Hilpoltstein - Er ist ruhig, sympathisch, 16 Jahre jung und passt gut ins Team: Niclas Reindl vom TB/ASV Regenstauf wird die zweite Mannschaft des TV Hilpoltstein in der neuen Saison verstärken.
Damit bleibt der Tischtennis-Regionalligist seiner Linie treu und setzt weiter konsequent auf Jugendstil.
Die Kontakte zum Oberpfälzer hatten schon lange bestanden. Häufig hatten sich bei diversen Jugendturnieren wie den Top 48 schon die Wege mit der Hilpoltsteiner Boygroup um die Kaderspieler Hannes Hörmann (17), Sebastian Hegenberger (18) und Matthias Danzer (15) gekreuzt. Nachdem Reindl beim oberpfälzischen Oberligisten an der Spitze der Nahrungskette angelangt war, hat er in Hilpoltstein angefragt. "Da haben wir natürlich zugegriffen", sagt Ulrich Eckert, der die Zweite betreut.
Der 16-Jährige, der zu den Top zwölf in Deutschland zählt und im regionalen Verbandsstützpunkt Landshut trainiert, wird in der Vorrunde im hinteren Paarkreuz zum Einsatz kommen. Reindl wird beim TVH den Tschechen David Palkovsky ersetzen, dessen Kontrakt nicht verlängert wurde. Er kann und soll im Bedarfsfall auch die Jugendmannschaft verstärken.
Dort stehen mit ihm Hörmann und Danzer drei Spieler, die zu den Besten der Republik gehören, zur Verfügung. "Damit können wir bei den deutschen Jugendmeisterschaften im Team nochmals angreifen", kündigt Ullrich Eckert an. Der Stachel bei Hilpoltsteins Jugendkoordinator sitzt tief, nachdem der DTTB Hannes Hörmann anno 2019 die Teilnahme bei den deutschen Meisterschaften verwehrt und Hilpoltstein damit um seine Medaillen-Chancen gebracht hatte. Ganz klar. Da ist noch eine Rechnung offen.
Apropos Hörmann: Der Jugend-Nationalspieler soll sanft an die erste Mannschaft herangeführt werden. Dafür wird er eine ganze Reihe an Einsätzen bekommen und dementsprechend in der Reserve kürzer treten. So lautet zumindest der Plan. Von dieser Linie werden die Hilpoltsteiner allenfalls dann abweichen, wenn Hörmann den Sprung in die zweite Liga nicht schafft und dort lediglich Punktelieferant sein sollte.
Auf jeden Fall benötigt die Zweite einen Ersatzspieler. Diesen Part wird ein alter Bekannter übernehmen: Florian Seitz, (45-jähriger Routinier), der bereits zum Stamm um den jungen Felix Bindhammer gehörte, der vor 15 Jahren sensationell den Aufstieg in die damals noch zweigeteilte zweite Bundesliga Süd schaffte. Seitz kann mit der vereinsinternen Lösung auf Position 6a gut leben.
Leitwolf des Hilpoltsteiner Rudels bleibt der erfahrene Tscheche Frantisek Krcil, der notfalls sogar in der ersten Mannschaft aushelfen könnte. Auch der polnische "Dauerbrenner" Darius Kabacinski wird als fester Bestandteil für die zweite Garnitur wieder auf Punktejagd gehen. Denn ganz ohne Erfahrung muss und will die Regionalliga-Mannschaft keinesfalls auskommen. Damit wird der Kader in der neuen Saison insgesamt sieben Spieler umfassen.
Alles in allem ist der TV Hilpoltstein für die neue Saison also bestens gerüstet, auch wenn eine Wiederholung des Vorjahreserfolgs eher unwahrscheinlich anmutet: Als Abstiegskandidat gehandelt, hatten Hilpoltsteins Himmelsstürmer hinter Favorit SV Schott Jena einen überzeugenden zweiten Platz herausgespielt und fast den Durchmarsch von der Oberliga bis in die dritte Bundesliga geschafft. Ob es noch einmal ähnlich gut läuft, ist fraglich. Für ganz oben wird es wohl nicht reichen. Klarer Favorit ist nämlich die Erstliga-Reserve des TSV Bad Königshofen, die eine regelrechte Starbesetzung aufbietet.
wwl
