Ingolstadt
Erleichterung im Ingolstädter Lager

Zweiteilung des 2. Bundesliga stößt bei den Ingolstädter Fußballerinnen auf ungeteilte Zustimmung

28.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:12 Uhr
Sabine Kaczynski

Ingolstadt - Nach der Aufstockung auf 19 Teams war die jetzt vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) beschlossene Teilung der 2. Frauen-Fußballbundesliga in zwei Gruppen scheinbar ohne Alternative.

"Keine Überraschung", kommentierte Simone Wagner (Foto), Abteilungsleiterin der Fußballerinen des FC Ingolstadt, den Beschluss kurz und knapp. Schließlich hatten nahezu alle Vereine - bis auf zwei Ausreißer - für die Rückkehr zur zweigleisigen 2. Bundesliga gestimmt.

Auch das Votum der Schanzer war zugunsten der Ligateilung ausgefallen: "Zeitlich, logistisch und finanziell wäre ein Liga-Betrieb mit 19 Teams für uns nicht umsetzbar gewesen. Keiner kehrt gerne zu der Zweiteilung in eine Süd- und eine Nordgruppe zurück, weil das Niveau und der Bekanntheitsgrad der 2. Bundesliga durch die Zusammenlegung deutlich gestiegen sind. Dennoch war die Entscheidung alternativlos", sagt Wagner. Da der DFB zugesichert hat, dass die Zweiteilung der Liga nach spätestens zwei Jahren wieder aufgehoben wird, "stehen wir als Verein ganz klar hinter dem DFB-Beschluss. " Der Saisonstart ist bisher für den 3./4. Oktober vorgesehen, könnte sich bei einer zweiten Corona-Welle aber noch nach hinten schieben.

Der Coach der Schanzerinnen, Alexander Ziegler, bezeichnet die Entscheidung als "logische Konsequenz", wäre es doch bei 19 Mannschaften eine "riesige Herausforderung gewesen, den Liga-Betrieb mit einer extremen Anzahl an Spielen an den Rahmenterminkalender unter Berücksichtigung von Länderspielpausen und Ähnlichem anzupassen", wie der Trainer betont.

Auch FCI-Kapitänin Ramona Maier hält die Wiedereinführung der zweigleisigen Liga für sinnvoll: "Wir hätten 36 Begegnungen absolvieren müssen, das wäre heftig geworden, zumal es für uns Spielerinnen sehr schwierig ist, unter der Woche anzutreten. Wenn man nach Corona wieder umstellt, können wir mit der Entscheidung leben. In erster Linie sind wir froh, dass wir überhaupt wieder spielen dürfen - egal wie. "

Dass sich die Chancen der Schanzerinnen auf den Klassenerhalt in der Südgruppe verbessert haben, hält Wagner für fraglich: "Wir haben ein starkes Teilnehmerfeld mit den Reserveteams von Bayern München und Hoffenheim, außerdem gehört der Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln zu unserer Gruppe. Zwei Teams werden direkt absteigen, ein drittes muss in die Relegation. Es wird nicht einfacher", sagt die Abteilungsleiterin, verweist aber auch auf die Verstärkungen der Schanzer mit Lisa Ebert (1. FC Nürnberg), Lea Spittka, Elisa Josephs und möglicherweise Emilie Bernhardt (alle FC Bayern II, siehe Kasten).

Spielführerin Maier glaubt an ihr Team: "Die Karten werden zwar wieder neu gemischt und die beiden Aufsteiger sind schwer einzuschätzen. Bei 16 Spieltagen darf man sich keine lange Durststrecke erlauben, sonst steckt man gleich im Tabellenkeller. Trotzdem sehe ich das Ganze positiv, denn auf der anderen Seite hat man kürzere Anfahrtswege, kann sich auf wenige Partien fokussieren und hat mehr Zeit zum Regenerieren. "

Die Befürchtung, das Niveau der Liga könne durch die Nord-Süd-Teilung leiden, sei nur auf den ersten Blick begründet, meint FCI-Trainer Ziegler: "Wir haben viele ambitionierte Teams in der Gruppe, der Klassenerhalt wird garantiert nicht leicht. Dennoch stehen unsere Chancen nicht schlechter als in der letzten Saison. "

DK, Foto: ska

 

Sabine Kaczynski