Freystadt
TSV Freystadt zurück in der Erfolgsspur

Badminton-Bundesligist liegt nach überzeugenden Siegen in Bad Vilbel und Bonn auf Playoff-Kurs

25.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:34 Uhr
Freystädter Erfolgsgaranten: Kristin Kuuba aus Estland (rechts) und die Engländerin Jenny Moore haben mit ihren Siegen im Einzel und Doppel entscheidenden Anteil am erfolgreichen Wochenende des TSV. −Foto: Pistorius

Freystadt (HK) Auf ein traumhaftes sportliches Wochenende blicken die Badmintonspieler des TSV Freystadt zurück. Mit Siegen in Bad Vilbel und Bonn kletterten die Oberpfälzer auf den fünften Platz in der 1. Bundesliga und sicherten sich vorzeitig den Klassenerhalt. Bei drei ausstehenden Spielen und sechs Punkten Vorsprung winkt dem TSV damit die Teilnahme an den Playoffs um die deutsche Meisterschaft.

Die Freude über die Siege hält sich beim TSV Freystadt derzeit in Grenzen, da zusätzliche Kosten verbunden mit den Playoffs nicht eingeplant sind. Außerdem liegen einigen TSV-Spielern lukrative Angebote von Ligakonkurrenten vor. Gelingt es dem TSV Freystadt nicht, kurzfristig ein oder zwei Hauptsponsoren zu finden, wird man einige Topspieler verlieren.

Das Wochenende startete für die Freystädter in Bad Vilbel nahe Frankfurt gegen Tabellennachbar Fun-Ball-Dortelweil. Noch am Vortag war völlig unklar, mit welchem Team die Freystädter diese Begegnung bestreiten werden. Kristin Kuuba und Jenny Moore standen am Freitagabend in Wien bei den offenen österreichischen Meisterschaften im Viertelfinale. Zur Erleichterung der TSV-Teamleitung kam um 20.45 Uhr über den Liveticker die Meldung: Turnieraus für Jenny Moore im Doppel gegen zwei Chinesinnen. Auch Kristin Kuuba war kurz vorher ausgeschieden. Ihre Teamkollegen Hannes Gerberich und Max Flynn, die ebenfalls in Wien am Start waren, hatten gewartet und dann ging es mit dem Mietauto 700 Kilometer Richtung Frankfurt. Auch wenn die Nacht kurz war, präsentierten sich alle vier am Samstagnachmittag zum Matchbeginn spielbereit. Ein weiterer Stein fiel dem TSV-Team vom Herzen, als sie drei Stunden vor der Bundesligapartie ihren Indonesier Fikri Hadmadi am Flughafen Frankfurt begrüßen konnten. Er hatte bei seinem malaiischen Klub Verpflichtungen und konnte nicht früher anreisen. Ursprünglich war er für Dortelweil nicht eingeplant, um keine Verletzung nach dem 20-Stunden-Flug zu riskieren und mit ihm dann am Folgetag zu punkten. Doch Fikri Hadmadi signalisierte, dass er fit sei und spielen möchte.

Die Freystädter starteten mit drei souveränen Siegen in die Partie. Fikri Hadmadi gewann an der Seite von Max Flynn in vier Sätzen gegen Daniel Nikolov und Peter Lang und auch Kristin Kuuba und Jenny Moore, die estnische-englische Doppelpaarung, gewann ohne Satzverlust gegen Emilie Juul Möller und Annika Horbach. Oliver Roth und Florian Waffler wiederholten ihren Hinspielsieg in drei Sätzen gegen Andreas Heinz und Daniel Benz mit 11:8, 13:11 und 13.11. Im Dameneinzel wurde Kristin Kuuba von der Dänin Emilie Juul Möller nicht gefordert und gab in drei Sätzen gerademal sieben Punkte ab. Gute Matches bekamen die Zuschauer in den beiden Herreneinzeln geboten. Hier traf Fikri Hadmadi auf den Russen Vladimir Malkow, Platz 61 in der Welt. Hannes Gerberich bekam es mit dem Bulgaren Daniel Nikolov zutun. Trotz Freystädter Gegenwehr und spektakulären Ballwechseln gingen beide Spiele an Dortelweil. Nachdem sich Max Flynn und Jenny Moore im abschließenden Mixed gegen Vladimir Malkov und Annika Horbach in vier Sätzen durchsetzen konnten, endet die Begegnung mit 5:2 für den TSV Freystadt.

Am Folgetag traf Freystadt auf den BC Bonn-Beuel. Das Team hatte überraschend Tabellenführer BC Saarbrücken mit 4:3 besiegt und wollte den zweiten Sieg an diesem Wochenende einfahren. Doch die Bonner trafen auf einen sehr selbstbewussten TSV. Wieder waren es Kristin Kuuba und Jenny Moore, die in allen drei Spielen mit Damenbeteiligung erfolgreich waren: im Damendoppel, Kristin Kuuba im Einzel und Jenny Moore mit Max Flynn im Mixed. Den vierten Punkt für Freystadt holten Fikri Hadmadi und Max Flynn wie am Vortag im zweiten Herrendoppel. Im ersten Doppel waren Florian Waffler und Oliver Roth in drei Sätzen unterlegen. Eine Show bot Lukas Schmidt, deutscher Meister von 2014 im zweiten Herreneinzel, gegen den amtierenden deutschen Meister Max Weißkirchen. Erst im Entscheidungssatz setzte sich der Bonner durch. Auch Fikri Hadmadi zwang seinen malaiischen Konkurrenten Giap Goh in den Entscheidungssatz, verlor dann aber mit 7:11.

Der 4:3 Sieg gegen das renommierte Bonner Team war eine weitere positive Überraschung und vielen sprechen mittlerweile vom TSV Freystadt als das Sensationsteam der Saison. Für die Oberpfälzer stehen noch die drei Heimspiele gegen den BC Saarbrücken (17. März), den SC Union Lüdinghausen (23. März) und den TV Refrath (24. März) an. Bleibt es bei dem Tabellenbild, so könnte es im Playoff am 9. April in Bonn zu einer Wiederauflage gegen den BC Bonn-Beuel kommen.