29:25 für den SSV – der erste Saisonsieg war in der Tasche!

Damit verließ der SSV auch den letzten Tabellenplatz der Bezirksoberliga Schwaben. Mit 3:7 Punkten steht er nun einen Rang weiter oben und darf hoffen, dass es am nächste Wochenende gegen den neuen Tabellenletzten, den TSV Karlsfeld, positiv weitergeht.

Für den SSV Schrobenhausen siegten gegen den VfL Waldkraiburg: Ralf Wenger und Simon Reindl (beide im Tor), Michael Häusler (3+1 Siebenmeter), Stefan Richter, Jörg Wenger (8+1), Christian Batz (3), Dirk Miketta (3+3), Michael Gottwald (3), Ferdinand Huber (1), Andreas Häusler, Olaf Ceka (1), Marcel Bulla, Lukas Sailer und Mathias Reindl (1).