Jetzendorf
"Zu brav"

Jetzendorfs Trainer Alexander Schäffler fordert im Spiel in Kempten eine Reaktion

07.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:21 Uhr
Gefordert: Fabian Busl (links) und der TSV Jetzendorf zeigten zuletzt keine gute Leistung, in Kempten soll das anders werden. −Foto: Reichelt

Jetzendorf (PK) Die Enttäuschung stand Alexander Schäffler nach der 0:3-Pleite seines TSV Jetzendorf gegen den SV Bad Heilbrunn ins Gesicht geschrieben.

Der Spielertrainer spricht deshalb vor dem Auswärtsspiel seiner Mannschaft morgen Nachmittag (14.30 Uhr) beim FC Kempten Klartext.

Viel Zeit, um sich über den Gegner Gedanken zu machen, hat Schäffler nicht - denn der Trainer hat mit seiner Mannschaft aktuell genug zu tun. Die Zahlen sind alarmierend: Acht Spiele in Folge ohne Sieg, dabei gab es fünf Niederlagen. In diesen acht Partien schoss Jetzendorf nur sieben Tore - alleine drei davon beim 3:3 in Neuburg. Vor zwei Wochen beim 1:1 gegen Illertissen II schien der TSV auf dem Weg der Besserung, gegen Bad Heilbrunn verfiel das Schäffler-Team in alte Muster: zu viele Fehler, zu wenig Druck nach vorne, kaum Zusammenspiel. Spätestens nach dem ersten Gegentor war der Widerstand gebrochen. "In dieser Phase sind Gespräche wichtig", sagt Schäffler. Deshalb wurde die Niederlage analysiert, vieles im Training angesprochen: "Was ich da gesehen habe, wie die Mannschaft reagiert hat, das macht mir Mut", sagt der Trainer. Schäffler macht aber auch klar: "Ich erwarte schon eine Reaktion von jedem Einzelnen. "

Schäffler weiß um die Schwierigkeit der Phase, kann das aber auch realistisch einschätzen: "Es war klar, dass wir gegen den Abstieg spielen. " Eine ungewohnte Situation für die Spieler und den Verein, die Jetzendorfer sind erfolgsverwöhnt. "Jeder ist selbst unzufrieden. Eine solche Phase hat nicht immer etwas mit Fußball zu tun", sagt Schäffler. Alles Kopfsache also. "Wir müssen daran denken, was uns stark macht. Wir haben die Klasse, um in der Landesliga zu bestehen. "

Nur: Die Jetzendorfer zeigen es aktuell nicht. "Jeder muss sich wieder zu 100 Prozent einbringen", sagt Schäffler und ergänzt: "Es geht darum, wieder einfachen Fußball zu spielen. Wir machen viele Dinge aktuell, die wir eigentlich anders trainieren oder besprechen. " Wer Schäffler während dem Spiel beobachtet, weiß, was er damit meint: Sein Team hält zu lange den Ball, spielt nicht nur mit ein, zwei Kontakten. Der Trainer ärgert sich darüber meist lautstark an der Außenlinie. "Das ist der größte Unterschied zwischen der Bezirksliga und der Landesliga: Du hast viel weniger Zeit. " Gerade im Spielaufbau bringen sich die Jetzendorfer oft selbst in Bedrängnis anstatt den einfachen, aber unschönen langen Ball zu schlagen: "Dann muss man eben diesen Weg und auf den zweiten Ball gehen. " Auch wenn das vielleicht nicht der Fußball ist, den er grundsätzlich sehen will - aktuell zählen reine Ergebnisse. "Andere Teams können das, wir noch nicht. Wir sind zu brav, zu grün vielleicht. Es muss auch mal dreckig sein", sagt Schäffler.

Am besten schon morgen beim FCK, der Tabellensechste gewann allerdings fünf der vergangenen sieben Partien. Bei den Jetzendorfern sind Dennis Pöllner und Felix Ertl noch fraglich, ansonsten sind alle Mann an Bord. Die personellen Voraussetzungen stimmen - jetzt muss die Mannschaft nur noch liefern.

Kevin Reichelt