Greding
Greding und Offenbau profitieren von Saisonende

Beide Teams steigen nach Abbruch der Rundenwettkämpfe in Mittelfranken in die Bezirksliga auf - Thalmässing hält die Klasse

02.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:15 Uhr
Den Meistertitel in der Gauoberliga haben sich die Gredinger Luftpistolenschützen um Anton Meyer, Klaus Porkert, Thomas Schmidt und Martin Mödl gesichert. Aller Voraussicht nach treten die Gredinger damit kommende Saison wieder in der Bezirksliga an. −Foto: Eberle

Greding/Offenbau - Wegen der andauernden Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Auflagen hat nun auch der Mittelfränkische Sportschützenbund (MSB) entschieden, die Rundenwettkampf-Saison 2019/2020 mit dem Stand vom 13. März 2020 zu beenden.

Der MSB folgt damit der Vorgehensweise des Deutschen- und Bayerischen Sportschützenbundes, die für die 2. Bundesliga beziehungsweise die Bayernliga ähnliche Sonderregelungen getroffen haben.

"Diese Entscheidung war folgerichtig, die für einen Wettkampfbetrieb benötigten Sicherheitskonzepte sind derzeit einfach zu schwer umsetzbar", sagt der dritte Bezirkssportleiter Markus Harrer. "Vor allem kleine Vereine, die nur über wenige Stände verfügen, hätten ein Problem bekommen. "

Einmalig außer Kraft gesetzt werden die Auf- und Abstiegsregelungen. Dafür hat der MSB für die abgebrochene Saison sehr großzügige Regelungen getroffen, wegen derer es in der ab Mitte September beginnenden Wettkampfsaison 2020/2021 allerdings zu übergroßen Ligen kommen könnte. Die beschlossenen Regelungen im Überblick:

? Die Mannschaften auf Platz eins in den Mittelfrankenligen (Luftgewehr und Luftpistole) steigen ohne Aufstiegswettkampf in die Bayernliga Nord-West auf.

? Alle Mannschaften, die in bereits beendeten Ligen auf Platz eins beziehungsweise auf den Abstiegsplätzen sind, steigen auf beziehungsweise ab.

? Alle Mannschaften in abgebrochenen Ligen, die uneinholbar auf Platz eins sind, steigen ohne Aufstiegswettkampf in die nächsthöhere Liga auf, außer bei der Disziplin Sportpistole.

? Alle Mannschaften in abgebrochenen Ligen, die auf Abstiegsplätzen sind und rechnerisch keine Chance mehr auf den Klassenerhalt haben, steigen in die darunterliegende Liga ab.

? Alle Mannschaften in abgebrochenen Ligen auf Platz eins, die noch nicht sicher aufgestiegen sind, dürfen selbst entscheiden, in welcher Liga sie die kommende Runde bestreiten wollen.

? Alle Mannschaften in abgebrochenen Ligen, die auf Abstiegsplätzen sind und theoretisch den Klassenerhalt noch hätten schaffen können, dürfen selbst entscheiden, in welcher Liga sie die kommende Runde bestreiten wollen.

? Alle Mannschaften in den Gauoberligen auf Platz eins dürfen selbst entscheiden, ob sie die kommende Runde in der Bezirksliga bestreiten wollen.

Von diesen Regelungen im positiven Sinne betroffen sind auch drei Mannschaften aus dem Verbreitungsgebiet des HK. So führt die zweite Luftpistolen-Mannschaft der FSG Greding die Gauoberliga im Schützengau Eichstätt an und wird aller Voraussicht nach in die Bezirksliga zurückkehren. "Es ist noch nicht hundertprozentig sicher, aber höchst wahrscheinlich werden wir von unserem Aufstiegsrecht Gebrauch machen", sagt Sportleiter Hans Eberle. Zur Gredinger Erfolgsmannschaft zählen Anton Meyer, Klaus Porkert, Thomas Schmidt und Martin Mödl.

Ebenfalls den Meistertitel gesichert haben sich die Luftgewehrschützen des ZSV Offenbau. Mit 28:8 Mannschafts- und 34:14 Einzelpunkten führen die Offenbauer deutlich die Gauoberliga im Schützengau Schwabach-Roth-Hilpoltstein an. "Wir haben innerhalb der Mannschaft schon drüber gesprochen und gesagt, dass wir von dem Aufstiegsrecht auf jeden Fall Gebrauch machen wollen, wenn wir schon Erster sind", sagt Mannschaftsführer Peter Bauer. Gemeinsam mit Martin Bauer, Claudia Brickel und Rainer Brickel wird er also in der nächsten Saison in der Bezirksliga an die Stände gehen.

Über den Klassenerhalt freuen dürfen sich dagegen die Luftgewehrschützen der SG Thalmässing. Die Thalmässinger stehen in der Bezirksliga 2 zwar auf einem Abstiegsplatz, hätten sich in den verbleibenden beiden Wettkämpfen aber noch retten können. "Wir hätten es noch mit zwei machbaren Gegnern zu tun bekommen und haben uns dafür entschieden, den Klassenerhalt anzunehmen", sagt Mannschaftsführer Erwin Gloßner. Bis zum 19. Juni haben Gredinger, Offenbauer, Thalmässinger und alle anderen Teams, die von der Auf- und Abstiegsregelung betroffen sind, nun Zeit, ihre Entscheidung in einer formlosen Mail an gspl-nea@gmx. net bekanntzugeben.

Natürlich gibt es auch Vereine, die von der Regelung eher benachteiligt sind. So hätte beispielsweise die dritte Luftgewehr-Mannschaft der FSG Hilpoltstein noch Platz eins in der Bezirksliga 2 erreichen können, nun aber bleibt den Hilpoltsteinern als Tabellenzweiter der Aufstieg verwehrt. "Wir hätten Tabellenführer Suffersheim noch abfangen können und lagen sogar bei den Einzelpunkten vorne", sagt Markus Harrer. "Aber es war klar, dass es auch Härtefälle geben wird, damit müssen wir jetzt leben. "

Für die voraussichtlich Mitte September startenden Rundenwettkämpfe 2020/2021 entschied der MSB aufgrund der teilweise übergroßen Gruppen die Anzahl der Gruppen je Liga aufzustocken, damit maximal acht Mannschaften in einer Gruppe sind. Dadurch kann eine Runde mit maximal 14 Wettkampfwochen gewährt werden. Nach Abschluss der Runde strebt der MSB an, alle Ligen wieder auf die bisherige Gruppenzahl zu bringen, was zur Folge hat, dass mehr Mannschaften als normal absteigen. Auch werden mehr Mannschaften in die Gauoberligen absteigen. Immer noch unklar ist übrigens die Abstiegsregelung in den vier Bayernligen. "Nachdem Rücktritt von Karl-Heinz Gegner wollte sich der neue Ligaleiter darum kümmern, aber seitdem habe ich nichts mehr gehört. " Auch Gredings Sportleiter Hans Eberle zeigte sich etwas verwundert, dass "wir immer noch kein Schreiben bekommen haben, in dem die Bayernligasaison offiziell beendet wurde".

Noch nicht beendet ist die Saison auf Gauebene. Allerdings geht Markus Harrer stark davon aus, dass die Gaue der Empfehlung des MSB folgen und die Rundenwettkämpfe ebenfalls bald für beendet erklären werden. "Ich halte einen Wiederbeginn der Wettkämpfe aus den gleichen Gründen, die ich auch für den Bezirk genannt habe, nicht machbar. " Eine Auf- und Abstiegsregelung müsse allerdings jeder Gau selbst treffen. "Ich kann mir vorstellen, dass es noch etwas dauert, bis eine Regelung getroffen wurde, weil zu einem Gau viel mehr Mannschaften gehören. "

HK