Eichstätt - Paukenschlag beim VfB Eichstätt! Beim gestrigen offiziellen Trainingsauftakt im Liqui Moly-Stadion hat Benjamin Schmidramsl gefehlt – allerdings nicht urlaubs- oder verletzungsbedingt. Der 33-Jährige hat seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt und das Ende seiner aktiven Laufbahn verkündet.
Am Samstag waren Trainer Markus Mattes und der Verein eingeweiht worden, am Sonntag informierte Schmidramsl das Team. Für den Kapitän des Fußball-Regionalligisten war wichtig, dass vor dem Trainingsauftakt Klarheit herrscht. „Es ist eine sehr wohlüberlegte Entscheidung gewesen und es gab dabei kein ausschlaggebendes Argument. Vielmehr war es ein Sammelsurium: der Beruf, das Private, die Gesundheit oder aber auch das Alter. Diese Themen spielen eine immer zentralere Rolle“, sagt Schmidramsl, der am Mittwoch seinen 34. Geburtstag feiert. „Irgendwann steht nun mal ein Ablaufdatum drauf. Bei mir ist es jetzt soweit. Aber es war wirklich keine leichte Entscheidung, sondern ein Reifeprozess. In den vergangenen vier, fünf Wochen habe ich sehr viel nachgedacht und bin nun zu diesem Entschluss gekommen.“
Ein klein wenig dürfte auch die Corona-Krise und das Fußball-Verbot einen Einfluss gehabt haben. Denn Schmidramsl war es zeitlebens gewohnt, auf dem Fußballplatz zu stehen. Das war zuletzt nicht mehr der Fall. „Ich hatte einen ganz anderen Tagesrhythmus und natürlich viel mehr Freizeit. Das habe ich in gewisser Weise schon genossen und wohl hat das auch eine kleine Rolle gespielt“, sagt er. Benjamin Schmidramsl hat den Höhenflug des VfB Eichstätt hautnah miterlebt. Er stieg mit den Grünhemden mehrmals auf. Neben vielen Testspielen gegen Profimannschaften (FC Bayern München, 1. FC Köln, 1. FC Nürnberg) war ein weiterer Höhepunkt das DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC. Als Kapitän, Führungsspieler und Leitfigur hatte Schmidramsl „die Jungs“ bis zum Gewinn der Bayerischen Amateurmeisterschaft geführt.
