Rohrbach
Bereit für die Gartensaison

Annemarie Mann aus Rohrbach zieht sich Salat, Tomaten und Paprika in liebevoller Arbeit selbst

19.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:30 Uhr
Für jedes Pflanzerl das richtige Fleckchen: Annemarie Mann weiß, welches Gemüse am besten im Gewächshaus (oben) oder vielleicht direkt auf dem Fensterbrett (unten links) gedeiht. Ihre Tomaten zieht sie heuer erstmals in alten Milchpackungen (unten rechts). −Foto: A. Ermert

Rohrbach - Annemarie Mann aus Rohrbach ist eine begeisterte Gartlerin, die mit Leib und Seele und mit viel Fingerspitzengefühl in ihrem Garten sät und erntet.

Sie steckt jetzt schon mitten in der Arbeit: Die Tomatenpflänzchen sind schon pikiert, ganz gut gedeihen die Paprika auf dem Wohnzimmerfensterbrett und die Gurkenkerne sind auch schon in der Aussaaterde. Annemarie Mann verrät unseren Lesern ihre kleinen Gartengeheimnisse - und warum sie in ihrem Gewächshaus wahrscheinlich schon in wenigen Tagen den ersten Salat ernten kann.

Das Gemüse vorziehen, überhaupt jede Arbeit im Garten, macht ihr Spaß. Wobei sie zugibt, dass ihr Mann Gerhard für die gröberen Arbeiten zuständig ist. Beide sind Rentner und genießen das ganze Jahr über ihr selbstgeschaffenes Gartenparadies.

Dass die Manns in wenigen Tagen schon den ersten Salat ernten können, ist keine Hexerei. Annemarie Mann hat ein Gewächshaus, "nicht zu groß und nicht zu klein", findet Annemarie Mann. Darin sind zwei kleine Hochbeete, in denen der Kopfsalat schon zu kopfen anfängt. Die ersten Salatpflanzen sind gekauft; am Boden wachsen aber schon die von ihr selbst gesäten Salatpflanzerl heran. "Der Salat ist doppelt gesichert gegen den Frost: Das Glashaus schützt und die Hochbeete bekommen über Nacht Hauben", erklärt die Rohrbacherin. "Die muss ich zwar jeden Tag runter- und wieder rauftun - aber das ist es mir wert. " Und da kommen dann auch die selbst gezogenen Gurken, Tomaten und Paprika im Frühjahr hin.

Annemarie Mann experimentiert gerne, hat schon viel ausprobiert und sie hat den ultimativen Samen für ihre Tomaten, Paprika und Gurken gefunden: Er kommt aus Moldawien, wo ihr Sohn Gerhard schon seit zehn Jahren Englischunterricht gibt. "Das ist kein F1-Hybride-Samen. Doch nicht jeder bekommt Samen aus Moldawien. Hier bei uns sollte man beim Samenkauf darauf achten, dass auf der Packung ,kein F1-Hybride' steht, denn nur von solchen Pflanzen kann man den gebildeten Samen wieder nutzen. "

Annemarie Mann ist stolz auf ihr Gemüse mit moldawischer Abstammung. "So schönes Gemüse habe ich vorher noch nie gehabt", sagt die passionierte Rohrbacher Gartlerin.

Ausgesät wird immer in spezieller Aussaaterde, die Samen gehen da schnell auf und wachsen gut. Damit sich die Pflanzen nicht gegenseitig im Wachstum behindern, muss man sie pikieren (ausdünnen) oder eventuell in einen eigenen Topf versetzen, wenn die Tomaten etwa zehn Zentimeter und die Paprika vier Zentimeter hoch sind. Annemarie Mann hat heuer mit ihren Tomatenpflänzchen experimentiert und sie in alte Milchpackungen eingesetzt. "Das hab ich gelesen und auch gleich ausprobiert, denn da können die Tomaten längere Wurzeln bilden und man kann sie dann im Freien tiefer in die Erde setzen. " Es ist ein Versuch, von dem Annemarie Mann überzeugt ist, dass es den Pflanzen gut tut.

Die pikierten Pflanzerl mögen einen hellen Platz. Die Tomaten mögen es auch hell, aber nicht ganz so warm wie die Paprika, die bei der Rohrbacherin ans Wohnzimmerfenster dürfen - jeden Tag ein bisserl der Sonne und dem Licht entgegen gedreht werden und täglich wird geprüft, ob sie Wasser brauchen. "Wenn sie austrocknen, ist der Samen kaputt. Da kommt dann nichts mehr", warnt die wachsame Gärtnerin. Ins Gewächshaus dürfen die Pflanzen dann schon spätestens Mitte April, im Freien ist das dann erst ein Monat später möglich.

Noch ein Tipp von Annemarie Mann: "Es heißt, man soll düngen mit Hornspänen oder speziellen Gemüsedünger. Aber ich bin damit ganz sparsam. " Sie spritzt auch nie gegen Ungeziefer, denn sie hat das Gefühl, "das holen sich die Vögel und Raupen, die mögen das gerne - und wir haben wirklich viele Vögel im Garten", freut sie sich über diese gefiederten Gäste.

Und wenn ihr Gemüse wächst und ihre vielen Rosen üppig und farbenprächtig blühen, dann stellt Annemarie Mann auch ihren eigenen Essig her und verrät unseren abschließend das Rezept für einen Rosenessig (siehe Kasten).

PK


Anna Ermert