München
Handspiel: Auslegung geändert

22.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:55 Uhr

München - Wie in jedem Jahr so gibt es auch 2020 wieder Regelanpassungen im Fußball.

Diese treten üblicherweise zu Beginn einer neuen Saison in Kraft. Da im bayerischen Amateurfußball die Saison 2019/20 aber ab September zu Ende gespielt werden soll, greifen die Neurungen schon in der laufenden Spielzeit. Bei ihrer Sitzung im März haben das International Football Association Board (Ifab) und der Weltfußballverband Fifa die Regeländerungen für die neue Saison beschlossen. DFB-Lehrwart Lutz Wagner hat die offiziellen Regeltexte mit den entsprechenden Erläuterungen auch für Bayern rausgegeben.

Die wichtigste Änderung betrifft das Handspiel, das ja vor allem im Profibereich seit Monaten immer wieder für Diskussionsstoff sorgt. Neu ist nun, dass als Orientierungshilfe die Ärmellänge eines T-Shirts gilt. Wird der Ball mit der Schulter oder mit dem Teil des Oberarms gespielt, der normalerweise vom Ärmel des Trikots bedeckt ist, ist dies kein Handspiel. Dieses kann nur vorliegen, wenn der Ball mit dem unteren Teil des Arms berührt wird. "Trotz der neuen Regel bleibt das Handspiel auch weiter kritisch", sagt Walter Moritz aus Haßfurt, der als Verbandsschiedsrichterobmann Bayerns oberster Regelhüter ist.

Angepasst wurde auch, dass Verwarnungen, die während des Spiels ausgesprochen wurden, nicht auf das Elfmeterschießen übertragen werden. Somit kann einem verwarnten Spieler beim Elfmeterschießen erneut die Gelbe Karte gezeigt werden, ohne dass er des Feldes verwiesen wird.

Eine weitere Änderung betrifft den Elfmeter, bei dessen Ausführung der Torhüter sich zu früh von der Linie löst. Ab sofort wird der Schlussmann hierfür beim ersten Vergehen nur ermahnt und nicht wie bisher mit der Gelben Karte bestraft. Diese wird erst bei einer weiteren zu frühen Bewegung des Torhüters bei der Wiederholung des Elfmeters - oder falls es einen weiteren Strafstoß geben sollte - fällig. Begehen sowohl der Elferschütze als auch der Torwart ein Vergehen, so wird nur der Schütze, beispielsweise wegen unerlaubten Antäuschens, ermahnt, da er mit seinem Fehlverhalten zumeist erst das Vergehen des Keepers auslöst. Eine Gelbe Karte gibt es nun auch, wenn der erforderliche Abstand von vier Metern beim Schiedsrichterball nicht eingehalten wird.

DK