Roßtal
Schwache Nerven

Handball: MTV Ingolstadt verliert beim TSV Roßtal in einem hitzigen Spiel unnötig mit 26:34

12.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:38 Uhr
Enttäuschend: Trainer Ralf Henschker (Mitte) musste mit ansehen, wie sein MTV-Team in Roßtal die Partie aus der Hand gab. −Foto: Rimmelspacher

Roßtal (heu) Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten bekamen die zahlreichen Zuschauer der Handball-Landesligabegegnung zwischen dem TSV Roßtal und dem MTV Ingolstadt zu sehen.

In der ersten Spielhälfte konnten die "Panther" noch Paroli bieten, nach dem zweiten Durchgang standen die Gastgeber beim 34:26 (13:14) jedoch als Sieger fest. Der MTV bleibt damit als Zwölfter weiter im Tabellenkeller.

Die Gastgeber feierten gleichzeitig Martinimarkt und hatten im Vorfeld auf ihrer Homepage verkündet: "Mit dem Publikum im Rücken wurde an Martinimarktheimspieltagen seit Jahren kein Spiel mehr verloren - diese Serie soll auch an diesem Wochenende fortgeführt werden. " Doch der Tabellenzweite staunte zunächst zunächst nicht schlecht über die Kampfkraft der Oberbayern. Zu Anfang der Begegnung standen sich beide Teams in nichts nach und über 2:2 (5.Minute) und 3:3 (8), erarbeiteten sich die Franken zunächst einen kleinen Vorsprung (7:4, 15. Minute).

Aber die Ingolstädter kämpften aufopferungsvoll und konnten zum 9:9 durch Dino Sabljakovic (21.) ausgleichen. Nach dem 12:12 (Toth Balasz, 23.) erzielten Matei Serban und Ranko Dzolic sogar die 14:12-Führung (27.) für die Lilaweißen. Ein Tor für Roßtal und ein vergebener Strafwurf der Ingolstädter führte dann zum 14:13-Pausenstand aus Sicht der Oberbayern.

Nach dem Wiederanpfiff zunächst das gleiche, ausgeglichene Spiel. Eine Mannschaft legte vor, die andere zog nach. Bis zur 37. Minute, als, so Abteilungsleiter Hartmann, ein "Düsenjäger über uns hinwegfegte".

Was war passiert? Der Kreisläufer der Roßtaler erhielt zwei Strafminuten, sehr zum Missfallen der mindestens 400 Zuschauer. Und ab diesem Zeitpunkt stand die Halle buchstäblich Kopf. Mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke wurden auf einmal Aktionen der Gastgeber bejubelt und die Schiedsrichter ausgebuht. Das beeindruckte die Aktionen der bis dahin konzentrierten Ingolstädter - und in der Folge gelang fast kaum noch mehr. Die Platzherren zogen über den 17:17-Zwischenstand (36.) auf 24:17 (46.) davon. Damit war die Entscheidung praktisch schon gefallen. Die Gäste nahmen dann die drohende Niederlage hin und schonten ihre Kräfte für das anstehende Heimspiel am kommenden Wochenende.

MTV-Trainer Ralf Henschker zeigte sich nicht sonderlich erfreut über die zwei Gesichter seiner Mannschaft: "Ich bin jetzt schon so lange im Geschäft, aber dass sich eine so erfahrene Mannschaft von einem frenetischen Publikum so einschüchtern lässt, habe ich noch nicht erlebt. "

Der Sportliche Leiter der Ingolstädter, Norbert Hartmann, ergänzt: "Ich würde mir so eine Kulisse mal Zuhause wünschen, vor allem im nächsten Heimspiel, wenn Neuzugang Cosmin Libert das erste Mal für uns aufläuft. "

Mit einem Sieg im Heimspiel gegen den Elften HaSpo Bayreuth II (Sonntag, 16 Uhr) könnte die Lilaweißen den Anschluss ans Mittelfeld herstellen.

MTV Ingolstadt: Fejzovic (Tor), Serban, Sabljakovic (je 7), Dzolic (5), Balasz (3), Achhammer (2), Almasi, Macovei (je 1), Rausch, Langmeier.