Pfaffenhofen
"Wir würden sehr gerne wieder kommen"

In Pfaffenhofen wird es 2021 kein Drift on Ice geben - doch Initiator Ronny Weis macht Hoffnung für 2022

11.12.2020 | Stand 06.02.2021, 3:34 Uhr
Vorerst bleiben nur die Erinnerungen: Wegen der Corona-Pandemie kommt die Drift on Ice Serie 2021 nicht nach Pfaffenhofen. Organisator und Vorjahressieger Ronny Weis (rechts) macht den Pfaffenhofenern aber Hoffnung auf ein Wiedersehen im Januar 2022. −Foto: Köchel, Stolle

Pfaffenhofen - Initiator, Organisator und zugleich der erfolgreichste Teilnehmer - auf Ronny Weis (kleines Foto) treffen alle diese Attribute zu, wenn es um Drift on Ice geht.

 

Die spektakuläre Speedway-Rennserie machte in den vergangenen beiden Wintern Station in Pfaffenhofen und hätte am 21. November in ihre neunte Auflage starten sollen. Im Interview berichtet Weis, der zu Jahresbeginn in der Stadtwerke-Arena siegte, von der Absage des Auftakts und ungewissen Planungen aufgrund der Pandemie. Den Pfaffenhofener Motorsportfans macht der Meißener allerdings Hoffnung auf ein erneutes Spektakel im Januar 2022.

Herr Weis, vor den Toren Dresdens wären Sie neulich mit ihrer Drift-on-Ice-Rennserie in die Wintersaison gestartet - dann machte sicher auch Ihnen der Teil-Lockdown einen Strich durch die Rechnung. Wie sehr trauern Sie der Absage nach?
Ronny Weis: Ja natürlich - das hat uns sehr enttäuscht, aber da kann man nichts machen. Schauplatz wäre das offene Eisstadion in Freital gewesen. Anders als in geschlossenen Hallen wäre hier die Luft gut durchgezogen - überhaupt hätten wir an jenem Wochenende perfekte Bedingungen gehabt: Es war trocken und kalt. Jedoch war die Genehmigung durch die Behörden mit dem verhängten Lockdown-Light natürlich hinfällig. Wir bekamen umgehend ein Schreiben, in dem uns mitgeteilt wurde, dass sich das vereinbarte Konzept erledigt hat.

Rechnen Sie sich überhaupt noch Chancen aus, dass in diesem Winter auf Eis gedriftet werden kann?
Weis: Auf alle Fälle! Der Winter hat ja noch gar nicht begonnen - uns stehen noch drei kalte Monate bevor. So bin ich für Ende Januar und den gesamten Februar sehr optimistisch. Ich rechne mit Lockerungen hinsichtlich der Restriktionen, dann könnte es sicher mit Bewilligungen für rund 500 Zuschauer klappen. Mit den Betreibern der Eishallen sind wir jedenfalls in regem Austausch - für Freital etwa wurden schon zwei mögliche Nachholtermine festgesetzt. Sobald es die Situation zulässt, können wir loslegen - jedenfalls sind wir dazu bereit.

Gewiss könnten Sie ihre Veranstaltungen aber nicht wie gewohnt austragen?
Weis: Einige Anpassungen müssten wir natürlich vornehmen. So ist es fraglich, ob wir in diesem Winter alle unsere ausländischen Teilnehmer in ein Flugzeug und über die Grenzen bekommen. Falls nicht, haben wir vorgesorgt, indem wir schon starke deutsche Fahrer verpflichtet haben. Ein Verlust an Qualität wäre also nicht zu befürchten, zumal wir selbstverständlich auch unsere vier Quadfahrer wieder am Start hätten. An deren spektakuläre Fights erinnern sich ganz bestimmt auch viele Fans aus Pfaffenhofen.

 

Sie geben das Stichwort - in Pfaffenhofen wurde zuletzt am 4. Januar dieses Jahres über das Eis der Stadtwerke-Arena gepeitscht. Diesmal soll hier aber keine Station Ihrer Rennserie stattfinden, warum?
Weis: Das ist korrekt: Aus Pfaffenhofen kam schon im Sommer die Bitte, im kommenden Januar auf die erneute Austragung zu verzichten. Es ging um die ungewisse Situation hinsichtlich des Ablaufs der Eishockey-Saison in der Bayernliga. Da wollte man von Seiten des EC Pfaffenhofen keinen Termin vergeben - das war nachvollziehbar. Also fiel Pfaffenhofen in diesem Winter aus unserem Rennkalender.

Schauen wir doch schon einmal in die Zukunft: Wäre es dann denkbar, dass im Januar 2022 wieder in Pfaffenhofen gedriftet wird?
Weis: Wir würden sehr gerne wieder kommen - das steht fest. Dafür müssen natürlich noch Gespräche mit dem EC Pfaffenhofen, als betreibenden Verein des Eisstadions, stattfinden. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns erneut einigen können. In den vergangenen beiden Jahren ist das ja auch gelungen und was uns ganz besonders freut: Die lokale Politik begrüßt unsere Veranstaltung - jedenfalls wurde das mehrfach so an uns herangetragen.

Pfaffenhofen gilt als Stadt mit Speedway-Tradition. War das für Sie bei den ersten beiden Veranstaltungen 2019 und 2020 merkbar?
Weis: In der Tat waren bei den ersten beiden Veranstaltungen sowohl die Kulisse als auch die Stimmung unter den Fans richtig gut. Es war ein toller Mix aus Event-Publikum und den Hardcore-Fans der Szene - viel besser könnte es gar nicht sein. Man merkt einfach, dass Pfaffenhofen ein jahrzehntelanger Speedway-Standort war. Wenn wir gemeinsam mit dem MSC Pfaffenhofen diese Motorsport-Tradition ansatzweise weiterführen könnten, dann wäre das wunderbar. Der MSC wiederum, als unser Partnerverein vor Ort, hat den ersten Januar-Samstag 2022 auch schon auf dem Radar und würde uns dementsprechend wieder unterstützen - dann hoffen wir mal, dass es wieder klappen wird.

Das Gespräch führte

Erhard Wallenäffer