Rohrbach
Manching hadert

Bezirksliga: Nicht gegebener Elfer und die schlechte Chancenverwertung lassen SV in Rohrbach 1:2 verlieren

24.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:21 Uhr
Tragische Figur: Nicht nur, dass SVM-Stürmer Harry Weller (links) gute Chancen ungenutzt ließ. in der spielentscheidenden Szene blieb ihm nach einem vermeintlichen Foul auch ein Elfer verwehrt. −Foto: Stolle

Rohrbach (DK) Der SV Manching hat gestern Nachmittag in der Bezirksliga Oberbayern Nord das Landkreis-Derby beim TSV Pfaffenhofen in sprichwörtlich allerletzter Sekunde mit 1:2 (1:0) verloren. Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit war dem kurz zuvor eingewechselten Fabian Ulbricht der Siegtreffer für die Hausherren gelungen. Die Manchinger haderten nach der achten Saisonpleite und dem Abrutschen auf den neunten Tabellenplatz vor allem mit Schiedsrichter Niklas Hampel wegen eines nicht-gegebenen Elfmeters.

Vor 125 Zuschauern hatte Christopher Haas (24.) die Grünhemden mit 1:0 in Führung gebracht, Michael Humbach (76.) glich Mitte der zweiten Halbzeit aus. Und genau dieser Treffer brachte die Manchinger auf die Palme. Denn unmittelbar vor dem Ausgleich war SVM-Angreifer Harry Weller im gegnerischen Strafraum nach Meinung der Manchinger regelwidrig von Andreas Maier zu Fall gebracht worden - nachdem er nach einem öffnenden Pass auf und davon gegangen war und bereits alleine vor Torwart Marco Ziegelmeier stand.

Die Pfeife des Unparteiischen blieb in dieser Szene aber stumm, und so leitete Ziegelmeier mit einem Abwurf den Gegenangriff ein. Der nach seinem Kreuzbandriss wiedergenesene Oliver Duchale spitzelte die Kugel am herauseilenden Thomas Geisler vorbei - und Humbach schob ungehindert zum 1:1 ein. "Da fehlen mir die Worte, denn das war ein klarer Elfer. Wir sind in dieser Situation einfach doppelt bestraft worden. Denn statt der 2:0-Führung musste wir plötzlich mit einem 1:1-Unentschieden klarkommen", schimpfte SVM-Coach Andreas Thomas.

Sein Gegenüber Stefan Klos fasste nach dem Last-Minute-Erfolg seiner Elf zusammen: "Der Sieg war sicher nicht unverdient, aber in der Entstehung natürlich glücklich. Denn ich glaube, dass es ein Elfmeter war. Ich hätte mich auch aufgeregt. Ich habe mich danach sogar entschuldigt, dass wir so gewonnen haben."

Thomas wollte die Alleinschuld aber nicht nur dem Schiedsrichter geben - auch wenn in einer anderen Szene bei einem Foulspiel an Said Magomedov der Elfmeterpfiff ebenfalls ausgeblieben war. "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und hatten auch zwei, drei richtig gute Chancen. Da hätten wir bereits aus dem Spiel heraus den zweiten Treffer nachlegen müssen. Von daher haben wir uns die Niederlage selbst anzukreiden", sagte er.

Bei herrlichem Fußballwetter fanden beide Teams zunächst schwer in die Partie. Die Manchinger hatten von Beginn an mehr Ballbesitz, brauchten aber bis zur 24. Minute, ehe das Leder den Weg ins Tor fand. Eine Flanke von Stefan Schauer leitete Nico Ziegler zu Haas weiter, der das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen drosch.

Mit der Führung im Rücken machte der SVM trotz der spielerischen Überlegenheit im weiteren Verlauf zu wenig. Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren besser auf. "Da waren wir 20 Minuten lang nur mit dem Verteidigen beschäftigt", räumte Thomas ein. Nach der überstandenen Drangphase vergaben Johannes Dexl (62.) und Weller (67.) zwei gute Möglichkeiten und versäumten es, für eine Vorentscheidung zu sorgen.

Mit dem nicht gegebenen Elfmeter nahm die Partie dann eine unerwartete Wende, die mit dem Finale furioso ihr Ende fand. "Für uns wäre schon ein Unentschieden enttäuschend gewesen. Dass wir jetzt mit leeren Händen dastehen, ist deshalb natürlich umso bitterer und ärgerlicher", fasste der Manchinger Coach zusammen.

SV Manching: Geisler, Ziegler, Rencber, Schlienz, Kremer, Frank, Haas, Weller, Dexl (67. Spies), Schauer, Magomedov. - Tore: 0:1 Haas (24.), 1:1 Humbach (76.), 2:1 Ulbricht (90.+4). - Schiedsrichter: Hampel (Fürstenfeldbruck). - Zuschauer: 125.

Norbert Dengler