Pfaffenhofen
"Die Vorfreude ist riesig"

Leichtathleten und Tennisspieler aus der Region fiebern der Rückkehr in den Trainingsbetrieb entgegen

04.03.2021 | Stand 01.05.2021, 3:34 Uhr
Sie dürfen wieder: Die Leichtathleten des MTV Pfaffenhofen (hier Jan Mosig beim Weitsprung) freuen sich auf die Rückkehr in den Trainingsbetrieb. −Foto: Brandstetter

Pfaffenhofen - Die am Mittwoch getroffenen Beschlüsse von Bund und Ländern eröffnen dem Breitensport in der Region in der Coronakrise nach monatelangem Stillstand zumindest in einigen Sportarten erste Perspektiven.

Bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen pro 100000 Einwohnerinnen und Einwohnern können laut dem Beschlusspapier ab dem kommenden Montag (8. März) in Ländern oder Regionen wieder bis zu zehn Personen in kleinen Gruppen unter freiem Himmel kontaktfrei Sport treiben. Kinder unter 14 Jahren dürfen sogar in 20er-Gruppen zusammen kontaktfrei trainieren. In Pfaffenhofen liegt der Wert bereits seit einigen Wochen darunter, am Donnerstag (4. März, Quelle Bayerisches Landesamt für Gesundheit) betrug der Inzidenzwert 44,5.

Sollte die Inzidenz stabil unter 50 bleiben, treten nach 14 Tagen weitere Lockerungen ein. Dann sind auch wieder Kontaktsport im Freien sowie kontaktloser Sport im Innenbereich erlaubt. Weitere zwei Wochen später - bei entsprechendem Verlauf - ist dann auch wieder Kontaktsport wie Handball und Basketball in der Halle gestattet.

Froh über die Lockerungen im Breitensport ist Benno Brandstetter, Leichtathletik-Trainer beim MTV Pfaffenhofen. "Gerade für Kinder ist ein Bewegungsangebot extrem wichtig. Das ständige Zuhausesitzen ist für alle, aber besonders für sie eine große psychische Belastung. " Brandstetter ist der festen Überzeugung, dass Sport im Freien keine Infektionsquelle darstellt, er hat allerdings die Befürchtung, dass es durch die von der Politik beschlossenen weiteren Maßnahmen zu einem Ping-Pong-Spiel kommen könnte: "Wenn die Inzidenzwerte wieder steigen, könnte auch Sport wieder komplett verboten werden. " Zunächst einmal aber ist kontaktfreier Sport mit maximal zehn Erwachsenen bzw. 20 Kindern im Landkreis Pfaffenhofen ab 8. März wieder erlaubt und darum will auch die Leichtathletik-Abteilung des MTV so "schnell wie möglich" wieder das Training aufnehmen. "Ob das schon ab nächster Woche sein wird, kann ich gerade noch nicht sagen, weil wir uns noch mit anderen Abteilungen absprechen müssen", sagte Brandstetter am Donnerstagnachmittag. Nicht ausschöpfen wollen seine Trainerkollegen und er allerdings die Gruppengröße von 20 Kindern. "Erstens weil es organisatorisch schwer umsetzbar ist und zweitens weil es in der Außenwirkung das falsche Signal wäre. " Auch bittet der Trainer um Verständnis, dass der MTV in der nächsten Zeit keine Neuzugänge aufnehmen könne. "Wir wollen zunächst den Kindern, die schon im Verein sind, die Möglichkeit geben, wieder trainieren zu können. " Dies dürfte im MTV-Stadion voraussichtlich in allen Disziplinen möglich sein. "Unser Hygienekonzept vom vergangenen Jahr steht ja noch, eventuell müssen wir es etwas anpassen. " Wurftraining und Weitsprung sollten also genau so gut umsetzbar sein, wie alle möglichen Laufdisziplinen.

Völlig im Dunkeln tappen die Leichtathleten nach wie vor bezüglich möglicher Wettkämpfe. "Der Oberbayerische und der Bayerische Leichtathletik-Verband haben zwar einige Termine im Kalender stehen, aber natürlich hängt alles von der Entwicklung der Pandemie ab", sagt Brandstetter. Bereits im Mai angesetzt sind die südbayerischen Mehrkampf-Meisterschaften, die heuer beim MTV Pfaffenhofen stattfinden sollen. "Vielleicht kann die Veranstaltung stattfinden, vielleicht müssen wir sie aber auch verschieben oder - wie im vergangenen Jahr - doch ausfallen lassen. " Wer Fragen zum Training hat oder allgemein Kontakt mit der Leichtathletik-Abteilung aufnehmen will kann dies über die E-Mail-Adresse leichtathletik@mtv-paf. de tun.

Große Lust auf die anstehende Tennissaison herrscht beim TSV Rohrbach. Weil Tennis als kontaktloser Sport im Freien ab diesem Montag wieder erlaubt ist, wollen die Rohrbacher so schnell es geht ihre Anlage öffnen. "Die Vorfreude bei unseren Mitgliedern ist riesig. Das habe ich gemerkt, als ich vergangene Woche nachgefragt habe, wen wir für einen Arbeitseinsatz auf der Anlage einplanen dürfen", sagt Katja Haslbeck. "So viel Rückmeldung wie dieses Mal hatte ich noch nie. " An den kommenden drei Wochenenden richten die Rohrbacher die Plätze her, ab 22. März können die ersten Trainingseinheiten stattfinden. "Normalerweise beginnen wir erst Mitte April mit der Freiluftsaison, aber wir wollen unseren Mitgliedern so früh wie möglich wieder Tennissport ermöglichen und das Wetter scheint ja auch mitzuspielen", sagt Haslbeck, die die Lockerungen als "überfälligen Schritt" bezeichnet.

Denn bei aller Vorfreude auf den Start verhehlt die TSV-Abteilungsleiterin nicht, dass die Rohrbacher während des Lockdowns im Winter auch vier junge Spieler verloren haben. "Ich kann es zwar nicht bei allen vier genau sagen, aber der eine oder andere hat sicher aufgehört, weil die Halle zu war und wir kein Training anbieten konnten. " Sollte die Entwicklung es zulassen, wollen die Rohrbacher auch ihre Halle bald wieder aufsperren. "Der Fokus liegt jetzt aber ganz klar auf der Freiluftsaison", sagt Haslbeck, die hofft, dass die Rohrbacher durch die frühe Öffnung das ein oder andere neue Mitglied gewinnen können. Die Punktspielsaison soll heuer übrigens erst im Juni beginnen.

PK