Kösching
Es wird ganz knapp

Fußballkreis Donau/Isar: Für ein reguläres Saisonende muss laut Spielleiter Schmidt spätestens am 16. Mai der Neustart erfolgen

19.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:30 Uhr
Tüffelt derzeit an den Spielplänen: Kreisspielleiter Ludwig Schmidt. −Foto: Stolle/Archiv

Kösching - Der Bayerische Fußball-Verband hat im Sommer 2020 als einziger Regionalverband des Landes die Fortsetzung der Saison 2019/20 beschlossen - und seit dem kaum eine Möglichkeit ausgelassen, sich für die Weitsicht, die dieser Entscheidung zugrunde liegt, selbst zu loben.

 

Nun mag der kritische Beobachter anmerken, dass zum Zeitpunkt der Entscheidung niemand den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und vor allem die Dauer der notwendigen Einschränkungen vorhersehen konnte.

Der Umstand, dass durch die Fortsetzung der alten Saison mit vergleichsweise wenig Spielen ein regulärer Rundenabschluss zu erreichen ist, hat sich mit jeder Verzögerung aber als Vorteil erwiesen. Dennoch wird es ganz eng. Soll die vom BFV maximal ausgedehnte Saison wie beschlossen tatsächlich am 30. Juni enden, darf praktisch nichts mehr schiefgehen.

"Es kann noch klappen", sagt Ludwig Schmidt, Spielleiter des Fußballkreises Donau/Isar. "Voraussetzung ist aber, dass die Politik zum 19. April das reguläre Fußballtraining wieder zulässt. " Dann, so rechnet der 60-Jährige vor, könnte drei Wochen später, am Wochenende 8./9.Mai, der Neustart erfolgen. "Wir brauchen im Kreis noch sieben Spieltage und wären dann am Wochenende 19./20. Juni durch. "

Diesem Plan liegt zugrunde, dass Schmidt keine Partien während der Woche ansetzen will, am Pfingstwochenende (Samstag und Montag) aber zweimal spielen lassen würde. So bleiben im Anschluss dann noch zwei Wochen für die Relegation - und die Saison wäre tatsächlich bis zum 30. Juni beendet.

All dies ist sehr knapp berechnet, und beinhaltet genau genommen nur noch einen Spielraum von einer Woche. "Absolut letzter Termin für den Neustart ist das Wochenende 15./16. Mai, sonst schaffen wir es nicht mehr", stellt Schmidt klar.

Für Corona-bedingte Spielabsagen ist dann genau genommen kein Puffer mehr vorhanden, Nachholspiele (im gesamten Kreis sind noch 80 Spiele offen) müssen ohnehin schon während der Woche stattfinden. Im Bezirk Oberbayern ist die Situation ähnlich angespannt. Hier benötigt Spielleiter Wolf-Peter Schulte noch sechs Spieltage für einen regulären Abschluss und muss noch 13 Nachholspiele unterbringen.

Der Ligapokal steht unter diesen Umständen - auch wenn die offizielle Entscheidung noch aussteht - vor dem Aus. Aus terminlichen Gründen ist der neu geschaffene Wettbewerb, mit dem ursprünglich auch ein Aufsteiger ausgespielt werden sollte, nicht mehr auszutragen.

Ob der von Schmidt für die Punktrunde vorgelegte Plan auch eine Chance hat, ist derzeit kaum abzuschätzen. Der Blick auf die sich bundesweit nach oben entwickelnden Infektionszahlen löst jedenfalls keinen Optimismus aus. Im Kreis Donau/Isar liegen die Werte in Ingolstadt (64,8) und den fünf eingebunden Landkreisen inzwischen durchgängig über 50. Entsprechend ist auch das zeitweise zulässige kontaktfreie Training im Freien in den Landkreisen Eichstätt (50,4), Pfaffenhofen (100,6), Neuburg-Schrobenhausen (96,6), Erding (78,2) und Freising (100,0) bis auf Weiteres nicht mehr erlaubt.

Am vergangenen Donnerstag hatte die Bayerische Landesregierung deshalb bereits den ursprünglich für kommenden Montag geplanten 4. Öffnungsschritt für mindestens eine Woche verschoben. Nun hängen die nächsten Schritte von der Bund-Länder-Konferenz ab, die zum Wochenbeginn über das weitere Vorgehen berät. Gehen die Infektionszahlen weiter nach oben, ist hier sogar eine Verschärfung der geltenden Regeln möglich. Der Amateurfußball wird indes auf einen Termin für die erhoffte Freigabe des Mannschaftstrainings hoffen - zumindest dann, wenn die aktuelle Saison noch zu Ende gespielt werden soll.

DK

Norbert Roth